Wo die Wuerfel fallen
die Dichter Theodor Körner und Joseph von Eichendorff sowie der Pädagoge und Kindergarten-Begründer Friedrich Wilhelm August Fröbel an. Die Uniformen der Lützow’schen Kämpfer waren schwarz mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen. Diese Uniformfarben – Schwarz, Rot, Gold – wurden später die Symbolfarben der nationalen, republikanischen und demokratischen Bewegung in Deutschland und die Nationalfarben der drei deutschen Republiken.
Waterloo
Am 18. Juni 1815 wurde Napoleon, der am 1. März 1815 aus seinem Exil auf Elba zurückgekehrt war, um noch einmal nach der Macht zu greifen, in der sprichwörtlich gewordenen Schlacht bei dem Dorf Waterloo südwestlich von Brüssel von den verbündeten Truppen Englands und Preußens letztmalig besiegt. »Waterloo« ist seither zum Inbegriff einer endgültigen Niederlage geworden.
Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen
Bei Waterloo standen sich zunächst nur Franzosen und Engländer unter dem Kommando des Herzogs von Wellington gegenüber. Der Kampf, den Napoleon erst spät am Vormittag begonnen hatte, stand gegen Abend unentschieden. Napoleon hätte also unter Umständen gewinnen können. Die Verbündeten der Engländer, die Preußen unter |139| Generalfeldmarschall Blücher, waren bis dahin noch nicht auf dem Schlachtfeld erschienen. Wellington vertraute auf die Zusage Blüchers, ihm zu Hilfe zu kommen, und hielt daher eisern stand. Wie prekär seine Lage war, zeigt seine angebliche Äußerung »Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen«. Das Gros der preußischen Armee erschien schließlich gegen halb sieben Uhr abends. Damit war Napoleons Schicksal besiegelt.
Der Kongress tanzt
Der Ausspruch »Der Kongress tanzt, kommt aber nicht voran« (=
Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas
) stammt von dem belgischen Diplomaten Charles Joseph de Ligne, der damit den sich über ein Jahr von 1814 bis 1815 hinziehenden Wiener Kongress charakterisierte.
Wiener Kongress
Der Wiener Kongress tagte vom 18. 9. 1814 bis zum 19. 6. 1815 und war die am hochkarätigsten besetzte europäische Gipfelkonferenz des 19. Jahrhunderts. Unter der Leitung des gastgebenden österreichischen Außenministers Klemens Wenzel Fürst von Metternich (1773 – 1859) berieten Oberhäupter und Abgesandte aus 200 europäischen Staaten im Palais am Ballhausplatz, dem heutigen Bundeskanzleramt, in Wien.
Ziel und Ergebnis war die Wiederherstellung (Restauration) der europäischen Staatenordnung, wie sie vor Napoleon bestanden hatte. Allerdings gab es einige wichtige Modifizierungen. Baden, Hessen, Württemberg und Bayern behielten die von Napoleon verliehene Königs- bzw. Großherzogswürde sowie die durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 hinzugewonnenen Gebiete. Allerdings verlor Bayern Tirol, das damals bis zum Gardasee reichte, an Österreich. Preußen bekam große (vor allem linksrheinische) Gebiete im Rheinland, in Westfalen und Sachsen zugesprochen. In Hannover wurde das welfische Königshaus etabliert. Österreich gewann praktisch ganz Oberitalien, Salzburg, das Innviertel und Galizien, verlor aber endgültig Vorderösterreich am Bodensee und Oberrhein sowie die habsburgischen Niederlande – das spätere Belgien –, die mit den nördlichen Niederlanden als Vereinigte Niederlande zusammengeschlossen wurden. Für die Schweiz wurde vor |140| allem die Neutralität als Prinzip anerkannt und festgelegt. In Frankreich wurde die bourbonische Monarchie wiederhergestellt. Es kam durch die geschickte Diplomatie des wendigen Bischofs und Staatsmannes Talleyrand weitgehend ungeschoren davon und behielt sein Territorium in den Grenzen von 1789.
Vormärz & Biedermeier
Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
In seiner Flugschrift
Der Hessische Landbote
formulierte der Arzt und Schriftsteller Georg Büchner (1813 – 1837) im Jahr 1834 diesen einprägsamen Appell gegen die Armut der unteren Schichten, vor allem der Landbevölkerung. Die Epoche vom Wiener Kongress (1814 – 1815) bis zur Revolution im März 1848 in Deutschland wird einerseits unter dem Begriff »Biedermeier« gefasst, wenn man das Rückwärtsgewandte und Unpolitische dieser Zeit betonen will, andererseits unter dem Begriff »Vormärz«, der die gleichzeitig sich entwickelnden fortschrittlichen Tendenzen in den Vordergrund stellt. Vormärz ist vor allem auch ein literaturgeschichtlicher Begriff, da sich die nationale, liberale und soziale Aufbruchstimmung und Gesellschaftskritik vor allem in
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