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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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Familienkonferenz den Durchbruch geschafft hast.« Plötzlich ernst, ergänzte sie: »Du warst fantastisch, Sal. Du hast unsere Familie wirklich zusammengebracht. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Wie soll ich dir nur danken?«
    Sally wandte sich an sie, zog die Sonnenbrille an ihre elegante Nasenspitze und sah ihr in die Augen. »Ich tue das nicht für dich. Ich glaube, das hatte was mit Tom zu tun. Das war ich ihm schuldig.«
    Bec lächelte ihre Freundin an, während sie sich weiter durch den Verkehr in Richtung Stadtzentrum schoben. »Es wird für uns alle gut ausgehen, Sal, das weiß ich einfach. Schau nur, was Mum mir gegeben hat.« Sie hielt den Scheck hoch, den Sal beim Fahren zu entziffern versuchte.
    Als sie die Zahlen endlich entschlüsselt hatte, entfuhr es ihr: »Heilige Scheiße! Das injiziert allerdings Adrenalin in das Farm-Budget!« Grinsend schob sie eine Kassette in den Recorder und stellte die Musik laut.
    Trotz der hämmernden Musik von »Killing Heidi« wollte die Trauer nicht aus Rebeccas Herz weichen. Charlie Lewis. Der Kuss am Fluss.

    In der Parkgarage strich Rebecca ihr Haar glatt und zupfte den Rock nach unten. Dann streifte sie die Kostümjacke über.
    »Wie sehe ich aus?«

    »Nach ein paar Millionen Dollar«, befand Sally.
    »Gut. Genau die wollen wir.«
    Sie atmete tief durch. Sie war zwar ruhig, aber nervös, und ihr war ein bisschen mulmig. Sally hingegen sah geschleckt und glatt aus wie eine Katze. Die stylische Aktentasche in der Hand, marschierte sie auf den Lift zu. Sobald die Tür aufglitt, trat sie ein und drückte noch im selben Moment den Knopf wie ein Anwalt in einem amerikanischen Serienkrimi.
    Als sie in das nach Plastik riechende klimatisierte Büro geführt wurden, erhob sich der Bankmanager, deutete auf die Sessel und wusste dann nicht, ob er den beiden jungen Frauen die Hand geben oder ob er sie nur mit einem lockeren Kopfnicken begrüßen sollte.
    Rebeccas kraftvoller Händedruck und die rauen Handflächen überraschten ihn. So ein hübsches kleines Ding, dachte er. Rebecca zog ihre Hand zurück; sie ahnte, was der Mann dachte, und hoffte, dass ihm die verkrusteten Schnittwunden und Blasen nicht aufgefallen waren, die ihre Handflächen und Finger überzogen.
    Sally und Rebecca setzten sich gleichzeitig und mit identisch überkreuzten Beinen. Sallys Beine waren lang, blass und elegant. Rebeccas muskulös und honigbraun. Sie waren beide so jung, dachte der Manager. Am Telefon hatte Sally Carter viel älter geklungen. Die blauen Augen der Blonden verschlugen ihm den Atem. Die ungewöhnlichen braungrünen Sprenkel in den Augen der Großen betörten ihn.
    »Es ist mir eine Freude, Sie persönlich kennenzulernen, meine Damen«, sagte er mit tiefer Samtstimme. Sein Blick senkte sich verstohlen unter die Halsausschnitte, und noch im Reden registrierte er die großen, perfekt abgerundeten Brüste der Blonden. Er räusperte sich und strich mit der Hand über sein grau gelacktes Haar. Ein Haar verfing sich in seinem goldenen Ehering, wurde ausgezupft und landete auf
dem Kragen seines nachtblauen Anzugs. Beim Reden fuhr er unentwegt mit der anderen Hand über die rote Krawatte, unter der sich die Umrisse seines Bauches abzeichneten.
    »Ich habe gestern mit der Post eine Kopie Ihres Geschäftsplanes und Kreditantrages erhalten.«
    Er legte die korrekt eingehefteten Dokumente vor sich auf den Tisch, schob seinen Stuhl nach vorn und stützte die Ellbogen auf die Tischplatte.
    »Ihr kühnes Vorhaben hat mich sehr beeindruckt. Es ist ein sehr ehrgeiziger Plan für zwei so junge Damen wie Sie. Ich habe Ihren Kreditantrag prüfen lassen, dennoch müssen wir zuvor einige Fragen klären. Vor allem was das Eigentum an dem Land betrifft und die Identität des Kreditnehmers.«
    Bevor er weitersprechen konnte, zog Sally einen makellosen weißen Umschlag aus einem Fach ihrer schwarzen Aktentasche. Sie hielt ihn mit einem charmanten Lächeln in der Hand.
    »Ich glaube, dieser Brief sollte alle Ihre Fragen bezüglich des Kreditantrages beantworten. Darin wird die volle Unterstützung des Grundbesitzers zugesichert.« Dann schob sie den Umschlag über die Tischplatte.
    Im Raum blieb es still, während der Bankmanager den Umschlag öffnete, den säuberlich getippten Text studierte und zuletzt den Blick auf Harry Saunders’ hingekrakelte Unterschrift senkte.
    »Also, Miss Saunders, mit der vollen Unterstützung Ihres Vaters sieht es für Ihren Kreditantrag natürlich deutlich besser aus.

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