Wo geht's hier nach Arabien
schreibt: » Jedenfalls hat nun auch der letzte Moslem und Araber verstanden, dass der Revisionismus die intellektuelle Atombombe des kleinen Mannes ist. [â¦] Es steht zudem zu hoffen, dass es trotz all der Hindernisse dennoch zu einer Zusammenarbeit zwischen den Revisionisten und gewissen arabischen und islamischen Kreisen kommt. Erste Ansätze dazu gibt es bereits. So besteht zum Beispiel ein reges Interesse daran, das von mir letztes Jahr herausgegebene revisionistische Sammelwerk Dissecting the Holocaust (die englische aktualisierte Ãbersetzung der Grundlagen zur Zeitgeschichte ) auf Arabisch herauszugeben.«
Leider klappt die Zusammenarbeit zwischen den Rechtsradikalen und einigen arabischen Kreisen ganz gut. Nachdem die Konferenz in Beirut abgesagt worden war, erklärte sich der Jordanische Schriftstellerverband solidarisch mit den Revisionisten und verkündete, dass » die Befreiung Palästinas die weltweite Suche nach Freunden erfordert, anstatt sich an der Unterdrückung von Wissenschaftlern und Intellektuellen zu beteiligen, die uns unterstützen«. SchlieÃlich sei der Kampf gegen die Normalisierung der Beziehung mit Israel eine » religiöse und nationale« Pflicht.
Bis nach Deutschland schwappt die nationalsozialistisch-palästinensische Verbrüderung, immer häufiger finden sich Rechtsradikale auf den Demos der Palästinenser.
Ernst Zündel versucht weiterhin, im Nahen Osten Verbindungen zu knüpfen. Die nächste Gelegenheit ergibt sich im Jahr 2006. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad lädt nach Teheran zur Holocaust-Konferenz. Alle Ultrarechten sind dabei, darunter Leute aus der NPD, der FPÃ, der Chef vom Ku-Klux-Klan, und auch der 85-jährige Anwalt von Ernst Zündel. Nur Ernst Zündel nicht. Seit November 2005 steht er in Deutschland vor Gericht. Seine Verteidigerin Sylvia Stolz schafft es nicht, ihn rechtzeitig zur Teheraner Konferenz rauszuhauen.
Sie hebt im Prozess die Hand zum Hitler-Gruà und leugnet den Holocaust. Das kommt auÃer bei ihrem Schützling nicht gut an, und sie erhält selbst dreieinhalb Jahre Haft und fünf Jahre Berufsverbot.
Ernst Zündel wird verurteilt und erst am 1. März 2010 entlassen. Dadurch verpasste er auch die nächste Veranstaltung zur Auschwitz-Lüge an einer Teheraner Universität mit dem Titel: » Holocaust? Eine heilige Lüge des Westens«.
Sönke Wortmann
Wo: Südmarokko
Wann: 2008
Warum: Filmemacherei
E s ist wirklich nichts Besonderes mehr, im Orient einen Film zu drehen. Auf 200 Hurghada-Touristen kommen heute im Schnitt 800 Camcorder, Pocket-Kameras, Handy-Cams und sonstige digitale Gerätschaften, mit denen uns die weltweite Elektronik-Mafia füttert. Wir filmen alles. Die Speisung am Frühstücksbüfett, die kläglichen Versuche auf dem Surfboard, der allabendliche Discofox in der hoteleigenen Tanzanstalt, gern » Aliâs Dancefloor« oder » Saladinâs Moulin Rouge« genannt, sekundengenau wird jede Bewegung festgehalten. Für die Ewigkeit. Da sich aber die Nachwelt, wie oft schon die aktuelle Umwelt, nicht für unsere Urlaubserlebnisse interessiert, hat die ganze Filmerei nur zur Folge, dass sich unsere leidgeprüfte Nachwelt hochkomplizierte Techniken wird ausdenken müssen, wie sie unsere digitalen Ferienabenteuer umweltschonend wieder beseitigen kann. Hoffentlich für die Ewigkeit.
Ein Beispiel: Schwimmen lernen im Meer. Da stand früher der Papa mit seiner aus der Mode gekommenen Badehose knöcheltief in den Mittelmeerwellen und brachte dem Stammhalter die lebensrettenden Bewegungen bei. Heute zoomt Papa trockenen FuÃes vom Strand aus auf seinen kreischenden Buben, der in der Dünung ums nackte Ãberlebenkämpft. Hauptsache, es ist im Kasten. Oma wird sich freuen.
Im Urlaubsresort drehen sich heutzutage die Tischgespräche nicht mehr um Wind und Wetter in der arabischen Welt, Arafat und verschleierte Frauen, sondern um Megapixel, Touch-screengröÃen und Bildschirmstabilisatoren. Der natürliche Feind der Urlaubsfilme war einst der unerbittliche Röntgenstrahl des Flughafenzolls. Doch diese schöne Zeit kehrt nicht wieder, das Filmzeug überlebt inzwischen alles.
Die arabischen Landschaften sind aber nicht nur von Hobbyfilmern besetzt, der Profi fliegt auch gern zum Dreh nach Süden. Genau aus demselben Grund: weil es billig ist.
Der Amateurfilmer spart sich den
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