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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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auf den Rücken.
    Ich lächele und murmele, dass Spike eine wirklich nette Katze ist.
    Â»Ja, er ist süß … Hast du Captain Nemo oder Jamaica kennengelernt? Spikes Vorgänger?«
    Ich schüttele den Kopf. Wie kann es angehen, dass Philip immer bloß nette und charmante Sachen sagt?
    Â»Die waren auch toll. Captain Nemo war der Erste. Er ist fast ertrunken und wurde dann gerettet, daher der Name. Und Jamaica wurde nach Jamaica Kincaid benannt. Die beiden Jamaicas sind sich sogar einmal begegnet, als die Autorin hier gelesen hat.«
    Ich nicke und schließe daraus, dass Jamaica Kincaid eine Schriftstellerin ist. Ob sie sehr berühmt ist? Sollte ich vielleicht schon mal von ihr gehört haben? Ich nehme mir vor, alles über sie nachzuschlagen, so wie ich es mit Edith Wharton gemacht habe, nachdem ich aus New York zurückgekommen bin. Ich sage mir auch, dass ich – egal, ob ich aufs College gehe oder nicht – in Zukunft mehr lesen muss, gerade, wenn ich mit so schlauen Leuten wie Philip zusammen bin.
    Â»Ja, Nemo und Jamaica waren toll, aber Spike habe ich am liebsten. Er ist mutig und ziemlich hartnäckig. Er weiß, was er will, und er hat keine Angst, einem das mitzuteilen«, sagt Philip, gerade als Spike sich mit einem langgezogenen Miau in die Unterhaltung einmischt.
    Â»Na, siehst du, was ich meine?«, lächelt Philip.
    Ich lache.
    Philip und ich schauen uns nervös, aber vielsagend an. Ich bekomme eine Gänsehaut.
    Â»Einmal hat Spike aber auch Ärger gekriegt. Stimmt’s, Spike?«
    Â»Was hat er denn angestellt?«, frage ich grinsend.
    Philip flüstert: »Er hat versucht, ein Kinderbuch über eine Katze zu klauen. Hat es einfach an sich genommen und im Hinterzimmer versteckt. Der Besitzer war gar nicht froh darüber.«
    Mein Lächeln verblasst einen Tick. Weiß Philip etwa von der Sache mit Belinda? Kann Belinda sich Jake anvertraut haben? Könnte Philip die Geschichte kennen und mich für ein bisschen spießig halten, so wie Belinda es tut? Unmöglich. Auch wenn er gerade einen Witz über die klauende Katze gemacht hat, glaube ich nicht, dass er Ladendiebstahl als ein Kavaliersdelikt ansieht. Kurz überlege ich, ob ich ihm alles erzählen soll, entscheide mich aber dagegen.
    Philip muss meinen unsicheren Blick gesehen haben. Er steht auf, wischt sich die Hände an der Jeans ab, so dass die Katzenhaare nur so fliegen, und niest dreimal. »Was ist los?«
    Ich ignoriere die Frage. »Gesundheit. Bist du allergisch gegen Katzen?«
    Er nickt. »Ja, aber Spike ist es wert.«
    Ich lächele und denke wieder an Belinda. Ob sie es auch wert ist?
    Â»Ich wollte was mit dir besprechen«, sage ich. Hoffentlich hat Marian wirklich recht. Abgesehen von der Geldausgabe für den Smoking (hoffentlich kann er ihn noch zurückbringen) ist es Jungs wahrscheinlich egal, ob sie zum Schulball gehen oder nicht. »Können wir irgendwo anders hingehen, damit wir uns besser unterhalten können?«
    Â»Klar«, sagt er. »Hast du Hunger? Wir können eine Pizza bei Pi essen.«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, ich habe keinen Hunger. Können wir einfach ein bisschen spazieren gehen? Es ist so ein schöner Abend. Das heißt, wenn du nicht unbedingt was essen willst.«
    Â»Das ist okay, ich würde gerne ein bisschen rumlaufen«, sagt er und wirft mir einen wissenden Blick zu. Dann verabschiedet er sich von der Frau an der Kasse und von Spike und führt mich durch die offene Tür auf die Euclid Avenue.
    Es wird gerade dunkel, wir sagen beide nichts und laufen die stille, baumbestandene Straße entlang. Irgendwann wage ich es. »Also, was den Schulball angeht … da muss ich dir leider absagen.«
    Â»Ernsthaft?« Er bleibt stehen und schaut mich enttäuscht an.
    Ich nicke. »Tut mir leid. Ich wollte echt hingehen … aber ich kann nicht.«
    Â»Ist schon okay. Aber sag mir bitte, dass du mich nicht abservierst wegen so einem coolen Typen von der DuBourg?«
    Â»Nein!«, rufe ich und denke an einen Ausdruck, den ich für den College-Zulassungstest gelernt habe. »Ein ›cooler Typ von der DuBourg‹ – das ist sowieso ein Oxymoron.«
    Er lächelt, und wir gehen langsam weiter.
    Â»Es ist nicht, weil ich nicht mehr will. Aber Belinda und ich haben uns total gestritten. Ich will nicht auf den Ball, bevor wir das nicht geklärt haben.«
    Â»Aber

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