Wo die Wasser sich finden australien2
nicht über Nacht bleiben? Er kommt mir schrecklich müde vor.«
»Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Und man kann nie wissen – wenn der Termin mit dem alten Knacker auf der Bank glattgeht, haben wir vielleicht etwas zu feiern«, sagte sie augenzwinkernd.
Rebecca drehte sich um und bekam mit, wie Harry sich unbeholfen mit seiner Linken von Peter verabschiedete, der Frankie in die Stadt zurückfahren wollte. Frankie lächelte Harry an und hauchte einen Kuss auf seine Wange, dann sah sie zu Rebecca herüber.
»Rebecca. Kann ich dich einen Moment sprechen?«, rief Frankie ihr zu.
»Sicher, Mum«, meinte Rebecca stirnrunzelnd, denn eigentlich war sie der Auffassung, dass für einen Tag genug gesprochen worden war. Ihre Mutter wirkte müde, wie sie so auf dem Betonweg stand, aber gleichzeitig auch glücklich nach dem Familientreffen. Sie spazierten gemeinsam ein paar Schritte die Auffahrt hinab.
»Ich möchte dir das hier geben.« Sie reichte ihrer Tochter ein Papier. Als Rebecca es auffaltete, stockte ihr der Atem. Es war ein Scheck über 350 000 Dollar.
»Mum! Woher hast du verflixt noch mal so viel Geld? Und warum gibst du es mir?«
»Psst! Steck es ein, bevor dein Vater es sieht. Das ist das Geld aus der Scheidungsvereinbarung. Ich hatte es angelegt … ich habe es nie angetastet. Das konnte ich nicht.«
»Aber Mum, deine Praxis … Du könntest damit doch – «
»Nimm es für die Farm, steck es wieder in die Farm. Ich bestehe darauf. Dieses Geld stammt ohnehin aus dem Grundbesitz deines Großvaters. Es soll Waters Meeting zugute kommen, keiner geschiedenen Saunders. Du weißt, dass meine Eltern nach der Scheidung finanziell für mich gesorgt haben. Ihr Geld hat es mir ermöglicht, die Praxis aufzubauen. Jetzt ist es an mir, dir zu helfen, dieses Geld soll dir gehören.«
Mit Tränen in den Augen schloss Rebecca ihre Mutter in die Arme.
»Danke. Tausend Dank, Mum. Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir. Um dieselbe Zeit in einem Jahr wirst du die Farm nicht wiedererkennen.« Genau in diesem Moment rammte Danny seinen Laster mit voller Kraft gegen Rebeccas Beine.
»Peng, peng, peng!«, schrie er und knallte dabei den Kipplaster gegen ihr Schienbein.
»Jesus!«, stöhnte Bec. »Danny! Du willst dir wohl einen rechten Haken von deiner Tante Becky einfangen?« Mick
stand mit verschränkten Armen abseits und lachte, während Trudy die Hand auf den Mund schlug.
»Du hast ihm gesagt, dass er das tun soll, stimmt’s?«, fragte Bec ihren Bruder mit grollender Stimme und einem Funkeln in den Augen. Rebecca nahm Danny auf den Arm und kitzelte ihn am Bauch, während sie gleichzeitig mit den Lippen laute Furzgeräusche an seinem Hals produzierte, bis er fröhlich kreischend mit den Beinen um sich schlug.
Nachdem Bec die Tür zugezogen und sich angeschnallt hatte, sah sie Sally mit hochgezogenen Brauen an. »Mann. Kids«, sagte sie und rieb sich das Schienbein. »Danny scheint echt hart drauf zu sein! Ich würde einen Wurf Welpen jederzeit vorziehen!«
Sally zog die Sonnenbrille aus der Stirn auf ihre Nase. »Du bist also genauso drauf wie ich – meilenweit von jedem Kinderwunsch entfernt? Ich weiß nicht, wann werden wir je anfangen zu glucken, Bec?«
»Vor dem Glucken kommt das Kucken, Sal! Sehen wir der Sache ins Gesicht, wir stecken beide mal wieder in einer Dürrephase. El Niño.«
Sally hielt an einer roten Ampel und sah ihre Freundin an. »Weißt du, du bist ein echtes Ferkel, Bucket. Wie in aller Welt sollen wir einen Bankmanager dazu bringen, ausgerechnet dir ein paar Trillionen Dollar zu leihen?«
»Ich weiß schon, wie«, antwortete Bec. Sie begann ihr Hemd aufzuknöpfen und die Brust vorzurecken. Dann streckte sie die Zunge so weit wie möglich aus dem Mund und fuhr sich damit über die Lippen.
»Ihh! Hör auf.« Sally schlug auf ihre Arme und Hände ein.
Der fast kahle Fahrer in dem BMW auf der Nebenspur sah zu ihnen herüber und erstarrte. Dann fuhr er sich ebenfalls mit der Zunge über die Oberlippe.
»Ihh! Bäh! Uargh!«, rief Sally. »Schalt auf Grün! Schnell, schalt auf Grün!«
Rebecca sank in ihren Sitz zurück und bog sich vor Lachen, während Sally das Gaspedal durchtrat, um die Ampel und den Mann so schnell wie möglich hinter ihnen zu lassen.
»Du hast zu deiner alten Form zurückgefunden, Bec … das macht mir angst.«
»Das ist nur ein kurzfristiges Hoch. Ich weiß einfach, dass wir heute auf der Bank den Durchbruch schaffen. Genau wie du bei der
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