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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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zurück bin«, sage ich. Bevor ich nach Chicago aufbreche, kann ich nicht über unsere Beziehung nachdenken.
    Â»Dann reden wir eben danach. Können wir dann auch miteinander schlafen?« Peter streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und steckt sie mir hinters Ohr.
    Â»Wir werden sehen«, sage ich. Hoffentlich kann er meine Gänsehaut nicht sehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich Peter abweisen werde, ist ungefähr genauso hoch wie die, dass Conrad völlig okay finden wird, was ich ihm angetan habe.

23 – Kirby
    Es ist Freitagabend, die Woche vor dem Schulball, und ich habe Philip noch immer nicht gesagt, dass wir nicht hingehen. Wir haben uns SMS geschrieben und einander Nachrichten hinterlassen und über Facebook kommuniziert, aber so richtig haben wir noch keine Gelegenheit gehabt, ausführlich miteinander zu reden. Als ich ihn dann endlich am Telefon erwische, freue ich mich wahnsinnig, seine Stimme zu hören.
    Â»Was machst du so?«, frage ich, während ich dasitze und mit den Armen meine Knie umfasse.
    In gedämpftem Ton informiert er mich, dass er gerade im Buchladen stöbert.
    Â»Gehst du freitagabends immer in den Buchladen?«, will ich wissen. Ich meine die Frage ernst, fürchte aber, ich könnte klingen wie Belinda, die sich über alles lustig macht, was nach freiwilligem Lernen riecht.
    Â»Ich habe gedacht, heute Abend wäre hier eine Lesung. Von einem Autor, den ich mag«, erzählt er. »Aber ich habe mich im Datum geirrt. Sie findet erst nächsten Freitag statt. Also hänge ich hier bloß ein bisschen ab. Willst du auch kommen?«
    Â»Ja«, sage ich, ohne zu zögern. »Sehr gerne. Bist du im Central West End?«
    Â»Ja. Auf der Euclid. Mach schnell.«
    Â»Wieso?«, frage ich. Schließt der Laden bald oder muss er vielleicht noch woandershin?
    Â»Wieso? Ich weiß nicht … weil ich dich vermisse.«
    Â»Oh.« Ich muss grinsen. »Ich vermisse dich auch.«
    Berauscht lege ich auf und renne zur Tür, zum Glück ohne dabei auf meine Eltern zu stoßen. Gut, dann muss ich nicht schon wieder ihre nervigen Fragen beantworten, wieso ich nicht zum Schulball will. Ach, ich weiß nicht, vielleicht, weil es ein kleines bisschen interessanter ist, drei Blutsverwandte kennenzulernen, als einen Haufen Idioten, darunter eine blöde Kuh mit einem gestohlenen Kleid, beim Tanzen zu beobachten?
    Das Central West End liegt nur zehn Kilometer von meiner Wohngegend entfernt. Jetzt, wo die Rushhour vorbei ist, bin ich schnell dort, aber es fühlt sich an wie eine andere Welt. Schon auf der Fahrt dorthin, wo die schicken Boutiquen und Restaurants liegen, komme ich mir ein bisschen cooler vor als sonst. Ich finde einen Parkplatz direkt vor dem Buchladen und zirkele den schäbigen Honda Accord, den ich mir mit Charlotte teile, ordentlich in die Lücke hinein. Ich entdecke Philip durch die offene Tür. Er sitzt im Schneidersitz auf dem Boden und streichelt eine graue Langhaarkatze. Neben ihm ein Stapel Bücher.
    Als ich aus dem Auto steige, empfängt er mich mit einem breiten Grinsen. »Hey!«, ruft er. »Lange nicht gesehen!«
    Â»Hi«, sage ich und betrete den Laden. Dann setze ich mich neben ihn auf den Boden. Die Katze fühlt sich so wohl bei ihm, dass sie nicht mal in meine Richtung guckt.
    Â»Kirby, darf ich dir Spike vorstellen, die belesenste Katze der Welt. Spike, das ist Kirby«, sagt Philip. »Sie ist die … äh …«
    Â»Also, Spike, sagen wir einfach, ich bin nicht das belesenste Mädchen der Welt«, gestehe ich.
    Â»Ja, aber sie ist viel klüger, als sie vorgibt«, flüstert Philip in Spikes freies Ohr – in das, das gerade nicht gekrault wird. »Und sie ist eine totale Musikkennerin. Sie hat den besten Musikgeschmack überhaupt.«
    Ich lächele. Das Kompliment höre ich gerne. Da bemerke ich, dass er ein königsblaues T-Shirt trägt, auf dem in Druckbuchstaben steht: Willie, Emmylou, Merle & Lacy J .
    Â»Dein T-Shirt gefällt mir«, sage ich.
    Â»Du magst Country Music?«
    Ich lache. »Nö, eigentlich nicht, aber ich finde es interessant, wie stark Country andere Richtungen beeinflusst hat. Und Merle ist natürlich ein Phänomen.«
    Â»O ja, Spike ist auch deiner Meinung. Er liebt ›Okie from Muskogee‹, aber sonst ist sein Musikgeschmack ziemlich ausgefallen. Genau wie deiner.« Spike schnurrt und legt sich

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