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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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mir erst grau, dann schwarz vor Augen, meine Arme und Beine fühlten sich unglaublich schwer an, und ich verlor das Bewusstsein, während Sprockett, dessen Körper für eine Belastung von 17,6   G ausgelegt war, das Taxi fast senkrecht an der
Chronik
hochschießen ließ. Als wir oben waren, kam ich wieder zu Bewusstsein, nur um zu erleben, wie er den Wagen auf der anderen Seite fast senkrecht wieder hinabstürzte.
    »Sind sie immer noch hinter uns?«
    Das waren sie in der Tat. Ich konnte die gefühllosen Gesichterder Männer in Karos sehen, als sie näher rückten. Sprockett fuhr in einer engen Korkenzieherspirale an
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vorbei, als der Beifahrer des Roadmasters sich aus dem Fenster lehnte und auf uns feuerte. Die Kugel riss ein zackiges Loch ins
Stofftierstricken,
eine blaue Giraffe namens Natalie fiel heraus und trudelte langsam hinunter zur TextSee, sechzehn BuchWelt-Meilen unter uns.
    »Diese Männer in Karos sind aus hartem Holz geschnitzt«, sagte Sprockett und sein Augenbrauenzeiger wanderte von »Pikiert« zu »Ernsthaft empört«.
    »Jetzt aber wirklich gut festhalten.«
    Die Überformatigen Bücher bewegten sich inzwischen weniger geordnet. Sie versuchten, uns aus dem Weg zu gehen. Sprockett ging in den Sturzflug, um schneller zu werden, und zog das Taxi dann plötzlich hoch, wo
Der große Talkshow-Almanach mit 10   000   Bildern
gerade dabei war, frontal mit dem
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zusammenzustoßen. Die Lücke zwischen den beiden Giganten war nur noch drei Meter breit, als wir hindurchrutschten, und verengte sich danach weiter. Ich konnte gerade noch einem Pinscher und einem Collie zuwinken, dann waren wir schon auf der anderen Seite. Der Roadmaster hatte weniger Glück, es krachte gewaltig, als er zwischen den beiden Büchern zerquetscht wurde, während die Schäferhunde und Dackel fürchterlich jaulten.
    »Sehen Sie die anderen, Ma’am?«, fragte Sprockett, als wir einen heftigen Schwenk machten, um
Dem Größten Buch aller Zeiten
aus dem Weg zu gehen. Die abrupte Bewegung führte dazu, dass einer der Ventralen Kompressoren am Technobabble™-Antrieb abgewürgt wurde. Wir trudelten unkontrolliert Richtung TextSee, bis es Sprockett gelang, das Aggregat wieder anzulassen.
    »Da, links!«, schrie ich, und in diesem Augenblick schoss der zweite Roadmaster auch schon an uns vorbei. Ein Schuss aus einem Eraserhead riss unsere hintere Stoßstange und einen Teil des Kotflügels ab. Sprockett schlug einen Haken, zog das Taxi schlingernd nach oben und segelte an
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und
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vorbei.
    »Können Sie mich bitte noch einmal aufziehen, Ma’am?«, fragte Sprockett und zog das Steuer zur Seite, um dem
Time Atlas
auszuweichen. Die Anstrengungen hatten die Spannung seiner Feder schneller als sonst abgebaut   – ich musste auf jeden Fall bei Bewusstsein bleiben, um ihn gegebenenfalls wieder aufzuziehen.
    »Aufpassen!«
    Aber es war schon zu spät. Wir waren vor der
Titanic Revisited
links abgebogen und flogen auf eine Gruppe von Überformatigen Büchern zu, die sich zu ihrem eigenen Schutz eng zusammendrängten. Ihnen auszuweichen war nicht mehr möglich, und alles, was wir sehen konnten, war ein F-8 6-Jagdflugzeug , das sich gerade in seine Einzelteile zerlegte, während
Lichtenstein
vor uns aufragte. Aber als ich schon dachte, wir wären tot, entdeckte Sprockett einen Ausweg. Wir rasten durch einen Lüftungsschlitz hinter dem Vorwort in einen Prachtband der
Werke von Thomas Gainsborough.
    Mir standen Mund und Augen offen, als wir mit über hundert Meilen pro Stunde durch die frühen Landschaftsbilder fegten, an
Conard Wood
vorbeisausten, bei
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in die Porträts kamen und vor einem Dutzend wohlgekleideter Würdenträger entlangsegelten, die mindestens genauso entsetzt wie wir selbst waren. Wir brausten zwischen den Knien von Mr Byam hindurch und hätten Mrs Siddons beinahe den Hut heruntergerissen. Trotzdem klebte der Roadmaster immer noch an unserem Auspuff. Hier drin konnte er nicht auf uns feuern, weil wir zu viele Haken schlugen, aber er schien in aller Gelassenheit auf seine Chance zu warten. Hinter dem
Blue Boy
wendeten wir, um den Ausgang zu suchen.
    »Sehen Sie einen Weg nach draußen, Ma’am?«
    Ich hatte ein leises Muhen gehört. »Da!«, sagte ich. »Hinter der dritten Kuh von links auf der
Wasserstelle

    Wir zischten gerade zum zweiten Mal am
Erntewagen
vorbei, als Sprockett die Nase des Taxis senkte und beschleunigte.

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