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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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um die Orientierung nicht zu verlieren.”
    “Dann übernimmst du das Steuer. Wir fahren zuerst zu dir nach Hause und holen, was wir brauchen. Dann fahren wir zum Cottage und holen meinen Wagen.”
    Um keine Zeit zu verlieren, machten sie sich sofort voller Tatendrang auf den Weg.
    In Rekordzeit suchten sie alles zusammen, was sie benötigten, und packten es in eine große Strandtasche. Aus einem der oben gelegenen Schlafzimmer drang Musik.
    “Lucy”, erklärte Denise, als Grace die Treppe hinaufblickte.
    “Solltest du ihr nicht besser sagen, dass du ausgehst? Ins Kino oder so?”
    “Sie wird nicht gern beim Lernen gestört. Wir haben uns vorhin schon eine gute Nacht gewünscht. Sie wird annehmen, ich sei früh zu Bett gegangen.”
    Beim Cottage packten sie die Tasche in den Kofferraum des Taurus um und warteten ein vorüberfahrendes Auto ab, bevor sie sich auf den Weg machten.
    Denise, die sich als gute Autofahrerin erwies, beschleunigte den Wagen, als sie die Route 232 erreichten, hielt sich jedoch strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung.
    “Wie weit ist es noch?”, fragte Grace.
    “Ein paar Meilen. Wir können es nicht verfehlen. Buzz hat ein großes Schild an der Straße stehen.” Sie warf Grace einen prüfenden Blick zu. “Nervös?”
    “Mein Mund fühlt sich ein bisschen trocken an.”
    “Meiner auch. Aber wenn dieses verrückte Unterfangen Fred aus dem Gefängnis holt, dann ist es das alles wert.”
    “
Falls
Matts Theorie sich überhaupt als richtig erweist.”
    “Da vorn ist es!” Denise deutete auf ein Schild, das die Einfahrt zur Suddenly Farm markierte. Sie bog von der Hauptstraße ab und fuhr in einen unasphaltierten, steinigen Weg, kaum breit genug für Grace' Taurus. “Siehst du irgendwo einen anderen Wagen?”, fragte sie.
    Grace suchte die dicht bewaldete Umgebung ab. “Nein. Es ist noch zu früh.”
    Der Wagen schaukelte heftig, als Denise die Geschwindigkeit drosselte. “Hier ist ein guter Platz zum Parken”, meinte sie. “Die Büsche stehen hoch und dicht, da sieht uns keiner.” Sie brachte den Taurus zum Stehen und schaltete den Motor aus.
    “Von wo aus haben wir den besten Überblick?”, fragte Grace, als sie aus dem Wagen stiegen.
    Denise deutete nach oben. “Die Hügelspitze da vorn ist der perfekte Beobachtungsplatz.”
    “Sieht ziemlich kahl aus. Werden sie uns dort nicht sehen?”
    “Ich weiß nicht. Wir werden es herausfinden, wenn wir oben sind.” Sie blickte prüfend zum Himmel. “Vollmond. Wahrscheinlich werden wir nicht einmal unsere Taschenlampen brauchen. Hier, nimm die Decke. Ich trage die Tasche.”
    Der Aufstieg dauerte nur wenige Minuten. Die von Denise vorgeschlagene Stelle war nicht so kahl, wie Grace vermutet hatte, sondern von Büschen bewachsen, die hoch genug aufragten, um sich sitzend dahinter zu verstecken, ohne gesehen zu werden. In der Ferne lag Buzz' Farm, hell erleuchtet und einladend.
    “Hier ist es gut”, sagte Denise und blieb hinter einer wilden Stechpalme stehen. Sie breitete die Decke aus und blickte sich um. “Wann, glaubst du, werden sie kommen?”
    Grace ließ sich im Schneidersitz nieder. “Sie werden Zeit brauchen, um die richtige Stelle zu lokalisieren, wenn sie nicht die ganze Nacht mit Graben verbringen wollen.”
    Schweigend goss Denise Kaffee in die Becher.
    “Das wird nicht leicht für dich werden”, sagte Grace und schaute ihre Freundin eindringlich an. “Bist du sicher, dass du damit klarkommst?”
    “Ich gebe zu, ich sehe dem, was kommt, mit gemischten Gefühlen entgegen. Teils fürchte ich mich vor dem, was passieren wird – teils spüre ich fast so etwas wie Erleichterung.”
    Ein Lichtschein erregte Grace' Aufmerksamkeit. “Es geht los”, flüsterte sie.
    “Sind sie da? Ich sehe nichts.”
    “Sie haben gerade die Scheinwerfer ausgeschaltet.” Grace deutete auf einen dunklen Schatten, der sich den kurvenreichen, steinigen Weg entlangschob.
    “Jetzt sehe ich es, dem Mond sei Dank.”
    “Erkennst du den Wagen?”
    “Nein.”
    Eine Wolke verdunkelte den Mond genau in dem Moment, als der Wagen stoppte. Zwei Männer stiegen aus und blickten sich um. Einige Sekunden später gingen sie um den Wagen herum, öffneten den Kofferraum und holten zwei Schaufeln hervor.
    “Der eine ist ein bisschen größer als der andere”, bemerkte Grace. Als Denise ihren Kopf über den Stechpalmenbusch hob, zog Grace sie mit einem Ruck wieder hinunter. “Was machst du da? Sie werden dich sehen.”
    “Wir müssen doch wissen,

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