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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Housewives
ist die angesagteste TV-Serie. Sie strotzt nur so vor Intrigen, Sex und amouröser Verstrickungen.”
    Er lächelte. “Im wahren Leben sieht das ein bisschen anders aus, Schwesterchen.”
    Sie runzelte wieder ihre blonden Brauen. “Willst du damit sagen, dass für Dad keine Hoffnung besteht?”
    Er umfasste ihre Hände. Sie fühlten sich kalt an. “Nein, das will ich absolut nicht damit sagen”, entgegnete er weitaus optimistischer, als er sich in Wahrheit fühlte. “Es wird nicht leicht werden, aber ich bezweifle, dass unser Mörder das perfekte Verbrechen begangen hat. Das schaffen die allerwenigsten Killer. Es kommt nur darauf an, herauszufinden, an welcher Stelle er Fehler gemacht hat.” Er drückte kurz ihre Hand. “Willst du mir dabei helfen?”
    Wie er es erwartet hatte, hellte sich ihre Miene augenblicklich auf. “Dads Unschuld zu beweisen? Was für eine Frage! Was soll ich tun?”
    “Erzähl mir, was du über die Kuratorin aus Boston weißt. Ich habe erfahren, dass sie Steven Hatfields Galerie geerbt hat.”
    “Davon habe ich gehört.”
    “Hast du sie schon einmal gesehen?”
    “Nein, aber Denise. Sie sagt, sie sei nett und sehr hübsch.”
    “Wie haben sie sich kennengelernt?”
    “Denise ist zur Galerie gegangen und hat sich vorgestellt. Sie haben sich auf Anhieb gut verstanden.”
    Das überraschte Matt nicht. Denise war schon immer kontaktfreudig gewesen. So hatte sie auch seinen Vater verzaubert.
    Die Kellnerin kehrte mit ihrer Bestellung zurück und schenkte Matt ein einladendes Lächeln, bevor sie sich entfernte. Lucy nahm die Gurkenscheibe von ihrem Sandwich und biss hinein. In ihren Augen lag wieder ein Funkeln. “Möchtest du ihr vorgestellt werden?”
    Er hob eine Braue. “Renée?”
    “Nein, Dummerchen. Grace McKenzie. Ich bin sicher, Denise kann das arrangieren.”
    “Ich kann mich alleine vorstellen und brauche niemanden, der das für mich
arrangiert
, besten Dank auch.”
    “Willst du denn nicht mit ihr reden?”
    “Wenn ich das vorhabe, dann stelle ich mich selber vor.” Er kaute einen Moment lang schweigend, bevor er fortfuhr. “Was ist mit Steven Hatfield? Ich habe ihn nicht gut gekannt. Was war er für ein Mensch?”
    Lucy griff nach ihrem Sandwich. “Nett. Freundlich. Ein guter Lehrer.” Sie pflückte die Tomatenscheibe aus ihrem Sandwich und legte sie an den Tellerrand. “Er liebte Kunst und alles Schöne – Blumen, Antiquitäten, den Sonnenuntergang.”
    “Frauen?”
    “Nun … ja, das war allgemein bekannt.”
    “Kannst du Namen nennen? Irgendjemanden außer Denise, den ich befragen sollte?”
    “Warum willst du denn Denise befragen?”
    “Weil Ehepartner und Geliebte immer die naheliegendsten Verdächtigen sind.”
    Lucy schüttelte den Kopf. “Denise würde niemals jemanden umbringen. Außerdem war sie an dem Abend bis sieben Uhr im Baubles.”
    “Hast du sie dort gesehen?”
    Sie zögerte. “Nein, aber …”
    “Sonst auch niemand, ich habe herumgefragt. Die Nachbargeschäfte links und rechts von ihr bleiben montags geschlossen, und sowohl Jay Dunn als auch Gloria Saunders von gegenüber haben an dem Abend bereits um halb sechs ihre Geschäfte geschlossen. Beide
glauben
, dass im Baubles noch Licht brannte, als sie gingen, aber sie können es nicht beschwören. Und sie wissen auch nicht, ob Denise, wie sie behauptet, bis sieben im Laden geblieben ist.”
    “Wie sie
behauptet
?” Lucy schüttelte energisch den Kopf. “Denise mag zwar Dad betrogen haben, aber sie würde ihn niemals für etwas ins Gefängnis gehen lassen, dass sie selbst verbrochen hat.”
    “Das
Etwas
, um das es sich hier dreht, ist Mord. Darauf steht die Todesstrafe. Diese Aussicht dürfte selbst die besten Absichten in Vergessenheit geraten lassen.”
    “Seit wann bist du so ein Zyniker?”
    Matt nahm ein Stück kross gebratenen Speck, das aus seinem Sandwich gefallen war und steckte es sich in den Mund. “Ich arbeite einfach nur gründlich, Luce.”

10. KAPITEL
    G ut gesättigt und – nach der Besichtigungstour mit Denise – ebenso gut über die kleinstädtischen Gewohn- und Verschrobenheiten informiert, kehrte Grace zur Hatfield Galerie zurück, bereit, sich in die Arbeit zu stürzen. Die Hände auf die lederne Schreibtischauflage gestützt, blieb sie einen Moment lang regungslos sitzen. Dann öffnete sie den Aktenschrank, in dem sie hoffte, die Namen und Telefonnummern der Leute zu finden, mit denen sie Kontakt aufnehmen musste.
    Stevens Buchhaltungssystem

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