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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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(und dass nicht einmal die Zubereitung der künftigen Schwiegermutter besser ist), dann ist der Weg frei zur Hochzeit. Denn wenn eine Braut Pilaw ganz nach dem Geschmack des Bräutigams zubereiten kann, dann geht man davon aus, dass auch alle anderen Rezepte perfekt gelingen.
     
    Sie sehen schon: Der Genuss bestimmter Speisen kann – nicht nur in der Türkei! – ganz schön „gefährlich“ sein. Nicht nur, dass Sie in eine verfängliche Situation geraten, die Sie – obwohl Sie doch nur höflich sein wollen – zu mehr verpflichtet als Sie eigentlich vorhaben.
    Schokolade und Silberteller fürs Jawort
    Schokolade spielt bei der türkischen Brautwerbung eine wichtige Rolle: Der Bräutigam rückt gemeinsam mit seinen Eltern bei der Familie seiner Braut an. Seine Geschenke: Blumen (klar!) und Schokolade auf einem silbernen Teller, hübsch dekoriert und verpackt. Diesen Teller hebt die Braut bei einem Jawort auf – als Erinnerung an diesen Tag. Achtung Benimmfalle: Die Qualität der Schokolade und des Silbertellers zeigt an, ob der Bräutigam ein armer Schlucker ist, sich eine Ehe überhaupt leisten kann, und wenn
ja: ob er seiner späteren Frau etwas bieten kann und will. Und wie steht es überhaupt mit dem Jawort? Geheime Signale auch hier: Wird die Schokolade, die Sie als Bräutigam als Geschenk mitgebracht haben, geöffnet und ihnen angeboten, so ist ihre Werbung akzeptiert. Bleibt die Schoggi dagegen verschlossen, so haben Sie – zumindest für diesmal! – schlechte Karten. Dann will man sich nämlich noch ein wenig überlegen, ob Sie wirklich der richtige für die Tochter des Hauses sind. Allerdings: Sie haben eine zweite Chance! Ein weiterer Besuch kann dann letztendlich das große Glück bringen.
     
    Tests für die Tauglichkeit der Ehe, aber auch schon für die Zuneigung der Liebsten gibt es aber nicht nur in der Türkei, sondern wohl überall auf der Welt. Eine Regel in Italien besagt etwa, dass der Verliebte abends einen Holzstamm oder Holzklotz vor die Tür seiner Angebeteten legt. Er hat dann Glück in Sachen Liebe, wenn sie das Holz ins Haus holt – dann hat sie den Antrag angenommen. Findet er am nächsten Morgen jedoch das Stück Holz vor seiner eigenen Türe, hat er Pech in der Liebe …
    Von Hirschpartys und Hühnernächten
    In Großbritannien und Irland, Australien und Neuseeland kennt man kaum den gemeinsamen Junggesellenabschied wie den Polterabend bei uns in Deutschland. Bräute feiern hier die „Hen Night“ oder „Hen Party“ (Hennennacht oder Hühnerfest), in den Vereinigten Staaten heißt das Ganze „Bachelorette Party“, in Kanada auch „Stagette Party“ – passend zum männlichen Pendant des Junggesellenabschieds, der nämlich „Stag Party“ (also Hirschparty) heißt. Keine Sorge also, als geladene Dame müssen Sie sich nicht auf den Verzehr von Brathendln einstellen, und als Mann wird Ihnen auch kein Geweih aufgesetzt!
In Neuseeland werden zur „Hen Party“ Brautmutter, künftige Schwiegermutter und alle weiblichen Verwandten beider Familien eingeladen. Männer sind dabei ausdrücklich unerwünscht.
    In der Türkei wird der Abend vor der Hochzeit Henna-Abend genannt. Das hat natürlich nichts, aber auch gar nichts mit Hennen zu tun! Natürlich feiert das künftige Brautpaar getrennt – und bei
den Frauen geht es dabei vor allem um das Abschiednehmen: Die Braut geht aus dem Elternhaus, vor allem fort von der Mutter. Die ganze weibliche Verwandtschaft versucht, sie deshalb zum Weinen zu bringen. Nach alter Tradition sitzt die Braut dabei verschleiert – niemand soll ihre Tränen sehen. Selbst wenn die heute, in einer modernen türkischen Familie, wohl kaum mehr fließen. Immer noch aber werden Hände und Arme der jungen Frau mit Henna-Farbe verziert.
     
    In den USA gibt es schon etwa vier Wochen vor der Hochzeit die „Bridal Shower“ – und das ist ganz und gar kein feucht-fröhlicher Junggesellenabschied. Zumindest anfangs nicht! Sondern eine Party, zu der – oft schon am Nachmittag – nur weibliche Gäste eingeladen sind. Die überhäufen die Braut mit allerlei nützlichen Kleinigkeiten für den künftigen Haushalt. Oder auch für den persönlichen Bedarf, durchaus auch mit Anspielungen aufs Liebesleben des künftigen Ehepaares. Wie es dann abends mit der Feierei weitergeht – darüber schweigt man vielleicht besser …
     
    In Deutschland und Österreich kennt man den Polterabend – einen sehr alten Brauch (wohl noch aus vorchristlicher Zeit). Hier müssen Sie

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