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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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werden?«
    »Das wird wohl noch ein paar Tage dauern«, antwortete er. »Hör mal, warum machst du nicht das Beste aus deinem freien Tag und fährst übers Wochenende zu deinen Eltern nach Hause?«
    »Nach Hause zu meinen Eltern!«, entfuhr es Fifi. Der Schlag auf den Kopf musste tatsächlich weit schlimmer gewesen sein, als man geglaubt hatte. »Sie haben ja nicht mal meinen Brief beantwortet, als ich ihnen von dem Baby erzählt habe. Sie werden mich nicht sehen wollen!«
    Dan nahm ihre Hand und streichelte sie, und der Blick seiner dunklen Augen bohrte sich förmlich in ihre. »Das kannst du nicht wissen! Ich habe darüber nachgedacht, bevor du gekommen bist. Vielleicht warten sie darauf, dass du den ersten Schritt tust? Mir gefällt der Gedanke nicht, dass du das ganze Wochenende allein in der Wohnung sitzt, und es wäre erheblich einfacher für dich, dich mit ihnen zu versöhnen, wenn ich nicht dabei bin.«
    »Mum wird einfach gemein sein«, erklärte Fifi halsstarrig. »Ich weiß es einfach.«
    »Du kannst es nicht sicher wissen«, sagte Dan energisch. »Ruf sie an und finde heraus, wie sie reagieren. Wenn sie dich abweisen, verlierst du nichts. Zumindest hast du dann die Größe besessen, es zu versuchen.«
    Da Fifi stets der Meinung gewesen war, dass man ihr unrecht getan hatte, war sie der Meinung, ihre Eltern sollten diejenigen sein, die den Olivenzweig anboten. Aber ihr gefiel der Gedanke, großzügig zu sein – zumindest ihr Vater würde das als sehr erwachsene Geste honorieren. Und wenn sie allein nach Hause kam, würde ihre Mutter nicht so gereizt sein. Sobald sie dort mit Patty zusammenkam, die gewiss in helle Aufregung über das Baby geraten würde, würde es ihrer Mutter schwerfallen, auf ihrem hohen Ross sitzen zu bleiben.
    »Aber selbst wenn Mum freundlich reagiert, wie könnte ich dich hier allein lassen?«
    »Warum nicht? Die normalen Besuchszeiten dauern jeweils nur eine Stunde, es wäre dumm, deswegen in London zu bleiben.«
    »Du würdest sonst keinen Besuch bekommen«, wandte Fifi ein.
    »Es ist Wochenende, da werden vielleicht einige Leute von der Arbeit herkommen«, antwortete er mit einem Schulterzucken. »Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Ich kann mit den Krankenschwestern und den anderen Patienten plaudern. Oder einfach ein wenig Schlaf nachholen.«
    Dan sagte niemals etwas, das er nicht ernst meinte, daher wusste Fifi, dass er durchaus allein zurechtkommen würde. Ihre Mutter hatte immer behauptet, Fifi sei so halsstarrig wie ein Maultier, deshalb würde allein ein Telefonanruf ihr den Wind aus den Segeln nehmen. Jetzt, da das Baby unterwegs war, wollte Fifi wirklich gern Frieden schließen, und vielleicht war dies die Möglichkeit, ihren Eltern eine goldene Brücke zu bauen.
    Dan hatte Recht; sie fand die Aussicht, das Wochenende über allein in der Wohnung festzusitzen, tatsächlich nicht allzu verlockend, vor allem, da es so heiß war. Sie konnte vor ihrem inneren Auge den Garten zu Hause sehen, das saftige Gras, die Bäume und Blumen, und sie malte sich aus, auf einer Decke zu liegen und eine Zeitschrift zu lesen, während ihre Mutter ihr ein Glas selbst gemachte Limonade nach draußen brachte. Es würde so schön sein, in ihrem alten Zimmer zu schlafen, ihre Geschwister zu sehen und am Samstagabend vielleicht mit ein paar alten Freunden zusammenzukommen.
    »Ruf sie an«, wiederholte Dan, der spürte, dass sie ins Wanken geriet. »Du bist doch auch mit ihrem Enkelkind schwanger! Wenn er oder sie zur Welt kommt, wirst du sie informieren wollen. Dann sind da noch Patty und deine Brüder, sie werden Tante beziehungsweise Onkel werden, und sie werden überglücklich sein, dich zu sehen. Ich möchte auch nicht, dass du das ganze Wochenende allein zu Hause sitzt, also bitte, tu es für mich!«
    Eine Welle der Liebe zu Dan stieg in Fifi auf. Er war verletzt, aber er dachte nicht an sich, sondern nur an sie. Fifi wusste nicht, ob sie im umgekehrten Fall ebenso selbstlos oder großzügig gewesen wäre. Und sie wollte wirklich gern auf ihn hören.
    »Na schön, ich rufe an, aber ich fahre nur hin, wenn Mum nett ist. Ich werde gewiss nicht die weite Reise unternehmen, nur um mit ihr und Dad zu streiten.«
    Er drückte wieder ihre Hand. »Komm ihr auf halbem Weg entgegen«, riet er ihr. »Aber nicht, dass es dir zu Hause so gut gefällt, dass du bleiben möchtest.«
    »Als könnte ich ohne dich leben«, sagte sie und beugte sich vor, um ihn zu küssen. »Und einige Tage mit Mum und Dad

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