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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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antwortete Elgin sarkastisch.
    Sie schwieg und schickte einen prüfenden Blick zu ihm herüber.
    »Nun, jetzt will ich aber gehen«, sagte ich.
    »Es war nett, Sie kennenzulernen«, sagte sie. »Kommen Sie doch einmal ins >Cabanita<, Mr. Lam. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich meinen Tanz ansehen würden.«
    »Fein, das werde ich tun.«
    Bob Elgin begleitete mich bis zur Tür. Wir schüttelten uns die Hände. Meine Augen trafen sich über Elgins Schulter hinweg mit denen der Frau. Sie warf mir einen unmißverständlichen Blick zu.
    Ich fuhr mit dem Aufzug hinunter und ging dann zu dem Tisch des Portiers.
    »Glauben Sie, daß hier im Haus einmal etwas frei wird?« fragte ich ihn.
    Sein Lächeln war ein sehr schwacher Versuch, freundlich zu wirken.
    »Daran ist kaum zu denken.«
    Ich nahm meine Brieftasche heraus und begann wie zufällig, die Scheine zu zählen.
    »Gar nichts, meinen Sie?« fragte ich.
    Interessiert beobachtete er mich. Sein gieriger Blick hing an den Scheinen. »Nichts, schade, wirklich.«
    Während ich mit den Geldscheinen herumfingerte, drang ich weiter in ihn.
    »Und Sie können mir auch nicht die geringste Hoffnung machen, daß vielleicht später mal etwas frei werden könnte...«
    »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.«
    Er ging zu der Schalttafel hinüber.
    Ich erkannte, daß der Anruf von Bob Elgins Apartment kam.
    »Moment, bitte«, sagte der Portier. »Wie war doch wieder die Nummer?... Gut, ja - ich habe sie notiert, Waverlay 98765.«
    Er schrieb die Nummer auf, dann wählte er. Nach einem Augenblick sagte er: »Hier ist Ihre Verbindung«, und kam zu mir an den Tisch zurück.
    »Ich würde Ihnen gern helfen, vielleicht kann ich Ihnen später mal einen Tip geben.«
    »Später nützt mir nichts«, sagte ich, »ich bin augenblicklich in der Klemme.«
    Sein Mund wurde ganz wässerig, als er wieder auf meine Brieftasche starrte. »Aber leider weiß ich im Augenblick gar nichts, ich müßte einmal bei meinen Freunden herumhören...«
    »Vielleicht findet sich woanders etwas«, unterbrach ich ihn, »ich kenne noch ein ähnliches Apartmenthaus, aber es ist nicht so begehrenswert wie dieses hier. Dieses ist ein recht hübsches Haus«, versicherte ich ihm.
    »Wir versuchen, es gut in Schuß zu halten.«
    Ich saß bei ihm herum, und wir plauderten noch ein wenig, bis Elgins Anruf beendet war. Als keine neuen Verbindungen mehr von ihm gewünscht wurden, verabschiedete ich mich.
     

10
     
    Es war so gegen neun Uhr abends, als ich endlich die Fotografin land, die die Erlaubnis hatte, im >Cabanita-Klub< Aufnahmen zu machen. Ihr Name war Bessie, und ihr Domizil war ein Wohnwagen. Sie arbeitete in den verschiedensten Nachtklubs und fuhr mit dem Wohnwagen, der auch als Fotolabor und Arbeitsraum diente, Zwischen diesen Lokalen hin und her. Augenblicklich befand sie sich gerade im >Red Roadster«, einem Klub, der ungefähr drei Meilen vom >Cabanita< entfernt war. Er lag außerhalb des Großstadttrubels, und in dieser Abgeschiedenheit konnten sich dort manche
    Dinge viel leichter ereignen, die anderswo, vor allem im Stadtzentrum, nicht möglich gewesen wären.
    Ich ging hinein und entdeckte das Mädchen mit der Kamera auf den ersten Blick. Sie war ein nettes, lebendiges Ding, und ihre Zähne blitzten, sobald sie mit ihren Kunden sprach.
    Es war Sonntag abend. Und da das Lokal weit draußen in den Fabrikbezirken lag, befanden sich nicht allzu viele Gäste darin. Aber dennoch bekam sie hintereinander vier Aufträge. Nachdem sie die Aufnahmen gemacht hatte, ging sie hinaus.
    Ich beeilte mich und ging neben ihr her.
    »Wollen Sie ein paar Bilder loswerden?« fragte ich sie.
    Sie betrachtete mich von der Seite her. »Nacktbilder?«
    »Nein, andere, von Kunden.«
    »Warum nicht?«
    »Letzte Woche hatten Sie doch im >Cabanita< Ärger mit einem Pärchen, das sich beschwerte, weil Sie Fotos von ihm machten. Erinnern Sie sich?«
    »Wer sind Sie?« fragte sie.
    »Mein Name ist Bargeld«, sagte ich ihr. »Meine Eltern tauften mich auf den schönen Namen E. Pluribus Unum, aber die Leute nennen mich kurz Bargeld. Mein Spitzname ist Langer Blauer!«
    Lachend sah sie mich an. »Wir hatten tatsächlich einen kleinen Ärger wegen dieser Bilder, die ich knipste. Aber im Augenblick bin ich leider stark beschäftigt und habe keine Zeit mich mit Ihnen darüber zu unterhalten. Wann können wir uns besprechen?«
    »Möglichst jetzt«, antwortete ich unnachgiebig.
    »Ich muß aber das belichtete Filmmaterial in den Wohnwagen

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