Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
zwischen den beiden Fällen glauben, obwohl doch ein Blinder sehen kann, dass es sie gibt«, fuhr er fort. »Sie behaupten, der Sache nachzugehen, aber bisher haben sie mir von keinem einzigen konkreten Schritt erzählt, den sie unternommen haben. Sie sollten sich sämtliche Leute vorknöpfen, mit denen John Umgang hatte, und sie vorladen, doch soweit ich das beurteilen kann, haben sie überhaupt nichts getan.
Nehmen Sie zum Beispiel diesen Burschen, den Fifi in dem roten Jaguar beobachtet hat«, fuhr er wütend fort. »Sie hat ihn und John irgendwann an einem Freitag ins Haus der Muckles gehen sehen. Warum können sie den Mann nicht finden? Wie viele Leute gibt es wohl in der Gegend, die einen neuen roten Jaguar fahren, um Himmels willen! In ganz London können es nicht allzu viele sein. Für mich liegt auf der Hand, dass Fifi entführt wurde, weil sie der Polizei von ihm erzählt hat, und niemand kann mir einreden, dass sie die Einzige ist, die diesen Mann bei einer Gegenüberstellung identifizieren könnte! Und es kann auch nicht so verdammt schwer sein herauszufinden, mit wem John zusammengearbeitet hat. Ich glaube nicht, dass sie auch nur seine Frau gründlich befragt haben.«
Er errötete. »Entschuldigen Sie die Flucherei, Miss Diamond«, sagte er. Diese Geschichte mit dem Jaguar hatte ihn wirklich verärgert. Er hatte Roper gefragt, ob sie sich mit allen Jaguarhändlern in London in Verbindung gesetzt und sich von jedem eine Liste der Kunden hätten aushändigen lassen, die während der vergangenen zwei Jahre einen neuen roten Wagen gekauft hatten.
»Meine Männer sind gerade in diesem Augenblick damit beschäftigt, aber bisher sind nur die Namen von vertrauenswürdigen Geschäftsleuten und einigen Akademikern aufgetaucht«, hatte Roper erwidert.
Nora Diamond sah Dan nun voller Sympathie an. »›Miss Diamond‹ ist ein wenig förmlich, ›Nora‹ genügt«, meinte sie und lächelte schwach, während sie Dans Haar zerzauste. »Und was Sie durchmachen, würde wohl jeden zum Fluchen bringen. Ich bin davon überzeugt, dass die Polizei ihrer Arbeit nachgeht, und die Beamten waren am Sonntag auch drüben bei Vera, während Sie fort waren. Aber nach dem, was John zugestoßen ist, ist es nicht leicht, die Leute zum Reden zu bringen, sie haben einfach zu große Angst.«
»Angst wovor?«, rief Dan. »Sie müssten sich doch nicht als Informanten zu erkennen geben oder es von den Dächern schreien, sie brauchten lediglich einen Namen zu flüstern, wenn sie ihn kennen. Sie sind allesamt verfluchte Feiglinge!«
Bei Dans Verdammnis der Nachbarn krampfte sich Noras Magen zusammen. Sie hatte am Sonntag mit Frank Ubley gesprochen, und er hatte gesagt, all diese schrecklichen Dinge seien nur geschehen, weil die Leute zu feige gewesen seien, den Muckles die Stirn zu bieten, wobei er sich selbst durchaus einschloss. Gestern war Nora im Laden an der Ecke gewesen und hatte einige Leute über Fifis und Yvettes Verschwinden reden hören. Ihrer Meinung nach musste es irgendjemanden in der Nachbarschaft geben, der genau wusste, wer dafür verantwortlich war. »Wenn die beiden Frauen tot aufgefunden werden, sollte man den Betreffenden auspeitschen, weil er mit seinem Wissen nicht zur Polizei gegangen ist!«, hatte ein Mann wutentbrannt geschimpft.
Während der ganzen vergangenen Nacht hatte Nora sich mit Schuldgefühlen gequält und war das Ganze in Gedanken wieder und wieder durchgegangen. Aber sie hatte es einfach nicht über sich gebracht, zur Polizei zu gehen und Jack Truemans Namen zu nennen. Sie würde erklären müssen, woher sie ihn kannte, und dann wären die Schatten der Vergangenheit wieder da. Deshalb hatte sie sich in den frühen Morgenstunden vorgenommen, später im Büro einen anonymen Brief zu schreiben. Doch jetzt, angesichts von Dans Unglück und der ernsten Gefahr, in der Fifi und Yvette schwebten, konnte sie nicht länger schweigen.
Sie holte tief Luft. »Ich kann einen Namen flüstern«, stieß sie hervor. »Den Namen des Mannes, der meiner Meinung nach hinter all dem steckt.«
Dans Gesichtsausdruck war beinahe komisch, er sah sie an, wie er die alte Mrs. Jarvis angesehen hätte, wenn sie ihm erzählt hätte, dass sie im vergangenen Monat bei dem großen Postzugraub mitgewirkt habe.
»Ich weiß«, sagte sie und ließ den Kopf hängen. »Sie denken, ich könne unmöglich eine zwielichtige Gestalt kennen, aber in Wahrheit war ich einmal mit einem Schurken verheiratet, und das ist auch der Grund, warum ich
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