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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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fegte er mit dem Arm die Dosen vom Tisch. Das Geklapper der Dosen auf dem Boden ließ den Kater schon längst nicht mehr aus der Tür fliehen. Er hatte sich schon vor langer Zeit in den sicheren Brennholzhaufen zurückgezogen und ernährte sich dort notdürftig von Eidechsen, Mäusen und Vögeln.
    »Wo steckt dieser verfluchte Tom?« Harry riss das Fenster auf und brüllte nach draußen: »Wo zum Teufel steckst du, Junge?« Seine Stimme hallte von den Hügeln wider.
    Harry stolperte zur Küchenbank und goss einen Schluck Whisky in seine Kaffeetasse.
    »Faulpelz«, murmelte er.
    Auf der Veranda suchte Harry neben dem Wäschestapel nach einem Korb mit Eiern, nach Schaffleisch, das in ein Tuch eingeschlagen war, oder einem Karton Gemüse. Dort stand immer noch nichts. Rein gar nichts. Harry sah mit zusammengekniffenen Augen zum Berg auf, dann knallte er die Tür wieder zu und kehrte in die Küche zurück.

    In seiner Hütte fütterte Tom Bessie mit etwas Hammelnacken, den sie ihm vorsichtig aus der Hand nahm.
    »Braves Mädchen, Bess«, sagte er und beobachtete, wie sie mit dem Fleisch unter das alte Wassertankgestell trottete, um
dort daran zu nagen. Dann kippte er etwas Hafer aus dem Jutesack in den alten, auf der unteren Hälfte einer Pflugschar liegenden Reifen, der Hank als Futtertrog diente. Hank kam leise wiehernd angetrabt.
    In seiner Hütte stapelte Tom ordentlich die splittrigen Holzscheite neben dem Kamin auf. Dann schüttelte er das Laken seines Schlafsacks aus, rollte ihn fest darin ein und ließ ihn auf dem durchgelegenen Feldbett liegen. Anschließend nahm er den uralten Besen mit dem abgebrochenen Stiel zur Hand und fegte den Boden sauber. Mitten im Raum stand als Hauptpfeiler ein großer, von Hand gefällter Baumstamm. In das glatte Holz waren in altmodischen Buchstaben die Initialen seines Ururgroßvaters eingeschnitten, und dazu die Zahl des Jahres, in dem er den Namen eingeschnitzt hatte – ALS 1901. Archibald Lewis Saunders. Darunter waren in einem tieferen Einschnitt die Initialen seines Großvaters zu sehen – DJS 1945. Douglas John Saunders. Tom fuhr mit den Fingerspitzen über die Buchstaben und sprach die beiden Namen laut aus. Nur die Initialen seines Vaters waren nirgendwo auf dem Pfeiler zu finden.
    Er nahm sein Messer aus dem Lederbeutel und begann seine eigenen Initialen unter denen seines Großvaters einzuschnitzen. TJS. Thomas John Saunders. Dann folgte die Jahreszahl. Er setzte sich zurück, begutachtete sein Werk und versuchte sich vorzustellen, wie die Toten in der Hütte herumwanderten.

    Als Tom schließlich nach draußen auf die Veranda trat, wehte dichter Nebel heran. Ein frostiger Wind blies die feuchte Wolke mit leisem Heulen durch die Ritzen im Holz. Das lose Blech auf dem Dach schepperte wütend gegen die alten Schindeln darunter. Vielleicht, dachte er, würde die Wetterfront etwas Regen ins Tal bringen. Ihnen eine Atempause von der Dürre verschaffen.

    Er sattelte Hank und befahl Bess, dem Pferd zu folgen. Im dichten Nebel stiegen sie vom Berg ab. Während des langen Rittes konnte er nichts von dem Tal unter ihnen erkennen, so dicht war der Nebel.

    In der Abenddämmerung erschien Harry wieder an der Hintertür. Diesmal saß Bessie auf der Veranda. Sie schlug mit dem Schwanz auf die Betonstufe und winselte. Harrys Blick ging über den braungelben, staubigen Boden. Am Trog mit dem leckenden Hahn stand Hank und rupfte die kurzen Büschel von grünem Gras. Bessie trottete den Gartenweg hinunter, sprang über das Gartentor und verschwand in der Garage. Ohne sich umständlich die Stiefel anzuziehen, schlurfte Harry in Socken über den rissigen Betonweg zum Tor. Er stolperte über den staubigen Boden. Kletten verhakten sich in seinen Socken.
    Bessie war am Garagentor sitzen geblieben und kläffte kurz. Harrys Wagen parkte in der Garage. Auf der staubigen Kühlerhaube stand ein Karton mit Lebensmitteln. Ein Stängel Sellerie ragte zwischen Nudeln, weißem Zucker und Teebeuteln heraus. Ein alter Topf voller Eier und ein Jutesack mit einem Lammschlegel lehnten an dem Karton. Harry wollte schon die Sachen einsammeln, als er im Halbdunkel der Garage ein geschlachtetes Lamm sah, das, in ein dunkles Tuch gehüllt, von einem der Sparren hing.
    »Was spricht dagegen, den Schlachtschuppen zu benutzen, Junge?«, schnaubte Harry. »Faulpelz«, lallte er.
    Er ging in die Garage und wollte das Schaf schon herunterschneiden, als er erkannte, dass der Stoff ein Ölmantel war. Unten aus dem

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