Wo immer Du bist, Darling
seine Bewegungen zu einer quälend erotischen Folter. Sie schluchzte vor Lust. An ihn geklammert, strebte sie seinen Lenden entgegen, probierte alles, um ihn wieder tiefer in sich zu ziehen.
Er atmete heftig, ließ aber nicht zu, dass sie ihm schon entschwand. Die Unnachgiebigkeit, mit der er ihr auswich, entrang ihr ein frustriertes Keuchen.
»Nein, noch nicht, querida. Bleib noch ein bisschen bei mir.« Er verwob ihre Finger mit seinen und hielt sie fest. Einen Herzschlag lang küsste er die Stelle hinter ihrem Ohr, dann machte er sich mit erschreckender Ausdauer daran, ihr alle Geheimnisse zu entlocken. Verborgene Wünsche, ureigene Sehnsüchte, einfach alles.
Erbarmungslos dem ausgeliefert, was er tat, krampfte Anja ihre Finger in seine. »Ramon, bitte. Ich …« Der Rest des Satzes fiel kehligem Stöhnen zum Opfer, als er ihrem Flehen mit ein paar gezielten Hüftbewegungen nachgab. Sie rang nach Luft und ihr Blick verhakte sich mit seinem.
Ramons ungezähmtes Lächeln machte ihr schnell klar, dass er ihren Körper besser kannte als sie selbst, genau wusste, womit er sie zur Ekstase trieb. Ihr Gesicht war offenkundig nicht das Einzige, was er zu lesen verstand.
Er hielt sie am Rand des Abgrunds, bis sie glaubte, vor Verlangen sterben zu müssen. Alle Empfindungen kreisten nur noch um zwei Dinge. Prickelnde, rasende Lust – und Ramon.
*
Ramon sah Anja unverwandt an, konnte den Blick nicht von ihr lösen. Sie schien überirdisch entrückt. Wunderschön. Wäre es ihm möglich gewesen, hätte er den Augenblick für immer festgehalten. Anja wirkte wie eine Droge auf ihn. Je mehr er von ihr bekam, desto mehr wollte er haben. Die kleinen, erregten Geräusche, die sie von sich gab, brachten ihn um den Verstand. Seine Bewegungen wurden zunehmend zügelloser. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ihm die Beherrschung völlig entgleiste.
Anja legte die Beine um seine Seiten, dann stöhnte sie seinen Namen so lustvoll, dass Ramons mühsam kultivierte Zurückhaltung verpuffte. Er überließ seiner rasenden Begierde die Führung und schenkte ihr seinen Körper, gab ihr alles, was er zu geben hatte.
Sie explodierte unter ihm in einem gewaltigen Sternenregen. Ihr Körper bäumte sich auf, erschauderte, gefangen im Moment des Höhepunkts. Mit heiserem Stöhnen ließ sie sich in den glitzernden Rausch fallen und riss ihn geradewegs mit sich. Untrennbar mit ihr verschlungen, verlor er sich in ihr. Die Realität, die ganze Welt verlor sich, einzig sie beide existierten noch.
In einem heillosen Durcheinander von Gliedmaßen kippte Ramon auf sie. Anja schlang die Arme um seine Mitte und schmiegte sich an ihn, als wollte sie nie wieder einen Millimeter von ihm abrücken. Lächelnd schloss er die Augen. Damit konnte er gut leben.
*
Anja genoss Ramons entspanntes Gewicht auf sich. Sie hätte bis in alle Ewigkeit auf diese Weise mit ihm liegen können. Er schien ein fester Teil von ihr geworden zu sein, kannte ihre geheimsten Wünsche, ihre tiefsten Empfindungen. Seine Nähe fühlte sich genau richtig an. Sie hatten alle Schranken zwischen sich niedergerissen. Die zarten Fäden zwischen ihnen waren gewachsen, verkörperten inzwischen eine Verbindung, die sich nicht mehr so leicht trennen ließ.
Obwohl sie nicht wusste, wie es weiterging, war sie unendlich glücklich, dass sie sich Ramon hingegeben hatte, dass sie diese unglaubliche Erfahrung mit ihm geteilt hatte.
Sie drehte den Kopf, erreichte mit den Lippen aber nur seine Wange, weil ihre Haare unter seinem Arm klemmten.
Leise brummend bewegte sich Ramon gerade so weit, dass er sie küssen konnte. Dann richtete er sich auf und schmunzelte träge auf sie herab. »Wenn ich geahnt hätte, wie es ist, mit dir zu schlafen, hätte ich es schon am Fluss darauf angelegt.«
Sie lächelte ebenfalls. »Einen Moment hab ich dort auch gedacht, du würdest es vielleicht versuchen.«
Sofort hatte sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Hättest du mich denn gelassen?«
»Wenn ich geahnt hätte, wie es ist, mit dir zu schlafen …«, wiederholte Anja lächelnd. »Ziemlich schnell vermutlich.«
»Schade um die verschwendete Zeit.« Er grinste frech und küsste ihre Nasenspitze. »Wahrscheinlich wären wir dann immer noch am Fluss.«
»Nicht bei diesem Wetter.«
Verspielt zwirbelte Ramon eine ihrer Locken. »Ich hätte nichts dagegen, wenn der Regen gar nicht mehr aufhört.« Er brachte seinen Mund dicht über ihren. »Dann könnte ich mich wenigstens ungestört
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