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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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gekriegt.«
    Ich muss lachen. Okay, ich gebe ihm eine Chance. Oder wenigstens dem Abend. Wir laufen hinter Jake und Belinda her und gehen rein. Nachdem der Kartenabreißer unsere Tickets inspiziert hat, nimmt Belinda sie Jake aus der Hand und stopft sie sich in die Gesäßtasche ihrer engen weißen Jeans. Sie wirft mir einen Blick über die Schulter zu, der wohl sagen soll: »Nach dem Schulball werden die zu Erinnerungsstücken!«
    Â»Also, was gucken wir uns an?« Belinda schaut fragend zu Philip.
    Â»Einen brasilianischen Film«, antwortet er.
    Â»Na, hoffentlich habt ihr Ladys Spanischunterricht genommen!«, brüllt Jake.
    Â»Portugiesisch, Alter«, sagt Philip. »Außerdem gibt es Untertitel, du Blödmann.«
    Ich lächele. Noch ein Punkt für Philip.
    Belinda verzieht das Gesicht. »Untertitel?«
    Jake schüttelt den Kopf und verpasst Philip einen so kräftigen Klaps auf die Schulter, dass er beinahe umfällt. Dann sagt Jake: »Tja, Kirby. Der Kerl versucht, intelligent rüberzukommen.«
    Â»Ich bin intelligent«, gibt Philip grinsend zurück. »Ich versuche, dich intelligent rüberkommen zu lassen. Aber das hast du ja gerade versaut.«
    Â»Egal, Alter«, sagt Jake. »Will jemand Popcorn?«
    Ich lehne dankend ab, aber Belinda sagt, sie hätte gerne welches. Ich weiß genau, dass sie es bloß will, um so früh wie möglich Körperkontakt herzustellen. Ich kenne alle ihre Tricks. Zusammen mit Jake stellt sie sich am Popcornstand an. Philip sieht mich an. Dann lächelt er und fragt: »Bist du sicher, dass du nichts willst?«
    Â»Ja. Aber vielen Dank.« Ich überlege, was ich sagen kann. »Haben sie dich auch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierhergelockt?« Was Besseres ist mir nicht eingefallen.
    Er lacht und sagt: »Nein, ich hab gewusst, was Sache ist. Jake hat mir ein Foto von dir gezeigt. Da bin ich dann mitgekommen.«
    Ich spüre, wie ich rot werde. Sein beiläufiges Kompliment klingt echt.
    Â»Tut mir aber leid, wenn du nicht freiwillig hier bist.«
    Â»Nein, so habe ich das nicht gemeint«, sage ich und denke an etwas, das Belinda mir mal aus einem Teenie-Magazin vorgelesen hat: Auch Jungs haben Gefühle.
    Â»In welcher Klasse bist du?«, frage ich in dem Versuch, vernünftigen Date-Smalltalk zu machen.
    Â»Zwölfte. Du auch?«
    Ich nicke, und er stellt die unvermeidliche Frage nach dem College, das ich mir ausgesucht habe.
    Â»Ich hab mich noch nicht entschieden«, sage ich.
    Er lacht. »Du bist ganz schön spät dran, oder? Was steht denn zur Auswahl?«
    Â»Missouri«, sage ich. »Oder gar nichts.«
    Anstatt mich als einen totalen Loser zu betrachten, wirkt er ehrlich interessiert. »Und warum?«
    Ich zucke mit den Schultern und erkläre: »Weiß nicht. Irgendwie finde ich es blöd, mit der halben Highschool aufs College zu gehen.«
    Â»Kann ich verstehen«, erwidert er. »Und warum hast du dich nicht außerhalb von Missouri beworben?«
    Â»Kein Geld«, sage ich direkt. »Meine Eltern können sich das nicht leisten. Und ein Stipendium kriege ich auf keinen Fall.«
    Er nickt. Seine Miene verrät kein Urteil. Ich frage: »Und wo gehst du hin? Ich wette, auf eine Eliteschule.«
    Â»Ich bin bloß Halbkoreaner«, sagt er lachend. »Meine Mathenoten sind mies. Und ich spiele weder Cello noch Schach.«
    Â»So habe ich das nicht gemeint«, sage ich verlegen. Ich bin in die Klischeefalle getappt, aber das hat vermutlich eher damit zu tun, dass er auf die Chaminade geht und gern ausländische Filme guckt.
    Â»War nur Spaß«, erwidert er. Offensichtlich hat er es mir nicht übelgenommen. »Ich gehe nach Colorado.«
    Â»Cool.«
    Â»Ja, ich komme nämlich ursprünglich aus Denver. Wir sind vor sechs Jahren hierhergezogen, weil mein Dad versetzt wurde. Er arbeitet als Ingenieur bei Boeing.«
    Â»Gefällt es dir in Colorado besser?«
    Â»Ja, da ist es echt schön. Ich liebe das Wasser und die Berge. Ich bin einfach gerne in der Natur.«
    Â»Und was machst du diesen Sommer?« Ich frage mich, ob er einen Ferienjob hat oder einer dieser verwöhnten Clayton-Jungs ist, die den Sommer über im Country Club faulenzen oder im schicken Ferienhaus der Eltern Party machen.
    Â»Ich fahre nach Alaska«, erwidert er und strahlt. »Ich hab ein Praktikum als Assistent bei der UNAVCO . Beim

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