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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Pracht, und Kokospalmen ragten über das Dach hinweg.
    Stephen rückte ihr einen Stuhl zurecht, und sie setzte sich. Er nahm ihr gegenüber Platz. Als ihre Blicke sich begegneten, schien die Luft zu knistern. Lena wagte es kaum zu atmen und war froh, als Benjamin zu ihnen trat und ihnen die Speisekarte reichte.
    „Was kannst du uns empfehlen?“, fragte Stephen, ohne hineinzusehen.
    Benjamin lächelte. „Ich habe heute Mittag frischen Red Snapper hereinbekommen. Da ich weiß, wie gern du ihn magst, habe ich ihn nicht auf die Karte gesetzt.“
    Stephen wandte sich an Lena. „Benjamins Red Snapper ist ein Gedicht. Ich will Ihnen natürlich nicht vorschreiben, was Sie zu nehmen haben, aber Sie sollten sich diesen Genuss nicht entgehen lassen.“
    Sie nickte. „Ja“, sagte sie. „Ich glaube, ich werde es damit probieren.“
    „Ein Glas Wein dazu?“, fragte Benjamin.
    „Deinen besten Weißen“, verlangte Stephen lächelnd. „Eine schöne Frau sollte man stets mit einem guten Tropfen verwöhnen.“
    Es dauerte nicht lange, bis Benjamin eine Karaffe mit Weißwein an den Tisch brachte. Stephen schenkte für sie beide ein. Kurz darauf kam das Essen.
    Der gegrillte Fisch roch so köstlich, dass Lena das Wasser im Munde zusammenlief. Und der Duft versprach nicht zu viel. „Köstlich“, schwärmte Lena. „Ich glaube nicht, dass ich schon einmal so guten Fisch gegessen habe!“
    „Freut mich, dass es Ihnen schmeckt.“ Stephen lächelte. „Und sonst? Was mögen Sie noch gerne? Ich möchte alles über Sie erfahren, Lena. Lieben Sie Musik? Wie steht es mit Kunst?“
    „Ja, und noch einmal ja.“ Lena lachte. „Ohne Musik wäre das Leben nicht halb so lebenswert. Und was Kunst betrifft – ich könnte stundenlang das ‚Kornfeld mit Zypressen‘ von Van Gogh betrachten. Als ich einmal mit einer meiner Klassen in München war, habe ich mir die ‚Sonnenblumen‘ in der Staatsgalerie angesehen.“
    Sie aßen, tranken, lachten und scherzten. Lena war angenehm überrascht darüber, wie der Abend sich gestaltete. Die Zeit verging wie im Flug, und als sie auf die Uhr schaute, stellte sie verblüfft fest, wie spät es schon war.
    Offenbar hatte Stephen ihren Blick bemerkt. Lächelnd sagte er: „Ich könnte noch die ganze Nacht hier sitzen und Ihre Gesellschaft genießen, Lena. Aber vermutlich sollte ich es nicht gleich bei unserer ersten Verabredung übertreiben, was meinen Sie?“
    Sie zwinkerte ihm neckisch zu. „Was sagt Ihnen, dass es eine weitere Verabredung geben wird?“
    „Mein Gefühl“, entgegnete er mit einem Lächeln.
    Auf dem Rückweg zum Wagen gingen Stephen und Lena schweigend nebeneinander her.
    Stephen war verwirrt darüber, wie die Dinge sich zwischen ihnen entwickelten. Eines stand fest: Diese Frau war nicht gut für seine innere Stabilität.
    Eigentlich hatte sie rein gar nichts mit den Frauen gemein, mit denen er sich für gewöhnlich traf. Lena schien eine intelligente, bodenständige Frau zu sein. Und sie war wunderschön – auf ihre Weise. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie sich stundenlang im Kosmetiksalon des Paradise Lodge Resort aufhalten würde, so wie Giselle, mit der er bis vor ein paar Monaten ausgegangen war. Sie interessierte sich mit Sicherheit für mehr als Mode und Make-up. Und das gefiel ihm.
    Lena war so eine vielschichtige Persönlichkeit, mal herausfordernd und forsch, dann wieder zurückhaltend, beinahe schüchtern. Und er spürte deutlich, dass das Schicksal es nicht immer gut mit ihr gemeint hatte. Da war diese Aura der Traurigkeit, die sie umgab. Er fragte sich, was wohl geschehen sein mochte, wagte aber nicht, sie danach zu fragen.
    Noch nicht.
    Was ihn zu der Erkenntnis führte, dass er sie wiedersehen wollte. Und zwar unbedingt.
    Stephen bemerkte, dass Lena sich noch einmal umdrehte und die zauberhafte Atmosphäre auf sich wirken ließ, ehe sie den Strand verließen. Warum, das konnte er gut nachvollziehen, denn er war diesem Zauber schon mehr als einmal selbst verfallen.
    Die Bucht war in silbrigen Mondschein getaucht, und am Nachthimmel glitzerten Millionen von Sternen wie Diamanten auf einem Kissen aus schwarzem Samt. Die Brandung rauschte leise, und die Palmen wiegten sich in der sanften Abendbrise, untermalt von den Rufen der Buschbabys, kleiner Primaten, die tagsüber in den Kronen der Baobabs – der Affenbrotbäume – ruhten und nachts aktiv wurden.
    Auch wenn Stephen Momente wie diesen schon unzählige Male erlebt hatte, waren sie doch jedes Mal aufs

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