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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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sah er im Rückspiegel, dass der Renault aus dem Schlammloch rollte.
    Geschafft! Triumphierend schlug er mit der flachen Hand aufs Lenkrad. Na, wer sagt’s denn?
    Lena atmete auf. Das letzte Stück bis zurück zur Straße war ein Kinderspiel. Der Jeep mit dem unverschämten Kerl vom Flughafen am Steuer zog ihren Renault mit einer Leichtigkeit, als ob es sich um ein Spielzeugauto handelte.
    Dann endlich hatten sie es geschafft. Aufstöhnend barg Lena das Gesicht in den Händen und bemühte sich, die Tränen der Erleichterung zurückzuhalten. Als sie die Hände wieder fortnahm, stand er neben ihrem Seitenfenster, und ihr brach der Schweiß aus.
    Bisher hatte sie es vermeiden können, ihn allzu genau zu betrachten. Das war jetzt nicht mehr möglich.
    Er sah anders aus als bei ihren Begegnungen am Flughafen und später auf der Gewürzfarm. Anstelle eines Designeranzugs trug er perfekt sitzende verwaschene Jeans und ein dunkelgraues T-Shirt mit dem Aufdruck „ Haba na haba, hujaza kibaba – Auch kleine Schritte führen zum Erfolg“. Lena fragte sich, ob er absichtlich mit seiner Kleidung die Farbe seiner Augen betonte, oder ob das lediglich Zufall war.
    Keine Frage, er sah verteufelt gut aus, und sie konnte leider auch nicht verhindern, dass ihr Herz bei seinem Anblick schneller klopfte. Doch was bedeutete das schon? Es war eine rein körperliche Reaktion. Schließlich kannte sie diesen Mann überhaupt nicht und wusste daher auch nichts über ihn.
    „Ein paar Rowdys machen sich regelmäßig einen Spaß daraus, arglose Touristen in die Irre zu führen, indem sie das Hinweisschild auf den Nationalpark umdrehen“, erklärte er nun, wobei er sich lässig mit den Armen auf den Rahmen ihres Seitenfensters stützte. Dabei kam er ihr so nah, dass sein männlicher Duft sie einhüllte und ihr den Atem raubte.
    Zu nah! Viel zu nah!
    Doch es gab keinen Raum für sie, zurückzuweichen, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen.
    „Dann haben Sie also bereits eine Routine entwickelt, was derartige Rettungsaktionen betrifft“, versuchte sie mit einem Scherz über ihre Befangenheit hinwegzutäuschen. Doch sie hörte selbst, wie gekünstelt ihre Worte klangen, und hätte sich am liebsten geohrfeigt.
    Er jedoch lachte. „So würde ich es nicht unbedingt ausdrücken, aber es ist schon mal vorgekommen, ja. Allerdings hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen, für eine so hübsche junge Lady den Retter spielen zu dürfen. Sie sehen also, in gewisser Weise ist das hier trotzdem eine Premiere für mich.“
    Obwohl sein Kompliment mindestens ebenso wenig originell war wie ihr Scherz, spürte Lena, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. Ihre Wangen glühten, und sie senkte den Blick in der Hoffnung, dass er ihre Verlegenheit nicht bemerken würde.
    Ein völlig vergebliches Unterfangen.
    „Wie auch immer“, sagte sie ausweichend. „Wären Sie nicht zufällig vorbeigekommen, ich hätte mir wirklich nicht zu helfen gewusst. Wie kann ich Ihnen nur dafür danken?“
    Sie hatte die Frage nicht wirklich ernst gemeint. Es war eine Floskel, auf die man in der Regel eine Antwort wie „Nichts zu danken“ oder „Keine Ursache“ erwartete.
    Doch bei ihm war sie damit wohl an der falschen Adresse. „Nichts leichter als das“, entgegnete er mit einem herausfordernden Lächeln. „Lassen Sie sich einfach morgen Abend von mir zum Essen ausführen – das ist mir Lohn genug.“
    „Zum Essen?“ Vollkommen überrumpelt starrte Lena ihn an. „Aber … ich kenne doch nicht einmal Ihren Namen!“
    „Nun, daran soll es wirklich nicht scheitern.“ Er reichte ihr durchs Fenster seine Hand. „Stephen“, sagte er. „Stephen Alistair. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Ich heiße Lena“, erwiderte sie lahm. „Lena Bluhm.“
    „Ein hübscher Name für eine bezaubernde Frau.“ Er lächelte einnehmend. „In welchem Hotel sind Sie abgestiegen? Ich hole Sie dann morgen Abend so gegen acht Uhr ab.“
    Mechanisch nannte Lena ihm den Namen und die Anschrift.
    „Wunderbar! Dann sehen wir uns also morgen. Ich freue mich.“
    Sie wollte etwas erwidern, doch ihr fehlten die Worte. Und sie fand ihre Sprache erst wieder, als er bereits in seinem Wagen saß und davonfuhr.
    Wütend auf sich selbst und ihre Unfähigkeit, die Situation zu beherrschen, schlug sie mit der flachen Hand aufs Lenkrad. „Verdammt!“
    Ob es eine gute Idee gewesen war, ihm durch ihr Schweigen Einverständnis zu signalisieren? Sie war sich

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