Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
»Warum benimmt sie sich so abscheulich?«
»Vielleicht hatte sie nicht das Glück, jemals so zu empfinden, wie wir beide fühlen«, antwortete Dan. »Aber lass dir nicht von ihr verderben, was wir haben, und denk daran, dass dies unsere Hochzeitsnacht ist.«
Als Fifi in der Nacht in Dans Armen lag, sagte sie sich, dass ihre Eltern ihr gleichgültig seien. Die beiden waren törichte Snobs, und sie konnte gut ohne sie leben. Sie war froh darüber, nicht länger nach Hause zurückkehren zu müssen, denn sie hatte jetzt ihr eigenes Zuhause, und sie war überglücklich. Dan und sie würden ihren Eltern beweisen, dass sie Unrecht hatten.
Sechs Wochen später saß Patty auf dem Sofa in der Wohnung in Kingsdown und grinste Fifi breit an. »Hör auf, dir den Kopf über Mums Gefühle zu zerbrechen«, beantwortete sie die Frage ihrer Schwester nach der Situation daheim. »Denk nur daran, wie glücklich du mich gemacht hast, weil ich unser Schlafzimmer jetzt ganz für mich allein habe.«
Eine Welle der Zuneigung zu ihrer Schwester stieg in Fifi auf. Wenn Patty gekränkt über die heimliche Hochzeit war, hatte sie sich niemals etwas davon anmerken lassen. Obwohl nach Fifis Anruf daheim die Hölle ausgebrochen und der Befehl ergangen war, dass niemand in Zukunft mit ihr sprechen dürfe, war Patty am nächsten Morgen in Fifis Büro aufgetaucht und hatte ihr einen Karton mit Besteck als Hochzeitsgeschenk mitgebracht.
Sie hatte Fifi umarmt und ihr alles erdenkliche Glück gewünscht. »Ich habe Dan von Anfang an gemocht«, versicherte sie. Dann erkundigte sie sich nach Fifis Hochzeitskleid und wollte wissen, wer bei der Zeremonie zugegen gewesen sei. »Hast du auch noch andere Geschenke bekommen?«, fragte sie.
Als Fifi eingestand, dass sie nur zwei Gäste gehabt hatten und lediglich einen elektrischen Wasserkocher von Dans Vorarbeiter geschenkt bekommen hatten, umarmte Patty sie abermals.
»Vielleicht werdet ihr eines Tages auch noch kirchlich heiraten«, meinte sie augenzwinkernd, »wenn sich erwiesen hat, dass Dan doch keine so schlechte Wahl gewesen ist.«
Seither kam Patty häufig auf dem Heimweg von ihrer Arbeit vorbei, wobei sie diplomatischerweise das Thema »Eltern« umschiffte und alle neuen Errungenschaften in der Wohnung bewunderte.
Dan mochte Patty sehr, und es freute sie beide, als auch sie einen Freund fand. In nur drei Wochen hatte sie deutlich abgenommen, und ihre Akne wurde langsam besser. Dan meinte, er könne es nicht erwarten, den Mann kennen zu lernen, der dafür verantwortlich war, doch noch war Patty zu ängstlich, um ihn jemandem vorzustellen.
»Erst recht nicht Mum«, lachte sie. »Ich habe Angst, dass sie die Sache für mich verpfuschen wird.«
»Häng ihm Knoblauch und ein Kruzifix um den Hals, wenn er zum Tee eingeladen wird«, schlug Dan vor. »Und vielleicht solltest du ihn auch mit ein paar Litern Weihwasser ausstatten.«
Fifi gab sich größte Mühe, die Einstellung ihrer Mutter genauso gelassen hinzunehmen wie Dan, aber insgeheim vergoss sie häufig einige Tränen. Es machte sie so wütend, dass ihm niemand je die Chance gegeben hatte zu beweisen, was für ein wunderbarer Mensch er war. Wann immer Patty vorbeikam, machte sie eine Bemerkung darüber, wie gemütlich die Wohnung sei, und das ging zu einem großen Teil auf Dans Bemühungen zurück.
Er brachte ständig irgendwelche Dinge mit heim, die er in Secondhandläden aufgetan hatte. Er freute sich immer, wenn er ein Schnäppchen machen konnte, daher fühlte er sich stets zu beschädigten oder hässlichen Dingen hingezogen, die günstig zu haben waren, und dann betrachtete er sie mit seinen Zauberaugen und glaubte, sie in etwas Wunderschönes verwandeln zu können.
Manchmal hatte er Erfolg. Ein abscheuliches altes Bücherregal war durch einen Anstrich mit hellblauer Farbe verwandelt worden, ein Beistelltisch, der eine neue, gekachelte Oberfläche bekommen hatte, sah fabelhaft teuer aus, und doch hatte er ihn nur drei Schilling gekostet. Aber Fifi hoffte von Herzen, dass er die Porzellanschäferin, die er zu flicken versuchte, versehentlich zerbrechen würde und dass ihm die Kuckucksuhr irgendwann genauso auf die Nerven gehen würde wie ihr.
Sie kaufte jeden Freitagabend frische Blumen für ihren kleinen Esstisch, stattete das Badezimmer mit hübschen, handgenähten Gardinen aus und bemalte einige weiße Emaillekrüge für Kaffee, Tee und Zucker mit roten Punkten. Außerdem hatten sie das entzückende Bild eines Waldes mit blauen
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