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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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musst?”, fragte Matt.
    “Hast du noch nicht davon gehört? Letzten Monat haben Überschwemmungen das Gebäude beschädigt. Sieht aus, als müsste ich noch eine ganze Weile hier bleiben.”
    “Nicht, wenn ich es verhindern kann, Pop.”
    “Josh wird es dir nicht leicht machen.”
    “Josh ist ein Arsch. Es ist mir völlig unverständlich, wieso du ihn überhaupt für den Posten des Polizeichefs vorgeschlagen hast.”
    “Keiner war besser qualifiziert dafür als er. Er ist engagiert, fair …”
    “Willst du 'fair' nicht doch lieber wieder zurücknehmen, Pop?”
    Fred zuckte die Achseln. “Er macht doch nur seinen Job, Matty. Und er steht dabei immens unter Druck – zum einen seitens der Stadt, die will, dass ich aus dem Gefängnis komme, und zum anderen seitens des Bezirksstaatsanwalts, der dafür sorgen will, dass ich drin bleibe.”
    “Dein neuer Anwalt wird das zu verhindern wissen.”
    “Welcher neue Anwalt?”
    “Lucy war mit Miles Stewart nicht glücklich, deshalb habe ich einen Freund und ehemaligen Kollegen vom FBI angerufen, der jetzt als Anwalt in New York City arbeitet. Er ist einer der besten Strafverteidiger des Landes. Leider muss er noch einen Fall abschließen und kann erst ab dem zwanzigsten November herkommen.”
    “Ich brauche keinen feinen Anwalt, mein Junge.” Er grinste. “Ich setze mein vollstes Vertrauen in
deine
Fähigkeiten, auch wenn ich es nicht gutheiße, dass Lucy dich angerufen hat.”
    “Ich bin froh, dass sie es getan hat.”
    “Du wohnst doch bei uns zu Hause, oder?”, fragte Fred plötzlich.
    “Diesmal nicht, Pop. Ich bin im
Centre Bridge Inn
abgestiegen.”
    “Lucy wird enttäuscht sein.”
    “Ich werde mit ihr reden.”
    “Na gut, aber vergiss nicht, mein Haus ist dein Haus. Nichts wird das jemals ändern.”
    “Das weiß ich zu schätzen.” Matt lehnte sich an die Wand. “Wie wär's denn, wenn du mir nun deine Version der Ereignisse schilderst?”
    Fred blickte eine Weile lang schweigend vor sich hin. Matt verschränkte die Arme und wartete.
    “Du hattest recht, weißt du”, sagte Fred schließlich.
    “Womit?”
    “Denise. Ich hätte sie niemals heiraten dürfen. Sie war zu jung, zu lebhaft, zu unberechenbar.” Er hielt inne. “Offenbar haben wir beide nicht viel Glück mit den Newman-Schwestern gehabt, was? Du warst wenigstens klug genug, mit Felicia Schluss zu machen, bevor es zu ernst wurde. Das ist mir leider nicht gelungen. Ich war so verliebt in Denise, dass ich sie sogar heiraten musste!”
    “Darüber sollten wir jetzt nicht sprechen.”
    “Doch, das sollten wir. Deine ablehnende Haltung Denise gegenüber hat dein und mein Verhältnis belastet, und das hat mir schwer zu schaffen gemacht. Ich muss gestehen, ich war zu blind, um zu sehen, wie sie wirklich ist.”
    “Sie hat dich glücklich gemacht.”
    “Ja, das hat sie. Bis zu dem Moment, als ich von ihrer Affäre mit Steven Hatfield erfuhr. Und wie immer war ich, als Ehemann, der Letzte, der davon erfuhr.”
    “Lucy hat erzählt, dass du von der Sache mit Hatfield erst letzte Woche erfahren hast. Ist das wahr?”
    Fred fuhr sich mit der Hand durchs graue Haar. “Ja, das stimmt. Ich hatte Freunde in Doylestown besucht und beschloss, auf dem Heimweg noch auf ein Bier bei Pat's vorbeizuschauen. Die Badger-Brüder saßen schon dort vor ihren Gläsern und rissen schmutzige Witze. Da habe ich gehört, wie Denise' Name fiel.”
    “Was haben sie gesagt?”
    “Etwas in der Art, dass sie schon immer gewusst hätten, dass sie ein guter Fick sei und dass sie nur Steven zu fragen bräuchten, um Einzelheiten zu erfahren.”
    “Das haben sie genau in dem Moment gesagt, als du reinkamst?”
    “Ja, ich war in dem Moment viel zu wütend, um mir Gedanken über das Timing zu machen. Erst später habe ich mir die gleiche Frage auch gestellt.”
    “Was ist danach passiert, nachdem du die Bemerkung aufgeschnappt hattest?”
    “Ich hätte sie ignorieren sollen, tat es aber nicht. Ich kochte vor Wut.”
    “Du hast eine Schlägerei mit ihnen angefangen.” Es war nicht als Frage gemeint. Lucy hatte ihm schon berichtet, dass ihr lieber alter Dad versucht hatte, es mit zwei Kerlen, so groß wie Riesen, aufzunehmen.
    “Hättest du denn nicht das Gleiche getan?”, fragte Fred, “Wenn sie so über deine Frau geredet hätten?”
    Matt beschloss, sich die berüchtigten Badger-Brüder, zwei kleine Ganoven, deren Vorstrafenregister trotzdem bereits eine stattliche Länge aufwies, demnächst einmal

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