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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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daran gedacht habe. »Ich habe gehört, sie haben die Mannschaft aufgelöst. Es gab nicht genügend Mädchen. Aber das ist eigentlich ganz gut. Mädchen sollten sich nämlich nicht damit zufriedengeben, bloß die Jungs anzufeuern.«
    Sie grinst. »Warst du etwa nicht gerne Cheerleaderin?«
    Â»Doch, es war okay. Aber ich hätte lieber beim Fußball bleiben sollen. Fußball gefällt mir, aber ich habe den Sport aufgegeben, um bei den Cheerleaderinnen mitzumachen. Wegen Todd. Pfff«, mache ich und verdrehe die Augen. »Er war der Quarterback.«
    Â»Natürlich war er der Quarterback«, gibt sie zurück.
    Â»Hey! Ich habe doch gesagt, dass ich es bereue. Spricht das nicht für mich?« Insgeheim bereue ich aber nicht alles daran. Janie und ich hatten nämlich auch viel Spaß im Team – und mit dem kurzen Faltenrock und den Puscheln habe ich mich wirklich ziemlich cool gefühlt in einer Zeit, in der Coolsein alles war.
    Kirby schaut mich an und blickt dann wieder zum Sportplatz hinüber. Ein Junge sprintet die Zuschauerränge immer wieder hinauf und hinunter, mit solcher Entschlossenheit, als trainierte er für Olympia. »Doch, das spricht für dich … Aber dass du mit Conrad zusammen warst, spricht noch mehr für dich.«
    Ich nicke. Sein Name fährt wie ein elektrischer Funke durch meinen Körper. Ich versuche, meine Reaktion zu überspielen, indem ich unseren Schlachtruf anstimme: »›Wir rufen New Trier, und ihr ruft Trevians! New Trier!‹« Ich schaue sie an und gebe ihr das Zeichen für ihren Einsatz. Kirby spielt mit und ruft lustlos: »Trevians.«
    Ich lächele und fahre fort: »›Wir rufen Grün, und ihr ruft Blau. Grün!‹«
    Â»Blau«, sagt sie und ballt ironisch die Faust.
    Wir fahren zum Haupteingang. Auf dem Schulbusparkplatz zeige ich ihr ein großes weißes Schild mit roten Buchstaben, auf dem steht: Parken verboten . »Siehst du das Schild?«
    Â»Ja.«
    Â»Das habe ich umgefahren, als ich gerade frisch den Führerschein hatte. Es landete in einer riesigen Schneewehe.«
    Â»Hast du das absichtlich gemacht?« Vielleicht glaubt sie, die Geschichte wäre eine Episode aus meiner rebellischen Jugend, dabei war es nur ein kleines Missgeschick, das ich damals allerdings als ziemlich traumatisch erlebt habe.
    Â»Nein. Es war ein Unfall. Ich hatte eine Tüte von McDonald’s auf dem Armaturenbrett liegen. Als ich gewendet habe, ist sie runtergefallen. Und dann wollte ich sie aufheben, habe aber dummerweise das Lenkrad nicht losgelassen. Ich bin mitten auf die Böschung gerollt. Todd war auch dabei, er hat gebrüllt, ich solle bremsen, aber ich habe aus Versehen aufs Gaspedal getreten. Natürlich standen die komplette Matheklasse und die Ringermannschaft auf dem Parkplatz herum, als es passierte. Und Todd ist sofort zu seiner Mannschaft gerannt, weil ihm die Sache so peinlich war.«
    Â»Lass mich raten. Er war in der Matheklasse.«
    Â»Ha-ha, sehr lustig. Todd war natürlich bei den Ringern. Er war der zweitbeste Ringer in Illinois im Weltergewicht.«
    Â»Was, nur der zweitbeste?«
    Â»Ja, Mann«, sage ich und imitiere seine Idiotenstimme. »Es war total knapp! Die haben mir den Sieg geklaut!«
    Kirby lacht. »Und, hast du Ärger gekriegt? Wegen dem Schild?«
    Â»Ja. Der Direktor kam wutentbrannt rausgerannt, aber dann hat er gesehen, dass ich es war. Ich hatte einen ganz guten Ruf, darum hat er sich schnell wieder beruhigt. Aber ich musste zwei Extrastunden Fahrunterricht nehmen, und der Fahrlehrer hatte furchtbaren Mundgeruch. Das war ein bisschen unangenehm.«
    Â»Hast du sonst jemals Ärger bekommen?«, fragt sie und schaut mich mit einem Blick an, als meinte sie eigentlich: bevor du dich hast schwängern lassen?
    Â»Nein, das war’s eigentlich. Ich hab nicht mal geschwänzt an dem Tag, als mein ganzer Jahrgang kollektiv geschwänzt hat«, sage ich, als wir wieder auf die Winnetka Avenue einbiegen. »Ich war ziemlich brav und langweilig.«
    Na klar, prompt kommt ihre Entgegnung: »Brave und langweilige Mädchen werden eigentlich nicht mit achtzehn schwanger.«
    Â»Ich schon. Wohin willst du als Nächstes?«
    Â»Zu Conrads Haus«, bittet sie.
    Meine Hände werden feucht und klammern sich ans Lenkrad, mein Puls beschleunigt sich, als wir das Präsidentenviertel erreichen – es heißt so,

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