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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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dass sein Zimmer am anderen Ende des Ganges lag, noch hinter der Küche und auf der anderen Seite des Hauses. Aber würde sie sich im Dunkeln zurechtfinden, ohne dass Mr und Mrs Lewis sie hörten? Sie schlug die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Probieren würde sie es auf alle Fälle …

Kapitel 27
    Herzlichen Glückwunsch, Mrs Maybury!« Tom erhob wackelnd das Glas und kleckerte dabei einen Schluck Champagner auf sein Hemd. Er nahm einen geräuschvollen Zug und küsste seine Mutter auf die Wange. Sein Kuss hinterließ einen feuchten Fleck auf dem leichten Make-up, das ihr Gesicht bedeckte. Dann wankte er zu dem Tapeziertisch, der im Schatten des großen Eukalyptusbaumes aufgestellt war, und kippte die Champagnerreste aus den dicken grünen Flaschen in sein Glas.
    Bec beobachtete ihn aus der kleinen Gruppe von Hochzeitsgästen heraus. Ihr fiel auf, wie tief seine Schultern hingen und wie schlaff die Kleider an seinen dürren Gliedern schlackerten. Seine Haare waren ungeschnitten und standen in störrischen Büscheln vom Kopf ab. Dunkelbraune Stoppeln sprossen auf seinem kantigen Kinn. Seine Haut war eigentümlich blassbraun, und seine Augen waren von gelben Ringen unterlegt. Auf der Stirn durchfurchte eine tiefe senkrechte Falte die jugendliche Haut zwischen seinen Brauen.
    Bec sah, wie Sally von der Bar her auf ihn zuschlenderte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Tom sah durch sie hindurch, als hätte er sie gar nicht bemerkt.
    Sein Blick ließ Bec das Blut in den Adern gefrieren. Instinktiv stellte sie sich näher zu Charlie und schob die Hand in seine, ohne dass er die fröhliche Unterhaltung mit Peter unterbrochen hätte, der seinerseits nervös mit einem langen goldenen Band herumspielte.
    Am anderen Ende des Bandes hockte Henbury, der damit beschäftigt war, den dünn behaarten Fleck zu lecken, an dem sich früher seine Eier befunden hatten. Der Hund hatte das
während der gesamten kurzen Hochzeitszeremonie getan, Peters verstohlenen Tritten mit der Schuhspitze zum Trotz.
    »Du hast erstklassige Arbeit als Trauzeuge geleistet, stimmt’s, Henners?« Charlie bückte sich und tätschelte den Hund, wobei er Rebeccas Hand kurz losließ.
    Während Peter und Charlie weiterplauderten, wanderten Becs Augen über die Hochzeitsgäste und kamen, inmitten der Gäste, auf einer dünnen Trudy mit einem fetten Baby im Arm zu liegen.
    Ihr piepsiger Monolog überlagerte das Gemurmel der übrigen Anwesenden, und ihre Gesprächspartner lauschten ihr lächelnd und nickend mit glasigem Blick.
    »Natürlich hat Daddy Mike richtig lang frei gegeben, was total super ist, weil Danny so ein Plagegeist ist, stimmt’s, mein Dickerchen? Aber das neue Haus ist einfach perfekt, in einem, das weniger modern und geräumig wäre, würden wir es kaum aushalten, schon gar nicht, wenn Nummer zwei erst da ist, wobei, so schnell geht das nicht! Noch nicht! Ich glaube nicht, dass ich es jetzt schon mit zweien aufnehmen könnte. Natürlich kommt Mum oft vorbei und hilft mir. Sie ist einfach super. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das alles geschafft hätte, wenn wir noch im Busch leben würden.«
    Noch während Rebecca heimlich lauschte, spürte sie etwas an ihrem Haar zupfen. Sie drehte sich um und sah Mick mit kurz geschorenem Haar und im Anzug vor sich stehen.
    »Wie geht’s der Studentin im Abschlussjahr? Fühlst du dich wichtig, wo du bald ein offizielles Papier in der Hand hältst?«
    »Es läuft genial … nur blöd, dass ich meine Erkenntnisse noch nirgendwo in die Praxis umsetzen konnte.«
    »Ach, soweit ich gehört habe, hat der junge Charlie den einen oder anderen Hektar vorzuweisen. Du könntest dich dort versuchen. Waters Meeting kannst du vergessen – da
haben Dad und die Dürre ganze Arbeit geleistet. Dauert nicht mehr lang, bis alles zusammenbricht.«
    »Hör auf so zu reden!«
    »Ach, komm schon, Bec. Da wegzukommen, hat mir mächtig gutgetan … inzwischen habe ich tatsächlich Geld auf der Bank. Ich hätte gedacht, dir hätte das Studium auch gutgetan und dich erkennen lassen, dass diese Träume, die du und Tom gesponnen haben, genau das sind. Dad lässt nicht los, bis er tot von der Veranda purzelt. Der alte Sack.«
    »Der alte versoffene Sack«, sagte Tom, der zu ihnen spaziert kam, das Glas so schräg haltend, dass der Sekt auf den Rasen tröpfelte.
    »Wie läuft es da draußen?«, fragte Bec mitfühlend.
    »Was interessiert dich das?« Tom sah sie finster an.
    »Drei Monate noch, Tom.

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