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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Ihr gegenüber hatte er stets den Ungebundenen gespielt.
    Dieser Schuft!
    Obwohl die Lippen der anderen Frau sich weiter bewegten, drang kein Laut zu Lena durch. Sie stand einfach nur da, unfähig zu glauben. Unfähig zu begreifen. In der verzweifelten Hoffnung, dass sie nur träumte und jeden Moment aufwachen würde, kniff sie die Augen zusammen. Doch als sie die Lider wieder hob, war alles unverändert.
    Sie war immer noch da.
    Ebenso wie der Caterer, die Blumen, die Ballons …
    Irgendwann sah sie, wie die junge Frau die Stirn runzelte. „Sie sind überhaupt nicht vom Kutschenverleih, oder?“, fragte sie mit einem Anflug von Misstrauen. „Aber wer sind Sie dann?“
    Lena schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen? Hallo, ich bin die Frau, mit der Ihr Verlobter vor knapp zwei Wochen ins Bett gestiegen ist? Oder: Ich wollte Stephen eigentlich nur sagen, dass ich ihn liebe – könnten Sie ihm das vielleicht ausrichten?
    Die Situation war einfach surreal. Ihr Herz hämmerte. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Und noch immer konnte sie nicht damit aufhören, die fremde Frau anzustarren.
    Stephens Verlobte.
    Erst als diese sie plötzlich am Arm berührte und fragte: „Hallo? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, kehrte Lena mit einem Ruck in die Realität zurück.
    Und die Realität sah so aus, dass Stephen ihr etwas vorgemacht hatte.
    Er hatte sich in ihr Vertrauen geschlichen und die Mauern, mit der sie ihre Seele schützte, langsam, aber beharrlich untergraben und sie schließlich zum Einsturz gebracht. Sie war hergekommen, um ihm ihre Gefühle zu gestehen. Übelkeit stieg in ihr auf. Was für eine Ironie des Schicksals!
    Plötzlich hielt sie den inzwischen leicht besorgten Blick von Stephens Verlobter nicht mehr aus. Sie wirbelte herum, stürmte die Verandastufen hinunter und rannte zu ihrem Wagen. Tränen verschleierten ihr die Sicht, als sie die Auffahrt hinunterfuhr. Energisch blinzelte sie sie fort. Stephen verdiente nicht, dass sie sich seinetwegen die Augen ausweinte.
    Er war ein verdammter Mistkerl!
    Und sie wollte ihn nie – niemals im Leben! – wiedersehen.
    Nachdenklich blickte Roz dem Wagen der jungen Frau hinterher und runzelte die Stirn. Eines stand fest: Die Unbekannte gehörte weder zum Kutschenmietservice noch zum Catering-Unternehmen oder zu den Dekorateuren, die sie für die Vorbereitungen der Hochzeitsfeier engagiert hatte.
    Zuerst hatte Roz gedacht, dass es sich um eine Spionin ihres Vaters handelte. Collin McFarlane war kein Mann, den man leicht hinters Licht führen konnte. Natürlich war er misstrauisch gewesen, als Stephen und sie ihn vor knapp zehn Tagen mit der Nachricht überrascht hatten, dass sie heiraten wollten. Doch auf der anderen Seite war Stephen genau der Schwiegersohn, den ihr Vater sich immer gewünscht hatte. Deshalb war er eher bereit, Zugeständnisse zu machen. Nichtsdestotrotz traute Roz ihm zu, dass er jemanden schickte, um ein wenig herumzuschnüffeln.
    Aber diese Frau war keine von Daddys Lakaien, dachte sie versonnen und schüttelte den Kopf. Nur wer war sie dann? Und warum hatte sie so erschrocken ausgesehen, als Roz von Stephen als ihrem Verlobten gesprochen hatte? Nein, korrigierte sie sich sofort. Nicht erschrocken. Entsetzt. Und gleichzeitig enttäuscht, erschüttert und wütend.
    Sie wurde abgelenkt, als ein Auto die Auffahrt hinaufkam. Ihr Herz machte einen erfreuten Satz, als sie es erkannte.
    Der Fahrer parkte an der Stelle, an der vor wenigen Minuten noch der Wagen der Fremden gestanden hatte, und stieg aus. Roz lief ihm entgegen. Ein Strahlen lag auf ihrem Gesicht. Wie immer, wenn sie ihn sah, hatte sie das Gefühl, vor lauter Glück zu schweben.
    „Aziz, endlich!“ Sie flog in seine weit ausgebreiteten Arme. Ihre Lippen fanden sich zu einem zärtlichen Kuss, und Roz vergrub die Finger in seinen dichten dunklen Locken, die sie so sehr liebte.
    Ein paar Minuten lang standen sie nur da, zufrieden und glücklich, einfach nur beieinander sein zu können. Schließlich machte Aziz sich sanft von ihr los, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und schaute ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich, Rosalind McFarlane“, sagte er. „Und ich kann es kaum erwarten, endlich mit dir verheiratet zu sein.“
    Seine Worte ließen Roz das Herz aufgehen. Es war genau dasselbe, was auch sie empfand. Seit drei Jahren führten Aziz und sie nun schon eine heimliche Beziehung, weil sie beide wussten, dass Roz‘ Vater ihre Liebe niemals akzeptieren würde. Das lag nicht etwa

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