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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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sehen, dass der Junge gehorchte. Sobald er mit seinem Hund aus dem Wagen gestiegen war, lief er direkt zu den Büschen hinüber und begann zu rufen.
    Dan ging auf die Scheune zu. »Tonto«, rief er und stieß einen durchdringenden Pfiff aus. »Komm her, mein Junge.«
    Da die Tür der Scheune von außen mit Vorhängeschlössern und Ketten gesichert war, war es extrem unwahrscheinlich, dass sich jemand bei den Frauen im Scheuneninneren aufhielt, aber Dan wollte keine Risiken eingehen.
    Er lief um die Scheune herum und rief weiter nach dem Hund, doch niemand erschien. Er versuchte, durch einen Riss in der Tür zu spähen, aber es war zu dunkel, um etwas zu erkennen. Schließlich kehrte er zu Clive zurück. »Ich werde jetzt in die Scheune hineingehen. Versteck dich im Gebüsch, falls jemand kommen sollte«, bat Dan den Jungen. »Ich werde pfeifen, wenn ich dich brauche.«
    Der zweite Schlüssel an der Kordel, den er ausprobierte, passte zu dem Vorhängeschloss, und es ließ sich leicht öffnen. Die Kette fiel mit einem Klirren zu Boden. Dans Herz hämmerte wie ein Dampfhammer, und sein Magen krampfte sich zusammen, als er die Tür öffnete.
    Obwohl es erst vier Uhr nachmittags war, war das Licht in der Scheune trotz der geöffneten Tür sehr schlecht. Für alle Fälle nahm er die Pistole aus der Tasche. Vor ihm befand sich ein großes, käfigähnliches Gebilde, aber er hatte die Scheune schon zur Hälfte durchquert, als er Fifi reglos auf einer Matratze darin liegen sah.
    »Nein!«, schrie er, denn er dachte, sie sei tot. »Oh nein, Fifi, bitte nicht!«
    Er steckte die Waffe wieder in die Tasche und hielt bereits den Schlüssel in der Hand, um den Käfig zu öffnen, als er hinaufblickte und Yvette bemerkte. Sie sah aus wie eine riesige Fledermaus, die sich im leichten Luftzug ein wenig hin und her bewegte. Plötzlich liefen ihm die Tränen übers Gesicht, und seine Finger zitterten so heftig, dass er den Schlüssel kaum in das Vorhängeschloss hineinbekam. Aber dann gelang es ihm endlich, er zog die Kette zwischen den Gitterstäben hervor und warf sie zu Boden.
    Mit zwei Schritten war er bei Fifi, kniete neben ihr nieder und weinte. Sie sah aus wie ein sehr schmutziger Engel, das blonde Haar ergoss sich über die Matratze, und ihr Gesicht war so mager, bleich und leblos.
    »Nein!«, brüllte er seinen Schmerz heraus. Dann riss er die Decke von ihr herunter und nahm sie in die Arme. »Ich hätte ihn töten sollen, den Bastard. Wie konnte er das tun?«
    Ein Kaleidoskop von Bildern spulte sich in seinen Gedanken ab. Ihre erste Begegnung in dem Café in Bristol, Fifi, die im Sommer barfuß durch die Downs lief, während ihr Haar im Sonnenschein glänzte wie gesponnenes Gold. Fifi in ihrem cremefarbenen Kostüm mit dem rosa Hut an ihrem Hochzeitstag, mit einem Lächeln, so breit wie der Avon. Fifi am Weihnachtsmorgen im Bett sitzend, mit Augen wie ein Panda von der verschmierten Mascara vom Vorabend. Und all die glücklichen Stunden im Bett, in denen er von diesen langen, seidenweichen Beinen umschlungen gewesen war, Küsse, süßer als alles, was er je zuvor gekannt hatte. Er wollte nicht ohne sie leben!
    Schluchzend wiegte er sie in den Armen, bedeckte ihr kaltes, schmutziges Gesicht mit Küssen, während die Tränen ihm in Strömen über die Wangen rannten. Doch plötzlich spürte er eine schwache Bewegung in seinen Armen, und ihre Zungenspitze schob sich zwischen ihre ausgedörrten Lippen und leckte seine Tränen auf.
    »Fifi!«, rief er. »Du lebst!«
    »Dan?«, krächzte sie und mühte sich, die Augen zu öffnen. »Bist das wirklich du?«
    In diesem Moment erfuhr Dan, was Glückseligkeit war. Nichts war jemals so wunderbar gewesen, nichts würde es je sein können.
    »Ja, Liebes«, sagte er unter Tränen des Glücks und zog sie fest an sich. »Ich bin es wirklich. Ich werde dich nach Hause bringen.«
    »Dan?« Clives Stimme kam vom Eingang der Scheune. »Ist sie da?«
    Plötzlich fiel Dan Yvette wieder ein, und er wusste, dass er den Jungen das nicht sehen lassen durfte.
    »Ja. Geh und steig in den Wagen. Ich bringe sie jetzt hinaus.«
    »Ich wusste, dass du mich holen kommen würdest«, wisperte Fifi, und ihre Stimme war so brüchig, dass Dan sie kaum hören konnte. »Du hast mich noch nie im Stich gelassen.«

Kapitel 20
    I ch habe sie gefunden«, war alles, was Dan herausbringen konnte, als er vom Krankenhaus aus Clara in ihrem Hotel anrief.
    Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen, durch den Raum tanzen oder sich

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