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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Chilson
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im allerletzten Augenblick gekommen. Wie? Wie? 's ist früher Morgen, die Oger schlafen den Schlaf der Ungerechten. Heraus!«
    Trebor war müder als er erwartet hatte, verärgert darüber, daß Lissa lebhaft und glücklich, daß Viani so kühl und frisch war. Aber er hatte gestern eine lange Reise gemacht, eine längere in der vergangenen Nacht. Sie folgten dem heiligen Mann durch einen Tunnel, dann einen steilen Kriechschacht hinauf. Er führte in eine Senke zwischen drei Mid-Kämmen, eine Senke, die mit Dornengebüsch ausgefüllt war und im Schatten eines knorrigen Baumes lag.
    Es war frühestes Morgengrauen. Wächtererhalter schaute sich um, drückte Trebor ein Tuch in die Hand und sagte: »Gebt ihnen das – 's ist Bezahlung für ihre Güter und Eure Fahrt. Wie? Sagt ihnen, sie am selben Ort abzuwerfen, und ich werde zum Aufbruch beten, daß diese üblen Oger sie nicht in die Tatzen bekommen. Wie? Wie? Geht jetzt!«
    Trebor wand sich durch das Gesträuch. Ein Flugschiff schwebte niedrig über einer Wölbung auf dem Plateau der Mids. Die Grumer und Jondrover hatten es auch gesehen und rannten schon über die Hochebene.
    Die Grumer stießen einen gräßlichen Schrei aus, als sie auftauchten. Trebors lange Beine verschlangen die Distanz, Lissas kurze Beine pumpten heftig, Vianis elegante Beine trugen sie wie die eines Rennpferdes, und sie hatten den kürzesten Weg. Aber die Grumer waren riesig und unermüdlich und legten mit einem Schritt sieben Fuß zurück.
    Sie wurden alle langsamer, als sie die Wölbung hinaufstürmten, Trebors Atem rasselte in seiner Kehle, und Lissa rang schluchzend nach Luft. Dann waren sie oben, mit zitternden Knien, halb erstickt.
    Die Grumer hetzten den Hang hinauf. Drei von ihnen stürzten. Die anderen wurden langsamer, noch langsamer, gingen, wankten hinauf. So groß sie waren, ihre Lungen konnten nicht genug Luft herbeischaffen, daß sie eine halbe Meile mit größtem Tempo laufen und am Ende einen steilen Hügel erstürmen konnten. Als der erste mühsam über den Kamm stolperte, sprang Trebor ihm entgegen und durchbohrte seinen Hals.
    Der zweite hatte seinen Knüppel bereit, führte einen mächtigen Hieb, der Trebors Rippen zerquetscht hätte, und fiel unter einem Stoß ins Auge. Der nächste hielt einen gewaltigen Unterarm vors Gesicht und schwang eine Faust. Trebor tanzte zurück, fintierte und traf ihn zweimal in den Bauch. Der Grumer stürzte fluchend auf die Knie. Der nächste zögerte und wich zurück, wartete auf Atem und Hilfe. Sie sammelten sich in einer kleinen Gruppe, sie keuchten, ihre Gesichter mit den niedrigen Stirnen waren finster.
    Sheank zwängte sich nach Atem ringend zwischen sie, sein roter Bart war mit Staub und Schweiß verklebt.
    »Auf sie!« stieß er heiser hervor. »Die Belohnung ist verdoppelt –« Schlagartig sprang er zur Seite.
    Von oben tönte ein Warnschrei, dann kam ein Schlag, unter dem die Erde erzitterte; Trebor spritzte Staub ins Gesicht. Als er wieder sehen konnte, war dort, wo die Grumer gestanden hatten, ein Fleck am Hang. Sie waren plattgequetscht worden, wie Fliegen unter einer Klatsche. Draußen auf dem Plateau gerieten die Jondrover, die ihren Verbündeten gefolgt waren, ins Schwanken und wichen zurück.
    Lissa rief, und Trebor drehte sich, um am Ende eines schlanken Seiles Gurte zu finden. Die Mädchen schnallten sich bereits an. Ein Ächzen alarmierte ihn, und er fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um Sheanks langes Messer parieren zu können. Dann lag der kleine Mann am Boden, und es blieb keine Zeit, sich an dem Anblick zu weiden. Trebor schob seine Beine durch den Bootsmannsstuhl, schnallte sich den Gürtel um und winkte. Das Schiff befand sich nur fünfhundert Fuß hoch. Das Seil wand sich glatt hinauf, aber Trebor spürte den Ruck des Schiffes.
    Ein Bündel sauste herunter, im letzten Augenblick von einer dünnen Schnur aufgehalten. Es löste sich, und die Schnur wurde blitzschnell hinaufgezogen. Das Schiff drehte sich schwerfällig und ließ das Seil, an dem sie aufgereiht waren, schwindelnd hin und her schwingen. Trebors Position am unteren Ende des Seiles erlaubte ihm unbehinderten Blick unter Lissas Kleid, aber nicht auf das Schiff.
    Das Flugschiff setzte seine schwerfällige Drehung fort. Sie wurden von muskulösen, adrett uniformierten Aeroben hinauf- und hineingezogen, die die Kurbel eines großen Rades drehten. Ein merkwürdiges Gefühl verriet Trebor, daß das Schiff immer noch emporstieg. Eine Art Maat, in einer

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