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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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sie sprüht sich etwas Parfüm in die Armbeuge und in den Nacken. »Willst du auch was?«, fragt sie und hält mir das Fläschchen »Vera Wang Glam Princess« hin, das sie immer im Handschuhfach aufbewahrt. Sie hat außerdem eins in ihrem Schulspind und eins in ihrem Zimmer zu Hause.
    Â»Nein, danke«, sage ich. »Was ist los, Belinda?«
    Â»Aaalso. Ich hab Jake und Philip angerufen … und sie gefragt, ob sie heute auch kommen wollen. Und da sind sie!«, quiekt sie aufgeregt und deutet auf zwei Jungs, die gerade aus dem Auto steigen.
    Â»O nein. Das kann doch nicht wahr sein!«, rufe ich und begreife, wieso sie heute so sehr darauf aus war, das Schminken bei mir zu übernehmen, und warum sie mich – ohne Erfolg – dazu überreden wollte, eins von ihren tief ausgeschnittenen Kleidchen zu tragen.
    Â»Ach komm, Kirby! Schau sie dir doch einfach mal an. Die sind heiß! Echte Athletenkörper!«
    Mit zusammengekniffenen Augen betrachte ich die beiden. Nur einer sieht aus wie ein Sportler, er hat breite Schultern und einen selbstsicheren Gang. Der andere ist kleiner und schmaler und sieht asiatisch aus. Aber egal, was für Typen sie sind, ich will nicht mit ihnen reden. Ich verschränke die Arme vor der Brust, schüttele den Kopf und sage ihr, dass sie mich nach Hause fahren soll.
    Belinda schaut mich böse an und piekt mir einen Finger in die Schulter. »Steig aus, Kirby. Sofort. Dieses Date findet statt, ob du willst oder nicht.«
    Bewegungslos sitze ich mindestens eine halbe Minute da, während die Jungs zum Kinoeingang gehen. Belinda schwitzt, jammert und bettelt. Ich funkele sie wütend an und murmele, dass ihr das noch leidtun und der Abend eine Katastrophe werden wird.
    Â»Bitte gib dich aufgeschlossen und positiv«, zwitschert sie und checkt ihr Aussehen ein letztes Mal im Taschenspiegel. Dann sind wir auch schon beim Kartenschalter.
    Â»Ja-aake!«, ruft Belinda, und er und sein Kumpel drehen sich um. Sie tippelt hinüber, stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst ihn auf die Wange. Ziemlich starker Auftritt. Aber trotzdem.
    Â»Hey, Belinda«, grüßt er. Ich mustere ihn. Er ist groß, muskulös, blond und gut aussehend – so ein Typ fällt einfach auf. Und das weiß er anscheinend auch. Er trägt ein sehr enges T-Shirt, eine Baseballmütze mit der Aufschrift »Chaminade Lacrosse« und eine Ray-Ban-Sonnenbrille mit verspiegelten Gläsern, die ihn in meinen Augen noch weniger vertrauenerweckend erscheinen lassen als ohnehin schon.
    Nachdem Belinda ihn mit berechnendem Tittenkontakt umarmt hat, setzt er die Brille ab und guckt entsetzlich eingebildet. Ich kenne den Blick schon an Jungen, die Belinda frisch angemacht hat und denen sie sich bereits entgegenkommend gezeigt hat. Letzten Sommer, als sie mit Richie Hayworth auf dem Taco-Bell-Parkplatz aus dem Audi seiner Mutter stieg, hatte er diesen »Sie hat mir gerade einen geblasen«-Blick drauf. Plötzlich zweifele ich daran, dass es ihr erstes Treffen seit dem Kennenlernen im Einkaufszentrum ist. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass Belinda mir etwas vorschwindelt über die Typen, mit denen sie »ausgeht«. Echt komisch. Manchmal glaube ich, sie spielt ihre sexuellen Abenteuer hoch, und dann denke ich wieder, sie versteckt irgendwas vor mir. Vielleicht heißt das, dass sie selbst nicht genau weiß, ob sie stolz oder peinlich berührt sein soll, was ihre Jungsgeschichten angeht.
    Dieser Jake jedenfalls hat ein Minimum an Manieren, das ist ein Fortschritt im Vergleich zu den bisherigen Typen. Sofort stellt er mir seinen Freund vor – und er weiß meinen Namen, ohne dass Belinda ihm hilft. Wie gruselig.
    Philip nickt und lächelt mich wissend an. Auf einmal habe ich das Gefühl, dass er genauso genervt ist wie ich und dass er nur seinem Freund zuliebe gekommen ist. In dem Moment beschließe ich, dass er eigentlich ganz niedlich ist mit seiner leicht dunklen Haut und seinem langen, glänzend schwarzen Haar.
    Â»Ich hab gehört, ihr wollt keinen Film sehen, in dem das Blut spritzt«, sagt er mit einem trockenen Lächeln.
    Â»Ja, ich hab was gegen grundlose Gewalt«, sage ich und bemerke die ungewollte Schärfe in meiner Stimme.
    Â»Tja, und ich habe mein Veto gegen grundlosen Sex eingelegt«, sagt Philip und betrachtet Jake und Belinda, die gerade knutschen. »Aber die beiden haben mein Memo wohl nicht

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