Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
Vom Netzwerk:
sieht mich an. »Das ist wirklich wunderbar.«
    Â»Ich hätte es ihm viel früher sagen sollen.«
    Meine Mutter schüttelt den Kopf, weil sie sich weigert, die Geschichte von dieser Seite zu betrachten.
    Ich ignoriere sie und sage zu meinem Dad: »Aber er wird mir wahrscheinlich nie vergeben.«
    Â»Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen«, sagt er. »Schau einfach nach vorne. Jetzt tust du das Richtige.«
    Â»Ich versuche es zumindest.«
    Â»Mehr kannst du nicht tun.« Mein Dad umarmt mich so herzlich, wie er vorhin Kirby umarmt hat.
    Den ganzen Rückflug über schlafe ich, bin aber trotzdem müde, als ich am späten Nachmittag meine Wohnung betrete. Am Freitag war meine Putzfrau da, darum sind die Räume noch ordentlicher als sonst. Alles ist an seinem Platz. Ich öffne den Kühlschrank, aber es ist nichts zu essen darin – wie immer. Ich habe sowieso keinen Hunger. Ich gehe zu meinem Schreibtisch, und mein Blick fällt auf einen Stapel Drehbücher, die ich eigentlich hatte mitnehmen und im Flugzeug lesen wollen, aber jetzt ist mir überhaupt nicht danach. Kurz denke ich darüber nach, eine Runde im Park zu joggen, aber darauf habe ich auch keine Lust. Ich schalte die Stereoanlage ein, aber die Musik – jede Musik – erinnert mich an Conrad und an seinen Gesichtsausdruck, als er begriff, wer Kirby war. Über diesen Blick werde ich nie hinwegkommen. Schließlich nehme ich das Telefon, rufe Peter an und bitte ihn vorbeizukommen. Natürlich sagt er Ja, und dass er sich beeilt. Seine Stimme tröstet mich.
    Gegen fünf ist er da. Er kommt direkt aus dem Büro. Anscheinend hat er das ganze Wochenende über gearbeitet. Ich frage mich, ob das irgendwas mit meiner Serie zu tun hat, frage aber nicht danach. Im Moment bin ich zu erschöpft, um mir darüber Sorgen zu machen. Wir setzen uns aufs Sofa, und ich erzähle ihm von meinem Wochenende: von dem Gespräch mit meinem Vater im Park, von Conrads Feindseligkeit und seinem bewegenden Auftritt mit Kirby. Ich erzähle ihm alles – nur nichts von meinen Gefühlen, weil ich nicht weiß, wie ich sie beschreiben soll.
    Â»Das sind ja tolle Entwicklungen«, sagt er und wirkt so befriedigt wie manchmal in einer Sitzung, wenn er eine Lösung für ein Problem gefunden hat. Mir wird bewusst, dass vieles, was in den letzten beiden Tagen passiert ist, Peters Verdienst ist. Er hat mir schließlich klargemacht, dass ich mich der Vergangenheit stellen und aufrichtig sein muss. Weil ich es nicht nur Kirby und Conrad und meinem Vater, sondern auch mir selbst schulde. »Bist du froh, dass du gefahren bist?«
    Â»Ja«, sage ich. »Es war nicht leicht, aber jetzt bin ich froh.«
    Â»Wichtige Sachen sind selten leicht«, bemerkt er, nimmt meine Hand und drückt sie.
    Â»Du hast recht gehabt.«
    Peter schüttelt den Kopf, als wollte er sagen, dass es nicht darum geht, wer recht gehabt hat. »Tut mir leid, dass ich dich so unter Druck gesetzt habe. Aber ich hatte wirklich ein Problem mit … diesen Geheimnissen.«
    Â»Ich weiß. Ich kann das verstehen.«
    Â»Aber jetzt können wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Ja?«
    Ich nicke. Genau das will ich auch.
    Â»Ich habe dich vermisst, Champ.«
    Â»Ich dich auch.« Wir sehen uns an – sehr intensiv –, und dann zieht er mich zu sich heran und küsst mich. Ich murmele eine Entschuldigung, und er flüstert mir ins Ohr, dass er mir verzeiht.
    Â»Ich will mit dir schlafen«, sagt er und berührt meine Brüste erst über und dann unter der Bluse.
    Â»Gehen wir«, sage ich und führe ihn ins Schlafzimmer, wo wir uns schweigend gegenseitig ausziehen. Die ganze Zeit über schauen wir uns in die Augen, unterhalten uns ohne Worte, bis wir beide nackt sind und uns wieder küssen. Er sagt mir, wie schön ich bin und streicht mir mit den Händen über die Hüfte und den Rücken. Dann schiebt er mich sanft ins Bett. Seine Bewegungen sind fließend und selbstsicher. Ich denke an alles, was geschehen ist, seit wir zuletzt miteinander geschlafen haben, ein paar Tage, bevor Kirby an meine Tür geklopft hat. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit.
    Â»Bist du bereit?«, fragt er.
    Â»Ja.« Ich sage ihm, wie sehr ich ihn begehre und brauche und liebe.
    Jetzt liegt er auf mir und stützt sich auf die Hände. Gutmütig schüttelt er den Kopf, als wollte er mir

Weitere Kostenlose Bücher