Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Klappe nicht so weit aufzureißen?«
»Weder das eine noch das andere«, entgegnete Dan. Er setzte sich auf einen Stuhl mit einer zerbrochenen Rückenlehne. »Es geht um Folgendes: Ich weiß, dass Sie einen Freund auf dem Revier haben, und er darf auf keinen Fall von dieser Sache erfahren.«
»Geht es um Fifi?« Johnny war plötzlich ernst. Er mochte Fifi, und Dan war sich ziemlich sicher, dass er alles für sie tun würde.
Dan nickte. »Nun ja, jedenfalls insofern, als ich vielleicht eine Spur habe, die mich zu dem Täter führen könnte. Aber aus genau den Gründen, von denen Sie am Samstag gesprochen haben, habe ich Angst, mich an die Polizei zu wenden.«
»Ihr Dad hat mir nicht geglaubt, nicht wahr?«, fragte Johnny und lachte, dass sein gewaltiger Bauch erzitterte.
»Nein, doch ich glaube Ihnen. Ich möchte Genaueres über Jack Trueman wissen. Kennen Sie ihn?«
Johnny sog die Luft durch die Zähne und machte ein besorgtes Gesicht. »Ich kenne ihn nur vom Hörensagen. Er ist ein abscheulicher Bastard«, antwortete er. »Nicht die Art Mann, der ich gern die Hand schütteln würde. Weshalb wollen Sie das wissen? Hat Ihnen jemand erzählt, dass er Fifi haben könnte?«
»So in etwa.«
Johnny schüttelte langsam den Kopf. Er wollte damit nicht Zweifel an Dans Worten andeuten, doch er schien es für unklug zu halten, die Angelegenheit weiterzuverfolgen. »Wer hat Sie darauf gebracht?«
»Das kann ich Ihnen nicht erzählen, aber glauben Sie mir, es ist jemand, der bei klarem Verstand ist und keinen Grund hätte, so etwas zu erfinden.«
Das Wasser im Kessel kochte, und Johnny kippte den Inhalt einer zerbeulten Teekanne zur Tür hinaus, gab zwei Löffel frische Teeblätter hinein und füllte sie auf, dann rührte er ausgiebig, bevor er Dan wieder ansah.
»Also gut, ich nehme an, es wäre möglich. John Bolton hat tatsächlich irgendwann früher mal für ihn gearbeitet«, sagte er und kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Aber andererseits hat fast jeder hier in der Gegend irgendwann mal in seinen Diensten gestanden, selbst ich. Das liegt daran, dass Trueman seine Finger in jedem Kuchen hat. Aber ich sehe keine Verbindung zu Fifi.«
»Trueman war bei den Muckles«, erwiderte Dan.
»Hm, dieser Bastard, Alfie, würde dem Teufel persönlich in den Arsch kriechen, wenn er glaubte, daraus Profit schlagen zu können«, brummte Johnny, dessen freundliches Gesicht sich verdüstert hatte. »Aber es ist verdammt schwer, sich vorzustellen, dass Trueman sich mit einer Laus wie ihm einlässt.«
»Er war dort, mehrmals, so viel steht fest. Fifi hat der Polizei erzählt, dass sie ihn mit Bolton bei den Muckles gesehen hat, nur dass sie den Namen des Mannes nicht kannte.«
»Ach ja?« Jetzt wirkte Johnny ehrlich besorgt. »Wann hat sie das ausgesagt?«
»An dem Tag, bevor Bolton in den Fluss geworfen wurde.«
»Scheiße«, rief Johnny.
»Deshalb will ich wissen, wo Trueman sich rumtreibt«, sprach Dan weiter. »Ich kann nicht warten, bis die Polizei sich um die Sache kümmert. Bis dahin könnte Fifi tot sein.«
Johnny sah Dan durchdringend an, als erwöge er die Frage, ob er ihm helfen sollte oder nicht.
»Erzählen Sie es mir, Johnny«, bat Dan schlicht. »Ich bitte Sie nicht darum, sich da hineinziehen zu lassen. Wenn er mich zu fassen bekommt, werde ich ihm nicht erzählen, woher ich die Information habe, ich möchte lediglich seine Adresse.«
Johnny goss Tee in zwei schmuddelige Tassen, löffelte in jede von ihnen Kondensmilch und Zucker, dann reichte er eine der Tassen Dan hinüber.
»Er ist wahrscheinlich der schwerste und gefährlichste Junge in ganz London«, erklärte er. Seine Stimme klang jetzt gedämpft, und jede Spur von Humor war daraus verschwunden. »Er hat ständig eine ganze Armee um sich herum. Alle haben eine Scheißangst vor ihm. Sie können es nicht mit ihm aufnehmen. Das ist einfach unmöglich.«
»Wie alt ist er?«
Johnny zuckte die Schultern. »Ich würde ihn auf etwa sechzig schätzen. Als ich noch Windeln trug, hatte er das West End schon fest in der Hand. Aber er hält sich fit.«
Diese Feststellung konnte Dan nicht abschrecken. Seiner Meinung nach ließ sich ein Mann von sechzig Jahren, ob er nun fit war oder nicht, zum Reden bringen. Er brauchte lediglich zu wissen, wo er nach ihm suchen musste, den Rest seines Planes würde er sich zurechtlegen, wenn er die Adresse kannte.
»Er kann nicht ständig von seinen Männern umgeben sein«, wandte er ein. »Ich muss ihn einfach in einem
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