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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Chilson
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wirklich etwas über die Aeroben?«
    Lissa: »Führen sie tatsächlich seit tausend Jahren Krieg gegen alle?«
    Trebor lachte verächtlich.
    »Vor tausend Jahren wurden ihr Vorfahren von Irenaica in den Zittersumpf getrieben. Sie hatten sich an seinem Rand versteckt und Schiffe, die ins Dünenland fuhren, überfallen. Andere Banditen wurden durch Vallatia im Osten in den Zittersumpf getrieben; sie hatten die Fluß- und Kanalroute zwischen Aetha und Lin Llallal überfallen. Auf irgendeine Weise durchquerten sie den Sumpf und schlossen sich zusammen, jedenfalls behaupten das ihre Nachkommen. Seitdem überfallen sie den Schiffsverkehr aller Nationen. Ein Ärgernis, mehr nicht.«
    »Aber sie haben Flugschiffe. Selbst das Dritte Imperium hatte nicht viele«, sagte Viani, »und alle anderen haben vergessen, wie man sie herstellt.«
    »Das ist seltsam«, gab Trebor zu. Er zuckte die Achseln. »Vielleicht haben sie ein Versteck mit Büchern oder dergleichen gefunden. Das magische Katapult muß aus irgendeiner Ruine der Aufbruchs-Zeit tief im Sumpf stammen. Vielleicht sind auch die Bücher von dort.«
    Lissa fröstelte.
    »Sie sind so … fremdartig. Und böse. Werden sie uns irgendeinem grauenhaften Gott opfern?«
    Trebor spürte einen innerlichen Stich.
    »Ich … glaube nicht. Selbst die gemeinen Matrosen sprechen die Antike Zunge in der Hochsprache, und zwar sehr gut. Sie wirken sehr zivilisiert. Wahrscheinlich verehren sie Anda, wie alle anderen.«
    »Wer ist dann diese Sie, auf die sie schwören? Dem Ton nach eine Göttin.«
    Trebor konnte es nicht bestreiten und spürte einen kalten Hauch. Heidnische Göttinnen waren in jeder Hinsicht die schlimmsten.
    Ein Klappern an der leichten Plastikholztür kündigte einen Aeroben an mit Nahrung und einem Sack, der mit Kleidung vollgestopft war – Abgelegtes aus der Kleiderkiste, alles sehr geschmackvoll und von hoher Qualität, nichts übermäßig abgetragen. Trebor war verblüfft von der Sauberkeit und dem völligen Fehlen von Ungeziefer. Mit ein bißchen Zusammenflicken hier und dort gelang es ihnen, sich in gedämpftem, gutem Geschmack anzuziehen.
    Der Grunderbore-Berg ragte im Nordwesten nun hoch vor ihnen empor. Das Flugschiff flog direkt nach Westen, über die Helgrams; nun segelte es aus ihnen schräg hinab, die Segel waren für Auftrieb horizontal ausgelegt, als es die Aufwinde von den Bergen hinter sich ließ. Unter ihnen gähnte der Dunkelberg mit seinen Schluchten. Trebor und die Mädchen starrten hinunter und seufzten erleichtert, als der Sinkflug in tausend Fuß Höhe aufhörte. Dahinter sahen sie das Knorrland.
    Das Schiff wurde von den Aufwinden dieser nackten Berge hochgehoben, und es wurde schneller. Die Nacht fand sie am Nordrand der Schimmernden Schuns, auf deren nächtlichem Wind gleitend, wo die Hügel ihn hochleiteten.
    Es gab nichts zu tun, als zu den Bullaugen hinauszuschauen und zu streiten.
    »Wie gefällt es dir?« fragte Trebor mürrisch Viani. »Du wolltest doch immer Abenteuer erleben?«
    Man sah, wie ihr das Blut ins Gesicht schoß.
    »Die Händler wollen alle die Welt kennenlernen. Genug gesehen?«
    »Jedenfalls nichts, was so schön wäre wie Amballa.«
    »Ah, aber dann habt Ihr den Shamsund nicht gesehen!« rief Lissa. »Es gibt nichts, was ebenso schön wäre! Die Felder sind das ganze Jahr grün und liegen glatt zwischen baumgezackten Flüssen bis zum Annas Annanda hinunter. Die Hügel sind weich von Humus, und kein windgeschliffener Stein beleidigt das Auge.« Ein Durcheinander von Zitaten der vielen Dichter, die den Shamsund besungen hatten. »Und die kleinen Marktdörfer und die Steuer-Städte sind die schönsten auf der Welt! Die Häuser sind aus Schachbrett-Ziegelsteinen erbaut, die Steine sind rot, gelb, weiß und blau, und ganz mit Blumen bedeckt.
    In Chinion schätzen wir blaue und schwarze Blumen am meisten – Peris –, aber wir haben viele hohe Blumenbäume, meist Karnalien und Lebimmer. Für Schatten, wißt Ihr. Wenn Ihr das nur sehen könntet, Herrin! Temblay-Purpur im Norden und all die weißen und gelben Dächer unter ihren grünen, mit Blumen durchsetzten Blättern. Der Shamsund ist der schönste Teil der Welt, und Chinion ist das schönste Land des Shamsunds, und Unter-Temblay-Tal ist der schönste Kanton von Chinion. Wir sagen: Lieber ein Bauer in Chinion als ein Edelmann in Schambloh oder Dem Roten.«
    Viani nickte.
    »Klingt sehr hübsch. Sehr ähnlich wie das Tal von Lin Lllallal. Unser Fluß, der Annas Vallanda, ist

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