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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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gefunden hätten. Doch fast alle von jenen, die seit Ende des Krieges in die Dale Street gekommen waren, lebten noch immer hier.
    Stan der Pole hatte ihr erzählt, er wolle sich Arbeit auf einer Farm suchen. Miss Diamond hatte eine Wohnung am Clapham Common ins Auge gefasst. Frank und June Ubley hatten zu ihrer Tochter und ihren Enkelkindern nach Australien gehen wollen. Aber Stan war immer noch Müllmann, und Miss Diamond klagte nach wie vor darüber, dass die Gegend nicht das sei, woran sie gewöhnt war. Traurigerweise war June Ubley gestorben, doch Frank war in der Dale Street geblieben und hielt seine Netzgardinen zum Gedenken an seine Frau schneeweiß, obwohl ihn nichts hätte daran hindern können, nach Australien überzusiedeln. Für einen Mann wie Stan hätte es immer eine Arbeit auf einer Farm gegeben, und was Miss Diamond betraf, sie hätte doch gewiss auf eine der Anzeigen antworten können, die Wohnungen für Geschäftsfrauen gesetzten Alters mit guten Referenzen anboten.
    Doch Yvette wusste, warum sie nicht weggezogen waren, denn die Straße hatte auch in ihrem Falle ihre Wirkung gezeigt. Sie verabscheute alles daran – die Schäbigkeit, den Schmutz, den Mangel an Sonnenschein, den Staub und den Lärm vom Kohlehof und vor allem anderen die Muckles nebenan. Sie hätte sich eine bessere Wohngegend leisten können, warum also war sie noch immer hier?
    Fifi hatte sie erzählt, ihr sei einfach der Gedanke unerträglich, sich eine andere Wohnung suchen und all ihre Sachen zusammenpacken zu müssen. Das stimmte bis zu einem gewissen Punkt, aber es waren auch die Nachbarn – mit Ausnahme der Muckles –, die sie hier festhielten.
    In Ermangelung einer richtigen Familie hatten diese Leute den Platz von Verwandten eingenommen. Wenn sie an ihrem Fenster saß und nähte, tröstete der Anblick der vertrauten Gesichter sie, und sie fühlte sich weniger allein. Sie wusste, dass diese Menschen so waren wie sie selbst, das Treibgut der Menschheit, in der Dale Street angespült, um hier den Rest ihres beschädigten Lebens zu verbringen. Einige von ihnen hatten ihr ihre Geschichten erzählt, und es tat ihr gut zu wissen, dass sie ihre Fähigkeiten als Zuhörerin und Trösterin schätzten.
    Wenn das nicht wäre, was wäre ihr geblieben? Ihre Kundinnen waren keine Freunde; sie mochten ihre Arbeit als Schneiderin zu schätzen wissen, aber den Menschen Yvette nahmen sie kaum wahr. Wenn sie erblinden oder die Arthritis ihre Finger verkrüppeln würde, würde sie nie wieder von ihnen hören. Aber bei ihren Nachbarn würde es anders sein, sie nahmen genug Anteil an ihrem Schicksal, um vorbeizukommen und zu fragen, ob sie etwas für sie einkaufen oder ein Feuer entzünden könnten. Sie würden sie in ihre Häuser einladen, denn obwohl sie aufgrund ihrer französischen Herkunft ein wenig abseits stand, spürten ihre Nachbarn, dass sie in Wahrheit eine von ihnen war. Yvette mochte sich danach sehnen, irgendwo zu leben, wo es sauber, still und schön war, aber tief in ihrem Innern hatte sie das Gefühl, nichts Besseres zu verdienen.
    In Fifi sah sie etwas ganz Ähnliches. Intelligent, hübsch und aus einer sehr guten Familie stammend, war sie eine junge Frau, der eigentlich die Welt hätte zu Füßen liegen sollen. Aber indem sie durch ihre Heirat mit Dan alle Brücken hinter sich abgebrochen hatte, hatte sich in ihr vielleicht der Gedanke festgesetzt, dass sie jetzt in die Welt gehörte, aus der er stammte.
    Dan war gewiss sehr attraktiv, und mit seinem offenen Lächeln und seinem unbezähmbaren Sinn für Humor besaß er auch seinen eigenen Charme. Yvette mochte ihn sehr. Doch die Tatsache blieb, dass er aus der Arbeiterklasse kam, und er konnte sich in nichts anderes verwandeln.
    Fifi betrachtete das Leben in London als ein Abenteuer. Sie sah die Menschen in dieser Straße eher als »Charaktere« und weniger als Opfer des Lebens. Aber sobald ihr Kind auf der Welt war und sie allein mit Dans Lohn auskommen mussten, würden sich die Dinge für sie wahrscheinlich ganz anders darstellen. War ihr klar, dass diese »Charaktere« sich höchstwahrscheinlich über ein weinendes Baby beklagen würden? Sie würde einsam sein und sich langweilen, wenn sie den ganzen Tag in diesen beiden kleinen Zimmern festsaß, und sobald sie anfing zu jammern, würde Dan sich vielleicht genauso wie die anderen Männer in der Straße verhalten – er würde in den Pub flüchten.
    Schlimmer noch war für Yvette die Vorstellung, dass Fifi ihre funkelnde

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