Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
Vom Netzwerk:
teilte Sprockett mir mit. »Meg und ich haben einen gemeinsamen Großonkel und ihr Schwiegervater ist Gort.«
    »Ist der nett?«
    »Solange man sich nicht mit ihm anlegt.«
    Ich warf einen Blick auf die kleine Karte, die er mir gegeben hatte. Darauf stand:
Vermeiden Sie den Genuss von Austern in Monaten ohne Gehaltszahlung.
Das war eine der typischen Warnungen der automatischen Wahrsagerinnen und Wahrsager. Die eigentlichen Favoriten waren allerdings:
Jedes Kapitel ist ein neuer Anfang
und
Lieber einen Punkt für dich als ein Ausrufezeichen zu viel.
    Sprockett rief uns ein Taxi, und alsbald waren wir auf dem Weg zurück in die Fantasy.
    »Ist alles wie geplant verlaufen, Ma’am?«, fragte er, als wir auf dem Dickens Freeway dahinrollten.
    Ich zögerte. Es war besser, wenn Sprockett nicht wusste, dass die Untersuchung insgeheim weiterlief. Besser für mich und besser für ihn. Obwohl er eine zahnradbasierte Lebensform war, konnte er bei einem Verhör doch gefoltert werden, und deshalb war es besser, wenn er sagen konnte, dass er davon nichts wusste. Wenn ich unterging, wollte ich allein untergehen.
    Innerhalb von zehn Minuten hatte ich ihm alles erzählt, was er wissen durfte. Er nickte weise, während seine Räder schwirrten. Als ich fertig war, schlug er vor, die anderen Mitglieder desEnsembles nicht zu informieren. Carmine würde bestimmt mit dem Kobold darüber reden, und Pickwick neigte dazu, wildfremden Leuten alle möglichen unvorhergesehenen Dinge zu sagen. Über Mrs Malaprop brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, die würde sowieso keiner verstehen. Außerdem wusste sie wahrscheinlich schon alles.
    »Je weniger Leute etwas wissen, umso besser.«
    »Ja, je weniger, desto besser.«
    »Hab ich doch gesagt.«
    »Wer?«
    »Warten Sie, wer redet hier eigentlich?«
    »Weiß ich jetzt auch nicht so genau.«
    »Aber Sie
müssen’s
doch wissen!«
    »Verdammt! Ah, jetzt weiß ich’s. Ich rede. Sie würden ja niemals ›verdammt‹ sagen.«
    »Könnte schon vorkommen.«
    Einen Augenblick verstummten wir beide und warteten auf eine Bezeichnung des Sprechers oder eine Unterbrechung durch einen beschreibenden Satz. Solche Sachen passieren nun mal in der BuchWelt   – man kann sie vielleicht mit den gelegentlichen Gesprächspausen bei einer Abendgesellschaft im AußenLand vergleichen, wenn plötzlich alle gleichzeitig schweigen.
    »Gut«, sagte Sprockett, als wir uns wieder sortiert hatten. »Wie lautet der Plan?«
    »Ich weiß noch nicht, was wir als Nächstes tun«, sagte ich. »Aber bis ich es weiß, werden wir gar nichts tun. Das ist genau das, was man von uns erwartet   – ein erstklassiges Cover.«
    »Ein äußerst inspirierter Plan«, sagte Sprockett.
    Das Taxi stoppte abrupt. Wir standen im Stau. Der Fahrer holte ein paar Erkundigungen ein, und wir erfuhren, dass ein Sattelschlepper mit
dass
einen entgegenkommenden Lastwagen mit
das
gerammt hatte. Beide Fahrzeuge hatten den größten Teil ihrer Ladung verloren, die jetzt den Freeway blockierte.
    »Das wird ein hübsches Durcheinander geben«, sagte der Taxifahrer. Zusammenstöße von Homofonen riefen oft auch in derRealWelt Probleme hervor, weil das flüssige Wortmaterial durchsickerte und die Bewohner des AußenLandes sich ansteckten.
    »Ich kenne eine Abkürzung durch die Comedy«, sagte der Taxifahrer, der   – wirklich nur nebenbei bemerkt   – ein hübscher schwarz-weiß gestreifter Ameisenfresser namens Ralph war. »Sollte eigentlich nicht zu schlimm werden. Die Pointendichte liegt bei 20   Prozent, und der Lachometer zeigt nur 30   Fon.«
    »Irgendwelche Kalauer?«
    »Die sind natürlich immer da, aber vor ungezügelter Hysterie brauchen wir uns nicht zu fürchten. Und Wortspiele gibt’s auch nicht so viele.«
    »Wieso?«
    »Tja«, sagte der Ameisenbär und lächelte spitznasig. »Haben Sie es noch nicht gemerkt?«
    »Was?«
    »Na, wir sind hier in einer Übersetzung. Aber legen Sie bitte trotzdem die Kicherheitsgurte an.«
    Fahrten durch das Gebiet der Comedy wurden meist vermieden, weil das Kichern gelegentlich schmerzhaft sein konnte und sogar schon zu tödlichen Unfällen geführt hatte. Aber in letzter Zeit war das Komische in der Comedy stark gedämpft worden. Ich sagte Ralph, er könne ruhig die Abkürzung nehmen. Wir bogen aus dem Stau ab und fuhren auf der Gegenfahrbahn zurück.
    »Was ist das für ein Mensch, der einen Bus mit Nonnen anzündet?«, fragte ich, weil ich zu meinem Ärger mal wieder an Whitby denken musste.
    »Das kann

Weitere Kostenlose Bücher