Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
Vom Netzwerk:
voller ausländischer Touristen. Er glaubte nicht, ihren Frohsinn oder das Durcheinander verschiedener Sprachen ertragen zu können, aber er hatte Angst, vielleicht ungehobelt zu wirken, wenn er die Einladung ausschlug.
    »Also schön, auf einen schnellen Drink«, antwortete er müde.
    Es war das schlimmste Wochenende seines Lebens gewesen. Es war schwer gewesen, Clara Brown wieder gegenüberzutreten, nach all den unfreundlichen Dingen, die sie bei ihrem ersten Zusammentreffen zu ihm gesagt hatte und die ihm noch immer in den Ohren klangen. Er musste allerdings zugeben, dass sie diesmal nicht ein einziges hartes Wort für ihn gehabt hatte, auch wenn er davon überzeugt war, dass sie ihm insgeheim die Schuld an Fifis Verschwinden gab. Aber die Angst in ihren Augen und das Zittern in ihrer Stimme waren irgendwie noch schlimmer als Vorwürfe.
    Mit Harry war es einfacher gewesen, denn er war ein logisch denkender Mann und hielt seine Gefühle im Zaum. Wann immer Dan glaubte, er sei dem Zusammenbruch nahe, legte Harry ihm eine Hand fest auf die Schulter, eine stillschweigende Botschaft, dass sie diese Sache gemeinsam durchstehen würden, zusammengeschweißt durch ihre Liebe zu Fifi.
    Den größten Teil des Samstags hatten sie auf dem Polizeirevier verbracht, und Dan war Bücher mit Verbrecherfotos durchgegangen, um festzustellen, ob er irgendwelche Gesichter erkannte, die er in der Dale Street schon einmal gesehen hatte. Am Abend waren sie in den »Rifleman« gegangen, da Dan die schwache Hoffnung gehegt hatte, dass einige nützliche Informationen an die Oberfläche kommen würden, wenn er die Browns mit den Stammgästen dort bekannt machte.
    Selbst wenn Dan von Anfang an eine enge Beziehung zu Harry und Clara gehabt hätte, wäre es schwierig gewesen, mit dem Druck fertig zu werden, sie ständig um sich zu haben. Im Grunde waren sie Fremde, und Dan musste die ganze Zeit über auf der Hut sein. Er musste Acht geben, was er sagte, wie er sich benahm, musste Harry und Clara von Pessimisten und ungehobelten Leuten fernhalten. Und er musste versuchen, sich zuversichtlich zu zeigen, obwohl er in Wirklichkeit nichts als tiefste Verzweiflung empfand.
    Heute waren sie von mehreren Reportern interviewt worden, was sie alle noch mehr aufgewühlt hatte. Zuerst waren die Reporter so mitfühlend und freundlich erschienen, doch eigentlich waren sie nur an einer Sensation interessiert gewesen, das hatte Dan schnell begriffen. Als Clara ausgeplaudert hatte, dass Fifi und Dan heimlich geheiratet hatten, hatten die Augen der Reporter aufgeleuchtet, weil sie eine Entfremdung der Familie witterten. Dan hatte eingreifen müssen, um Clara daran zu hindern, noch mehr zu offenbaren, was gedruckt zu sehen sie entsetzt hätte.
    Der Himmel war den ganzen Tag über grau wie Blei gewesen; es war ein eisiger Wind gegangen, und Dan hatte vor seinem inneren Auge ständig Fifi gesehen, wie sie an einem kalten, dunklen Ort lag, halb wahnsinnig vor Angst. Er hatte immer geglaubt, mit so ziemlich jeder Situation fertig werden zu können, mit der das Leben ihn konfrontierte. Aber dieses Warten, die Unfähigkeit, irgendetwas zu unternehmen, um seine Frau zu finden, war unerträglich.
    Sie suchten sich einen freien Tisch, und Harry bestellte bei einem Kellner die Drinks. »Ich will mich nur schnell erkundigen, ob irgendwelche Nachrichten für uns gekommen sind«, sagte er, als der Kellner wieder ging. »Und ich möchte auch schnell zu Hause anrufen.«
    Dan beobachtete, wie Clara ihrem Mann nachsah, als er durch die Bar ins Foyer und zu den Telefonen ging. Sie hatte sich gut gehalten, aber wann immer Harry den Raum verließ, trat ein Ausdruck von Panik in ihre Augen, als fürchtete sie, auch er werde verschwinden.
    Dan wusste jetzt, wie sehr er sich geirrt hatte, als er geglaubt hatte, die Ehe der Browns sei mehr oder weniger eine arrangierte Verbindung ohne echte Liebe. Im Laufe des Wochenendes hatten die beiden viele Male ihre Gefühle füreinander offenbart. Und die Liebe, die sie verband, war so stark wie ein Felsen, das erkannte Dan an der Art, wie sie die Hände des anderen suchten, wenn sie Angst hatten, an den Blicken, die sie tauschten, den kleinen Zärtlichkeiten. Jetzt schämte er sich dafür, Clara einmal unterstellt zu haben, ihre Probleme mit Fifi hätten ihren Grund in Eifersucht.
    Außerdem hatte er viele Ähnlichkeiten im Charakter der beiden Frauen beobachtet. Wie Fifi wusste auch Clara stets alles besser. Clara war genauso neugierig, und auch

Weitere Kostenlose Bücher