Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
»Alle mögen ihn. Er ist kein Unruhestifter.«
Frank legte die Arme um sie und tröstete sie. »Ich nehme an, es war ein Raubüberfall. Aber ich hätte mir dafür keinen Burschen wie Dan ausgesucht, er ist jung, durchtrainiert und stark. Ich hätte mir ein leichteres Opfer gesucht.«
»Wer immer das getan hat, er hat bestimmt nichts bei ihm gefunden, was sich zu stehlen lohnte«, erklärte Fifi unter Tränen. »Dan hat donnerstags nie Geld übrig, und er hat nicht einmal eine Armbanduhr bei sich.«
Frank trug ebenfalls noch seinen Morgenmantel, daher trank Fifi rasch ihren Tee aus. »Ich werde mich jetzt anziehen, damit ich im Krankenhaus anrufen kann«, entschied sie.
»Soll ich Sie begleiten?«, fragte Frank. »Sie sehen ein wenig zittrig aus.«
»Ich werde zurechtkommen, sobald ich weiß, dass es ihm gut geht«, antwortete sie. »Aber trotzdem danke für Ihre Freundlichkeit.«
Frank klopfte ihr auf die Schulter. »Wenn Sie wieder da sind, kommen Sie runter und erzählen Sie mir, wie es ihm geht. Ich könnte Ihnen auch ein Frühstück richten.«
»Die Stationsschwester hat gesagt, dass es ihm einigermaßen gut geht«, erzählte Fifi Frank, als sie vom Telefonieren zurückkam. »Er hat einen Schlag auf den Kopf und einen weiteren in die Rippen bekommen. Die Polizei wird heute Morgen mit ihm reden, um herauszufinden, was passiert ist.«
»Dann werden Sie sich den Tag freinehmen?«, erkundigte Frank sich. »Soll ich um neun Uhr für Sie in Ihrem Büro anrufen und alles erklären?«
Seine väterliche Sorge war rührend. Während ihrer Abwesenheit hatte er sich angezogen und rasiert, und er roch nach Seife und Zahnpasta. Er hatte in seiner winzigen Küche bereits den Frühstückstisch für sie beide gedeckt, und durch einen großen Blumentopf voller bunter Petunien direkt dahinter wirkte der Raum sehr behaglich und wohltuend.
»Das kann ich auf dem Weg ins Krankenhaus erledigen«, entgegnete Fifi. »Man darf die Patienten nur zwischen zwei und drei und dann wieder zwischen fünf und sechs besuchen, aber vielleicht werde ich mit seinem Schlafanzug hingehen, falls sie mir gestatten, ihn sofort zu besuchen.«
»Dann wird man ihn also dort behalten?«
Fifi nickte. »Ja, die Schwester meinte, sie müssten ihn auf Hirnschäden beobachten, da er bewusstlos geschlagen wurde. Aber er kann nicht allzu schwer verletzt sein. Wie sie mir erzählte, hat Dan bereits einen Witz darüber gemacht, dass sie zuerst würden nachsehen müssen, ob er überhaupt ein Gehirn hat.«
Frank lächelte. »Ich kann ihn förmlich hören, wie er das sagt. Er ist genau die Art Mensch, die in allem etwas Komisches findet. Sie wissen doch, dass er sogar Miss Diamond bezaubert hat, nicht wahr? Sie hat angeklopft, bevor sie zur Arbeit gegangen ist, weil sie den Polizisten gehört hatte. Und wie aufgeregt sie war! Sie meinte, wenn sie irgendetwas tun könne, brauchten Sie sie nur zu fragen.«
»Das war sehr nett von ihr«, erwiderte Fifi. Jetzt, da sie mit dem Krankenhaus telefoniert hatte, ging es ihr bereits wieder ein wenig besser, und es war so schön zu wissen, dass ihre Nachbarn Anteil nahmen. »Ich habe gestern Abend mit ihr gesprochen, als es drüben auf der anderen Straßenseite so laut war. Haben Sie den Lärm auch gehört?«
Frank nickte grimmig. »Wenn es nicht die ganze Straße mitbekommen hätte, hätte ich vielleicht geglaubt, Alfie stecke hinter diesem Angriff auf Ihren Dan. Aber da er drüben war und Molly verprügelt hat, kann er es nicht gewesen sein.«
Fifi erinnerte sich an Yvettes Warnung und runzelte erschrocken die Stirn. »Was bringt Sie auf den Gedanken, er könnte dafür verantwortlich sein?«
»Alfie ist nicht der Typ, der sich von irgendjemandem einschüchtern lässt«, sagte Frank mit einem Schulterzucken. »Ihr Dan hat ihm gedroht, nachdem er Angela verprügelt hatte. Das ist für Alfie Grund genug, um sich zu rächen, und es wäre genau sein Stil, jemandem eins über den Schädel zu geben.«
Im Krankenhaus ließ sich die Stationsschwester erweichen und gestattete Fifi, Dan für zehn Minuten zu besuchen, nur damit sie sich davon überzeugen konnte, dass es ihm gut ging. Aber Fifi war keineswegs beruhigt, nicht nachdem sie Dan mit seinem bandagierten Kopf und dem unnatürlich bleichen Gesicht gesehen hatte. Er begrüßte sie mit einem Grinsen, doch seine Züge wirkten dabei seltsam starr. Daher wusste sie, dass er Schmerzen haben musste.
»Ich bin kerngesund«, beteuerte er. »Sie behalten mich nur aus
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