Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
gewissermaßen schon auf »Ruhe«, wenn Sie sich dorthin begeben. Denken Sie an den Gebetsteppich eines Moslems: Er benutzt ihn nur zum Beten und nicht auch zum Teetrinken oder Kartenspielen. Wenn er ihn ausrollt und sich daraufkniet, schaltet sein Nervensystem schon um auf »Innehalten und sich im Gebet versenken«. Für manche Menschen ist es gut, an diesem Platz, wenn er sich in ihrer Privatsphäre befindet, zusätzlich eine Kerze aufzustellen, eine Ikone, eine Buddhastatue oder ein Bild, mit dem Sie Ruhe und Stille verbinden.– Orte der Stille können Sie aber auch unterwegs aufsuchen, beispielsweise in einer Kirche, egal ob Sie sich ihr konfessionell zugehörig fühlen oder nicht. Oft sind es Orte, die schon Stille und Ruhe ausstrahlen, wenn Sie sie betreten. – Übrigens: Inspiriert vom Meditationsraum im New Yorker Gebäude der Vereinten Nationen wurde 1994 im Seitenflügel des Brandenburger Tores ein »Raum der Stille« eröffnet. Der ehemalige Kanzlerkandidat Björn Engholm schrieb vor einigen Jahren für
Die Zeit
in der Rubrik »Ichhabe einen Traum«, jede Firma solle Räume der Stille, des Innehaltens einrichten, in dem jeder pro Tag eine halbe Stunde für sich sein könne. Bisher leider nur ein Traum. Doch Ihren Raum der Stille können Sie auch selber schaffen.
Ein einfacher
Trick, um Stille mitten im Alltagsgeschehen »hörbar« zu machen
besteht im Einsatz von Oropax oder Ohrstöpseln. Wenn Sie damit Ihre Ohren nach außen »dicht« machen, können Sie besser nach innen hören. Insbesondere hören Sie Ihren Atem verstärkt, falls Sie durch die Nase atmen. Lassen Sie zwischen Ein und Ausatmen jeweils eine kurze Pause (etwa drei bis vier Sekunden). Dies sind die Momente, in denen Sie den Eindruck haben können, die Stille zu hören – und in denen Sie mit einer tiefen inneren Ruhe in Kontakt kommen können. Das Wahrnehmen der Atempausen ist das Entscheidende beim Beobachten des eigenen Atems. Oropax hält also nicht nur äußere Geräusche ab, sondern unterstützt das Lauschen nach innen.
Nützen Sie Wartezeiten als Gelegenheiten, innezuhalten!
Angenommen, Sie kommen zum Bahnhof und stellen fest, dass Ihr Zug 25 Minuten Verspätung hat. Was tun? Viele Menschen suchen sofort etwas, um die Zeit totzuschlagen oder zu überbrücken: eine Illustrierte, ein paar Telefonate per Handy, ein Gespräch mit den Mitreisenden über die empörende Unpünktlichkeit der Bahn, oder sie sitzen da und ärgern sich alleine über die Verspätung. – Verständlich, menschlich, normal. Warten ist in unserer Kultur negativ besetzt. Nicht nützlich verbrachte Zeit scheint vertane Zeit zu sein. – Sie könnten sie aber auch als Chance sehen, einfach mal nichts tun zu müssen und sich in Ihrem immer schnelleren Tagesablauf eine Ruhepause zu gönnen. Gleiches gilt, wenn Sie beim Arzt warten müssen oder in einen Stau geraten. Auch ein Stau kann eine willkommene Zwangspause darstellen, der Ihnen Gelegenheit bietet (bei ausgeschaltetem Radio) still zu sitzen und einfach auf Ihren Atem zu achten. Nutzen Sie jede Unterbrechung, um Stille zu tanken. Dann können Sie in Zukunft das Wort »STAU« als Abkürzung sehen für: »Stille Tanken Aufgrund Unterbrechung«.
Experimentieren Sie mit Zeiten der Stille in unterschiedlicher Länge:
Täglich einige Minuten, pro Woche ein bis zwei Stunden, in denen Sie beispielsweise still spazieren gehen oder ein Buch lesen, und jeden Monat vielleicht einen ganzen Tag alleine schweigend wandern. Wenn Sie nach einem solchen Tag in der Natur heimkehren, kann es sein, dass viel Belastendes von Ihnen abgefallen ist, Sie mehr und mehr zur Ruhe gekommen sind und Ihre Seele wie nach einem reinigenden Bad wieder frei atmen kann, so Anselm Grün in
Damit dein Leben Freiheit atmet
. Und möglicherweise gönnen Sie sich auch einmal im Jahr eine ein- bis zweiwöchige Auszeit der Stille in einem Kloster, in der Natur oder an einem sonstigen Ort, wo Sie weitgehend in Ruhe alleine sein können. Es geht auch gar nicht darum, die ganze Zeit zu schweigen, sondern einfach viel Ruhe und Stille genießen zu können. Ich fahre beispielsweise jährlich für einige Wochen alleine an einen einsamen Ort zum Schreiben. Und auch wenn ich zwischendurch mal in ein Café oder zum Telefonieren gehe, Einkäufe mache und Musik höre – nirgendwo tanke ich so viel Ruhe und Stille, wie in dieser Zeit! – Zum Nachdenken:
Stellen Sie sich vor, Sie kommen an einen Urlaubsort, voller Sehnsucht nach Ruhe und Stille – noch
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