Wo die Wuerfel fallen

gewesen.
    Wannsee-Konferenz
    In einer enteigneten Villa am Berliner Wannsee, die vormals einem jüdischen Fabrikanten gehört hatte, kamen am 20. Januar 1942 unter der Leitung des Chefs des Reichssicherheitshauptamtes Reinhard Heydrich 15 Staatssekretäre, Ministerialdirektoren und S S-Führer zusammen, um auf Anweisung Hermann Görings die Details der Deportationen und der massenweisen |192| Tötung europäischer Juden festzulegen. Görings Anweisung enthält auch die Formulierung »Endlösung der Judenfrage«. Hier wurde der Holocaust im Detail bürokratisch durchgeplant. Protokollant der Konferenz war Adolf Eichmann, einer der Hauptverantwortlichen für die Ermordung von Millionen Juden.
    Stalingrad
    Die Schlacht in der von den Deutschen besetzten, weit östlich an der Wolga gelegenen Stadt endete am 2. Februar 1943 mit der Kapitulation der 6. deutschen Armee. Der Name der Stadt wurde wie »Waterloo« zum Inbegriff einer Niederlage und zum Symbol für die Wende im Zweiten Weltkrieg. Unter dem Druck der Roten Armee geriet die deutsche Wehrmacht von nun an in die Defensive.
    Bedingungslose Kapitulation
    Auf einer zunächst geheim gehaltenen Konferenz im marokkanischen Casablanca im Januar 1943 stimmten die Westalliierten unter Führung des britischen Premiers Churchill und des amerikanischen Präsidenten Roosevelt gemeinsam mit ihren ranghöchsten Militärs das weitere Vorgehen im Krieg ab. Stalin konnte wegen der Kämpfe in Stalingrad nicht dabei sein. Man legte sich darauf fest, den Krieg gegen die »Achsenmächte« Deutschland, Italien und Japan bis zu deren bedingungsloser Kapitulation fortzuführen.
    Totaler Krieg
    Der Reichspropagandaminister Goebbels reagierte auf die Niederlage von Stalingrad mit dieser Forderung, die in seiner agitatorischen Sportpalastrede vom 18. Februar 1943 rhetorisch in die Form einer Frage gekleidet war (»Wollt ihr den totalen Krieg?«). Goebbels hat den Begriff allerdings nicht erfunden. Er stammt von einem gleichlautenden Buchtitel des führenden Generals aus dem Ersten Weltkrieg, Erich Ludendorff. In seinem Buch widerspricht Ludendorff ausdrücklich der Auffassung des preußischen Generals und Militärtheoretikers von Clausewitz, der die Vorstellung eines »absoluten Kriegs« für realitätsfern hielt. Ludendorff glaubte dagegen daran, verlangte aber, dass die Politik sich dem Militär unterordnen müsse. Die Nationalsozialisten wiederum wollten |193| den gesamten Staat, die Wirtschaft und das Volk für ihre politischen und militärischen Zwecke instrumentalisieren.
    Der 20. Juli
    Am 20. Juli 1944 scheiterte der bis dahin aussichtsreichste Attentatsversuch auf Hitler durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907 – 1944). Stauffenberg hatte im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen anlässlich einer Lagebesprechung mit Hitler eine Bombe platziert. Hitler wurde bei der Explosion nur leicht verletzt. Unmittelbar auf das Attentat sollte unter der Bezeichnung »Operation Walküre« ein Staatsstreich erfolgen. Den gleichnamigen Einsatzplan, den die Nationalsozialisten als »Geheime Kommandosache« erarbeitet hatten und der für die Niederwerfung von Unruhen im Innern gedacht war, arbeiteten die Verschwörer entsprechend um. Stauffenberg und seine wichtigsten Mitverschwörer hatten Aufgaben im Stab des für »Walküre« vorgesehenen Ersatzheeres. Noch in der Nacht des Attentats wurden Stauffenberg und der engste Kreis seiner Mitverschwörer nach einem Standgericht erschossen, rund 200 Beteiligte oder Mitwisser wurden nach dem 20. Juli hingerichtet.
    Besatzungszone
    Auf der Jalta-Konferenz im Februar 1945 trafen sich die »Großen Drei«, Churchill, Roosevelt und Stalin. Sie beschlossen (unter Einbeziehung Frankreichs) die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen. Außerdem wurde auf dieser Konferenz erstmals die Oder-Neiße-Linie als künftige Ostgrenze Deutschlands zu Polen gezogen. Informell wurde ferner die Aufteilung Europas in eine westliche und sowjetische Einflusszone besprochen, womit sich bereits der Ost-West-Konflikt abzeichnete. Schließlich wurden die Grundzüge der Vereinten Nationen festgelegt, einschließlich des Abstimmungsmodus im Sicherheitsrat, der den USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China ein Vetorecht gewährt.
    Luftkrieg
    Warschau, Coventry und Rotterdam waren im Zweiten Weltkrieg die ersten Städte, die Opfer einer systematischen Zerstörung ziviler Ziele wurden.Als erste deutsche Stadt war Mönchengladbach |194| am 12. Mai 1940 Ziel