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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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sie bereits tot ist?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte er hastig. »Ich bin davon überzeugt, ich würde es wissen, wenn sie tot wäre. Außerdem hätte die Polizei inzwischen ihre Leiche gefunden, wenn man sie ermordet hätte.«
    Claras Gesicht entspannte sich für einen Moment, dann wurden ihre Züge wieder starr. »Was kann nur in diesem Haus vorgefallen sein?«, fragte sie. »Es muss um mehr gegangen sein als um ein kleines Mädchen, das von seinem Vater getötet wurde.«
    Dan nickte. »Aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte«, gestand er. »Fifi hat oft davon gesprochen, wie eigenartig es sei, dass irgendjemand den Wunsch verspüren sollte, mit Alfie Karten zu spielen. Ich habe nie ganz begriffen, was sie meinte. Jetzt wünschte ich, ich hätte besser zugehört und mit ihr über ihre Gefühle gesprochen, dann hätte sie es vielleicht nicht für notwendig erachtet, zu diesem Depot zu gehen.«
    »Ich muss mir viel schlimmere Vorwürfe machen«, entgegnete Clara unglücklich. »Ich hätte mich mehr um sie kümmern sollen, nachdem sie das Baby verloren hatte. Ich wollte nicht so abweisend sein, aber wir hatten eine lange Zugfahrt hinter uns, und sie war nicht im Mindesten erfreut, mich zu sehen. Ich wünschte, ich würde endlich lernen, meine scharfe Zunge im Zaum zu halten.«
    »Das alles spielte für Fifi keine Rolle mehr, nachdem Sie sie besucht hatten. Und was immer Sie gesagt oder getan haben, Sie hätten dies hier nicht verhindern können«, redete er beschwichtigend auf sie ein. »Wenn sich irgendjemand Vorwürfe machen muss, dann bin ich es. Ich hätte verständnisvoller sein sollen, nachdem sie Angela gefunden hatte, doch als sie sich später so in diese Sache hineinsteigerte, habe ich die Geduld verloren. Ich konnte nur daran denken, dass ich mehr arbeiten musste, um das Geld für einen Umzug in eine andere Gegend zusammenzubekommen. Wenn ich nur für sie da gewesen wäre und zugehört hätte, wäre sie vielleicht nicht auf die Idee gekommen, den Dingen auf eigene Faust auf den Grund zu gehen.«
    »Das bezweifle ich, Dan«, widersprach Clara. »Sie hat schon immer getan, was sie wollte. Ich habe nie eine Möglichkeit gefunden, ihre Neugier zu bezähmen. Als sie noch klein war, habe ich unzählige Male nach ihr suchen müssen. Sie schlüpfte zum Tor hinaus, wenn ich nicht hinsah, und unternahm lange Streifzüge, um ihre Umgebung zu erkunden. Manchmal fand ich sie dann in einem fremden Garten, und wenn die Tür offen gestanden hätte, wäre sie direkt in das Haus hineinspaziert. Ihr fehlte einfach jedes normale Gefühl für Gefahr.«
    In diesem Moment wurden sie von Harry unterbrochen, der zu ihnen zurückkehrte und sich auf seinen Stuhl sinken ließ. »Es gibt nichts Neues«, erklärte er bekümmert. »Patty hat erzählt, dass etliche Leute, bei denen sie nach Fifi gefragt hatte, sich noch einmal gemeldet haben, um zu hören, ob es etwas Neues gebe. Sie sagte, alle seien sehr freundlich gewesen.«
    Clara berichtete Harry, worüber Dan und sie gesprochen hatten.
    »Ich möchte, dass ihr beide aufhört, euch Vorwürfe zu machen«, erklärte Harry, als sie geendet hatte. Er musterte seine Frau und Dan mit einem strengen Blick. »Wir alle wissen, wie gern Fifi dramatisiert, und wenn es kein Drama gibt, dann schafft sie eins. Es hat keinen Sinn, wenn Sie darüber nachgrübeln, dass Sie sie nicht nach London hätten bringen sollen, Dan. Sie mussten herkommen, weil Sie hier eine Arbeit finden konnten, und der Platz einer Frau ist an der Seite ihres Mannes. Es tut mir leid, dass wir Sie nicht in unserer Familie willkommen geheißen haben. Wir waren töricht und kurzsichtig. In den letzten beiden Tagen haben wir selbst herausfinden können, warum Fifi Sie liebt.«
    Ein solch offenes Eingeständnis und die liebevolle, väterliche Zuwendung Harrys im Anschluss an Claras Entschuldigung waren zu viel für Dan, und plötzlich brach er in Tränen aus. Er versuchte, sich zu beherrschen, konnte es aber nicht, und er schlug die Hände vors Gesicht, entsetzt, in aller Öffentlichkeit zu weinen.
    Clara stand auf und legte die Arme um ihn. »Sie armer Junge«, flüsterte sie und wiegte ihn sanft hin und her. »Bleiben Sie heute Nacht bei uns im Hotel, wir werden uns um Sie kümmern.«
    Ihre Worte waren ein großer Trost, denn Dan konnte sich nicht daran erinnern, dass ihm jemals jemand angeboten hätte, sich um ihn zu kümmern, nicht einmal, als er noch ein Kind gewesen war.
    In diesem Augenblick sah er die

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