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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sich dazu ausgesucht. Und dann brachten Sie mich in das >Kozy Dell<. Sie konnten sich denken, daß ich mich unter dem Namen von Dover Fulton eintragen würde. Sie wußten, daß Fulton und Minerva Carlton in einer der Kabinen des Autohotels waren. Außerdem spielten Sie noch die Betrunkene. Sie...«
    »Ich war wirklich betrunken.«
    »Sie lügen.«
    Über ihr Gesicht schoß eine leichte Röte.
    »Halten Sie mich doch nicht für so naiv. Wir spielten doch beide unser Spiel. Sie gaben dem Kellner 5 Dollar, damit er Ihnen statt Whisky und Soda nur Ingwerbier brachte. Ich gab ihm 10 Dollar, damit ich Ihre Spielregeln durchschauen konnte und damit er mir ebenfalls Ingwerbier brachte, wenn ich Scotch und Soda bestellte.«
    »Aber, Sie...«
    »Jawohl, genauso war es!«
    Sie setzte sich auf die Bettkante nieder. Und plötzlich begann sie zu lachen.
    Ich ging hinüber und setzte mich neben sie. Sie ergriff meine Hand.
    »Bitte, Donald, seien Sie nicht mehr böse«, bat sie, »es war wirklich nicht so, wie Sie annehmen.«
    Ich sagte nichts.
    Nachdenklich wippte sie mit ihrem Pantöffelchen, das auf den Zehen ihres rechten Fußes baumelte. Der Morgenrock glitt etwas zurück und legte ein verführerisches Bein frei. Sie machte keinerlei Anstalten, den Morgenrock zurückzuziehen.
    »Die Wahrheit zuzugeben wäre für Sie in diesem Augenblick günstiger als eine neue Lüge auszudenken. Jetzt haben Sie Gelegenheit für eine Generalprobe, und dann werden Sie es der Polizei sagen müssen«, begann ich unser Gespräch wieder.
    »Doch nicht der Polizei!«
    »Der Polizei«, wiederholte ich betont.
    »Habe ich denn etwas begangen, was die Polizei interessieren könnte?«
    »Einen Mord beispielsweise.«
    »Einen Mord?« rief sie aus, und wieder legte sie die Hände auf ’hre Lippen, als wolle sie die Worte wieder zurückdrängen, die sie So laut ausgesprochen hatte.
    »Donald, was reden Sie für dummes Zeug.«
    »Sie haben mich in dem Autohotel verlassen. Sie gingen hinaus, schnüffelten herum, bis Sie die gewünschte Kabine fanden. Si« klopften an die Tür. Sie gingen hinein und machten eine Szene Dover Fulton ergriff seine Pistole und schoß auf Sie. Sie aber...«
    »Jetzt sind Sie aber wirklich verrückt geworden, Donald!«
    »Na schön, wenn Sie es besser wissen, erzählen Sie mir doch, was vorging.« _
    »Bitte, ich will es ja. Ich werde Ihnen die Wahrheit sagen. Aber Sie werden mich dann hassen. Und ich mag nicht, daß Sie mich hassen. Donald, ich mag Sie gern und ich...«
    »Ja, das weiß ich bereits«, sagte ich. »Sie benutzen Ihre Reize, um das zu erreichen, was Sie vom Leben erwarten. Sie haben mir gestern ein ausgezeichnetes Theaterstück vorgespielt, aber heute wollen wir versuchen, ehrlich zu sein.«
    Ich nahm den einen herabhängenden Zipfel ihres Morgenrockes und deckte ihn über das nackte Knie. Bewegungslos, abwartend und ohne Widerstand ließ sie es über sich ergehen.
    Dann lachte sie wieder.
    »Können Sie diesen Anblick nicht ertragen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Sie sind ein komischer Kauz.«
    »Vermutlich bin ich das. Ich bin wunderlich und altmodisch. Und ich höre manchmal gern die Wahrheit. Beine verwirren die ganze Sache nur.«
    »Gut, dann werde ich Ihnen jetzt die Wahrheit sagen müssen, weil, nun... Mein Gott, weil mir eben im Augenblick keine überzeugende Lüge einfällt. Ihre Gegenwart stört meine Ruhe ebenso, wie meine Beine Sie verwirren.«
    »Also dann los, reden Sie, solange Sie noch in dieser Befangenheit sind«, sagte ich ironisch.
    »Ich werde Ihnen die ganze Geschichte erzählen. Mein richtiger Name ist Lucille Hollister. Ich war verheiratet, jedoch nicht glücklich. Wir wurden geschieden, und ich erhielt eine Abfindung von meinem Mann. Ich habe Geld und...«
    »Halten Sie sich nicht so lange mit der Vorrede auf - erzählen Sie mir lieber, was letzte Nacht geschah. Ich sehe, Sie wollen nur Zeit gewinnen, bis Ihnen wieder eine Lüge einfällt. Das finde ich verdächtig. Wenn Sie mir wirklich die Wahrheit sagen wollten, würden Sie damit heraussprudeln.«
    »Ich sage die Wahrheit, Donald, aber ich möchte, daß Sie mich verstehen. Ich will - nun... Ich mag Sie mehr, als ich seit langem jemanden gern hatte. Sie sind fair, und Sie haben mir letzte Nacht geholfen.«
    »Wollen wir uns denn noch länger mit Banalitäten aufhalten? Ich sagte es Ihnen doch bereits - erzählen Sie endlich...«
    »Aber das gehört doch alles dazu, das sind keine Banalitäten.«
    Sie wandte sich zu mir und legte ihre Hand auf

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