Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
anderen zu fassen und ihn auf die Erde zu werfen, bis der Baum frei ist. Doch oft werden die Affen den Baum alsbald von der anderen Seite her wieder besteigen und der Aufruhr kann größer sein als am Anfang. – Was tun? Zwei Dinge können Ihnen helfen, damit umzugehen:
Machen Sie sich damit keinen Stress! Es ist völlig normal, und jeder, der meditiert, macht diese Erfahrung. Es entspricht der natürlichen Arbeitsweise unseres Gehirns, sofort nach einer Beschäftigung zu suchen, sobald mal nichts geschieht. Also
erlauben Sie sich, diesen Vorgang zunächst einfach nur wahrzunehmen
, vielleicht sogar mit einem leichten Lächeln darüber, wie verrückt es doch ist, dass unser Gehirn in dem Augenblick, wo wir mal innerlich abschalten und zur Ruhe kommen wollen, mit einem Gedankenmarathon beginnt. Aber verbieten Sie sich nicht zu denken (was sowieso nicht geht!) und seien Sie auch nichtfrustriert oder ärgerlich darüber, dass Sie gedanklich abschweifen – dadurch wird es nur noch schlimmer. Wenn möglich, entspannen Sie dabei und nehmen gelassen wahr, dass Sie mal wieder in Gedanken unterwegs sind. – Und dann:
Kehren Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zu Ihrem Atem zurück!
Das Atmen hat nämlich nicht nur eine körperlich beruhigende Funktion, sondern ist gleichzeitig ein geistiges Mittel, um die Aufmerksamkeit zur Ruhe kommen zu lassen. Beobachten Sie Ihren Atemfluss. Manchen Menschen hilft es, dabei leise mitzuzählen: beim ersten Ein- und Ausatmen »eins, eins, eins ... – eins, eins, eins«, beim nächsten Ein- und ausatmen »zwei, zwei, zwei ... – zwei, zwei, zwei ...« und so weiter. Wenn Sie bei zehn angelangt sind, beginnen Sie wieder mit eins. Wenn Sie merken, dass Sie gedanklich abschweifen, fangen Sie wieder von vorne an. Und falls Sie mit einem Mantra meditieren (siehe hierzu S. 186), so kehren Sie einfach mit Ihrer Aufmerksamkeit zu Ihrem Mantra zurück. – Gleiches gilt natürlich auch, wenn Sie mit Musik meditieren; dann richten Sie Ihre bewusste Wahrnehmung eben wieder auf die Musik.
Weitere Hilfen, vor allem in der Anfangsphase, können sein:
Möglichst immer zur gleichen Zeit
am Tag zu meditieren. Das hilft Ihnen, in den Rhythmus zu gelangen.
Möglichst immer am gleichen Platz
zu meditieren, auf einem besonderen Stuhl oder einem bestimmten Teppich. Das hilft Ihrem Geist als »Ankerplatz«, sich auf die Meditation einzustellen.– Was übrigens auch der Sinn der moslemischen Gebetsteppiche ist.
Beenden Sie Ihre Meditation durch ein Signal
, beispielsweise eines Weckers. Nach einer gewissen Zeit weiß Ihr Nervensystem allerdings sowieso, wann die Zeit vorbei ist.
Optimal sind etwa zwanzig Minuten
. Allerdings können es auch dreißig sein, oder auch nur zehn. Es kommt auf Sie an: besser regelmäßig zehn Minuten als nur sporadisch zwanzig oder dreißig.
Doch vor allem:
Setzen Sie sich nicht unter irgendeinen Erfolgszwang
. Es geht beim Meditieren nicht um irgendeine Leistung. Nichts muss geschehen, nichts muss sich einstellen, weder besondere Gefühle noch erleuchtende Erkenntnisse. Je weniger Sie erwarten, und je mehr Sie darauf verzichten, es perfekt oder »richtig« machen zu wollen, umso leichter werden Sie entspannen und zur Ruhe kommen. Außerdem tritt die eigentliche Wirkung der Meditation erst mit der Zeit aufgrund der Regelmäßigkeit ein. Meditation hat zwar immer auch eine unmittelbare Wirkung, doch die spürbare Wirkung ist gewissermaßen »kumulativ« und nicht »sofort reaktiv«. Geben Sie daher am Anfang auch nicht sogleich auf, falls Sie noch keine große Wirkung merken. Lassen Sie sich möglichst vier bis sechs Wochen Zeit, bis Sie entscheiden, ob Sie weitermachen oder nicht. – Und wenn es Ihnen gar nichts bringt, dann lassen Sie es eben. Es gibt noch genügend andere Möglichkeiten, innerlich zur Ruhe zu kommen und aufzutanken!
Stille, Schweigen, Meditation: Festhalten und mitnehmen möchte ich
----
GLEICHKLANG MIT ANDEREN
Wir sind geboren, um gemeinsam zu leben. Und unsere Gemeinschaft ähnelt einem Gewölbe, in dem die Steine einander am Fallen hindern.
Seneca
In den meisten der bisher genannten Quellen kann man alleine auftanken: in der Natur wie in der Musik, in der Stille wie im Gebet, in der Entspannung wie beim Genießen. Und oft ist es für unsere bewusste Wahrnehmung, unsere Konzentration auf den Moment, auf unseren Körper, auf unsere Empfindungen sogar besonders hilfreich, wenn wir allein sind.
Doch würde unsere Seele auf
Weitere Kostenlose Bücher