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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Vater ähnlich dreingeschaut, hätte man ihn gefragt, was er von den Smashing Pumpkins am besten findet.
    Â»Lass sie doch, sie wollen los«, sagte meine Mutter zu meinem Vater. Sie wirkte zufrieden darüber, dass er wenigstens Golf spielte. Vielleicht gehörte seine Familie ja sogar dem Skokie Country Club an, wo wir seit Jahren Mitglied waren. Sie würde es bald erfahren.
    Schweigend fuhren Conrad und ich quer durch die Stadt zum Jewel-Osco-Supermarkt neben seinem Haus. Wir parkten in der Nähe der Apotheke. Auf dem Parkplatz war schon einiges los. Hauptsächlich waren junge Mütter unterwegs, mit Kinderwagen und übervollen Einkaufstüten.
    Â»Bin gleich zurück«, sagte Conrad. Radio und Klimaanlage ließ er für mich eingeschaltet.
    Erleichtert darüber, dass ich den Test nicht selbst kaufen musste, sank ich tief in den Sitz und schaltete die Radiosender durch. Welches Lied ich wohl als Letztes hören würde, bevor ich die schlimme Wahrheit erfuhr? TLC sangen gerade »Waterfalls«, als Conrad mit einer Plastiktüte in der Hand und einem finsteren Ausdruck im Gesicht zurückkam. Ich stellte das Radio aus, als er einstieg und mir die Tüte reichte. Darin waren eine Großpackung Juicy Fruit, eine Flasche Dr Pepper und ein Rolling Stone -Magazin mit Courtney Love auf dem Cover. Ich zog das Heft aus der Tüte und las die Titelüberschriften: »Live vom Lollapalooza«; »Hole ist eine Band – Courtney Love ist eine Soap Opera«; »Wie man diesen Sommer cool bleibt«. Während ich durch das Heft blätterte, gab ich mir alle Mühe, das letzte Objekt in der Tüte zu ignorieren.
    Â»Magst du sie?«, fragte ich und deutete auf Courtney.
    Â»Ich mag ihre Musik. Und ich finde sie interessant – diesen subversiven Feminismus und diese Schlampendiva-Nummer. Ihre Musik ist cool. Live Through This ist jetzt schon ein Klassiker. Denk an ›Doll Parts‹ oder ›Violet‹. Ziemlich genial. Aber sie ist echt am Arsch.« Conrad fuhr rückwärts aus der Parklücke. »Sie tut mir leid.«
    Â»Weil sie alleinerziehend ist?«, fragte ich, nur auf ein Thema gepolt.
    Â»Weil sich der Mann, den sie liebte, das Hirn weggepustet hat.«
    Ich nickte und sah aus dem Fenster, als er auf die Hauptstraße einbog. Irgendwann legte Conrad mir die Hand aufs Knie und ließ sie dort, auch noch, als er durch die engen Gassen in seinem Viertel steuern musste. Er nahm sie nur weg, um in einen anderen Gang zu schalten. Als er vor seinem Haus anhielt, fasste er mich am Kinn und schaute mir in die Augen. »Es wird alles gut«, tröstete er mich. »Ich bin bei dir.«
    Ich nickte, ohne wahrzunehmen, was er sagte. »Ist dein Vater zu Hause?«
    Â»Nein, wir haben sturmfreie Bude.«
    Er öffnete die Tür und stieg aus. Als ich reglos sitzen blieb, sprang er um das Auto herum, hielt mir die Tür auf und nahm meinen Arm. »Komm jetzt.«
    Auf dem Weg zur Haustür reichte er mir die rosafarbene Schachtel. Drinnen zeigte er auf die Badezimmertür. »Geh. Jetzt gleich. Mach’s einfach.«
    Â»Aber ich muss nicht.«
    Geduldig seufzte er, griff noch einmal in die Tüte und schob mir seine Dr-Pepper-Cola hin. Ich nahm ein paar Schlucke und gab ihm die Flasche zurück.
    Â»Immer noch nicht«, sagte ich.
    Â»Komm her«, sagte er, führte mich zur Couch, drückte mich auf das Polster, legte den Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Die blanke Furcht stieg in mir auf. »Warum mache ich diesen Test überhaupt? Ich weiß doch, dass ich schwanger bin.«
    Â»Das kannst du gar nicht wissen.«
    Â»Doch. Meine Periode ist schon vier Tage überfällig. Meine Brüste tun weh. Und ich bin kurz davor zu kotzen.«
    Â»Dir ist schlecht vor Aufregung. Und deine Brüste tun dir weh, weil du bald deine Periode kriegst. Könntest du nicht zu spät dran sein, weil du total durcheinander bist?«
    Â»Ich bin überfällig, weil ich schwanger bin!«, rief ich und kaute an den Nägeln, eine Unsitte, die ich mir eigentlich schon vor Jahren abgewöhnt hatte.
    Â»Hör mal, du machst jetzt den Test, und dann kommt genau eine von zwei Möglichkeiten als Ergebnis raus.«
    Ich glotzte ihn an, wartete.
    Â»Entweder ist der Test negativ. Dann kannst du aufatmen, und wir werden feiern.« Er lächelte und küsste mich auf den Hals.
    Ich

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