Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
als Dreingabe einen weiteren Tritt. Aber er konnte nicht länger warten. Er ging in das winzige Bad, wusch sich das Blut von Gesicht und Händen und rief dann auf dem Polizeirevier in Kennington an. Roper war nicht da, aber er sprach mit Sergeant Wallis, den er kennen gelernt hatte, als er mit Harry und Clara auf dem Revier gewesen war.
»Ich habe den Mann mit dem roten Jaguar«, blaffte er in den Hörer. »Sein Name ist Jack Trueman, und Sie sollten besser herkommen und ihn verhaften, denn er hat gerade zugegeben, dass er meine Frau entführt hat. Außerdem wird er einen Krankenwagen brauchen.«
Wallis versuchte, ihm Fragen zu stellen, aber Dan ließ sich in kein Gespräch verwickeln. »Halten Sie den Bastard einfach fest, bis ich meine Frau habe«, sagte er und nannte, ohne Atem zu holen, die Adresse des Büros. »Ich bin jetzt auf dem Weg zu Fifi.«
Er schrieb hastig eine Notiz für Janice, die er an die Haustür hängen wollte, und wies sie an, nicht hineinzugehen, sondern bis zur Ankunft der Polizei draußen zu warten.
»Die Polizei wird in Kürze hier sein«, erklärte Dan honigsüß und grinste dabei auf das blutüberströmte Gesicht Truemans. »Wenn Sie mich belogen haben und ich meine Fifi dort nicht finde, werde ich dafür sorgen, dass kein Arzt Sie untersuchen wird, bevor Sie mir die Wahrheit gesagt haben.«
Es war halb drei, als Dan sich auf den Fahrersitz des roten Jaguars gleiten ließ. Sein Anzug war mit Blut verschmiert, seine Knöchel waren aufgeschürft, und er zitterte. Er wusste nicht einmal, wo genau Bexley lag, nur dass er sich südlich des Flusses halten musste, aber er fand eine Karte im Handschuhfach, und mit ihrer Hilfe würde er sich orientieren können, sobald er die Old Kent Road erreicht hatte. Es kam ihm so vor, als hätte es inzwischen acht oder neun Uhr abends sein müssen; dies war eindeutig der längste Tag, den er je erlebt hatte. Aber mit ein wenig Glück würde er in einer Stunde bei Fifi sein.
Dan fluchte laut, als er einmal mehr von der Hurst Road abbog, nur um zu einer Reihe von Häusern zu gelangen, die keinen befahrbaren Zugang zu den Feldern dahinter aufwiesen. Wegen des Regens war die Sicht sehr schlecht, und Dan dachte langsam, dass er auf die Polizei hätte warten sollen, statt allein hierher zu fahren.
Es waren nur sehr wenigen Menschen hier unterwegs, und diejenigen, die er angehalten und gefragt hatte, ob sie einen Feldweg mit einer Scheune kannten, hatten ihn lediglich verwirrt angesehen.
Die Hurst Road war erheblich länger, als er erwartet hatte, und er war dort inzwischen so viele Male mit dem auffälligen Wagen aufgetaucht, dass er fast damit rechnete, plötzlich einen Streifenwagen auftauchen zu sehen, weil jemand sein verdächtiges Verhalten angezeigt hatte. Obwohl das vielleicht das Beste gewesen wäre, wusste er doch, wie die Polizei war – wahrscheinlich würden die Beamten gar nicht auf seine Erklärungen achten, sondern nur das Blut an seinen Kleidern sehen und ihn zum Verhör aufs Revier schleppen.
Als er einen Jungen von etwa vierzehn Jahren bemerkte, der mit einem Windhund an der Leine die Straße entlangging, hielt er an und stieg aus dem Wagen.
»Kennst du einen Feldweg in der Nähe, der zu einer Scheune führt?«
Der Junge war schlaksig und pickelig, und er trug einen Ölmantel, der ihm mehrere Nummern zu groß war. Er sah so aus, als wäre er nicht mit besonders viel Verstand gesegnet.
»Ja«, antwortete er. »Nun, es ist weniger ein Feldweg als ein Trampelpfad. Ich gehe manchmal mit dem Hund da entlang.«
»Würdest du mich dort hinführen?«, bat Dan, griff in seine Tasche und zog einen Zehn-Schilling-Schein heraus.
»Ich muss nach Hause«, erwiderte der Junge, musterte aber gleichzeitig den Geldschein, als könnte er der Versuchung nicht widerstehen.
»Ich bringe dich anschließend wieder zurück«, sagte Dan flehentlich. »Hör mal, mein Sohn, es ist wirklich wichtig. Ich glaube, dass jemand meine Frau in dieser Scheune eingesperrt hat. Ich versuche schon seit einer Ewigkeit, sie zu finden, und langsam bin ich ziemlich verzweifelt.«
Das Gesicht des Jungen wurde lebhafter. »Donnerwetter!«, rief er. »Sie meinen, jemand hat sie gekidnappt?«
Dan nickte.
»Also werden die Leute dort Waffen haben?«, fragte der Junge weiter. Er wirkte keineswegs ängstlich, sondern nur aufgeregt.
Aber die Erwähnung von Waffen erinnerte Dan an die Pistole in seiner Tasche und daran, dass Trueman gelogen haben könnte, als er behauptet hatte,
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