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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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    Erst der schrille Klingelton von Sanders Handy holte sie zurück in die Realität. Sie riss die Augen auf und machte sich hastig von ihm los. Während er telefonierte, versuchte sie, das Durcheinander in ihrem Kopf zu sortieren. Was war bloß in sie gefahren, sich derart gehen zu lassen? Ausgerechnet bei Sander, dem Mann, der ihr schon einmal das Herz gebrochen hatte!
    Zum ersten Mal seit Langem war sie froh darüber, dass er sein Smartphone praktisch immer mit sich herumtrug. Denn dieses Mal hatte es sie vor einem nicht wiedergutzumachenden Fehler bewahrt.

7. KAPITEL
    “W ir sollten uns überlegen, wie wir jetzt weiter vorgehen”, sagte Sander, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Sie hatten bereits mehr als die Hälfte der Wegstrecke von Falun nach Dvägersdal schweigend hinter sich gebracht, und er verspürte auch jetzt nicht den Wunsch zu sprechen. Doch es gab einige Dinge, die unbedingt geklärt werden mussten, wenn sie Linus auf Dauer behalten wollten.
    Finja schien sich darüber noch keine Gedanken gemacht zu haben. Sie blinzelte, als sei sie gerade erst aus einem tiefen Traum erwacht, und schaute ihn verständnislos an. “Wie meinst du das? Ich dachte, wir machen einfach weiter wie bisher.”
    Sander seufzte. “Das wird wohl kaum möglich sein. Du hast doch selbst gehört, was Richter Dingård gesagt hat: In den kommenden Monaten sollen wir uns als Ehepaar und Eltern bewähren. Und er wird sich diesbezüglich wohl kaum auf unsere Aussage verlassen.”
    “Du meinst, wir werden überwacht?”, fragte Finja erschrocken.
    “Das vielleicht nicht – zumindest nicht auf Dauer. Aber einige Stichproben wird es wohl geben. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass der Richter bestimmte Personen in unserer näheren Umgebung nach unserem Verhalten befragt. Susanna zum Beispiel, oder die Haushaltshilfe aus dem Ort, die alle zwei Tage vorbeikommt. Wir sollten also unser Möglichstes tun, um den Schein zu wahren.”
    Es gefiel ihm ja selbst nicht, Finja noch näher an sich heranzulassen. Der Gedanke, sich zukünftig wieder ein Schlafzimmer mit ihr zu teilen, behagte ihm nicht gerade. Nur zu gut konnte er sich noch an die Nacht erinnern, als Finja sich nach einem schlimmen Albtraum zu ihm geflüchtet hatte. Es war ihm nicht leichtgefallen, die Finger von ihr zu lassen. Das Gefühl dieses warmen Frauenkörpers neben ihm im Bett hatte verborgene Wünsche und Bedürfnisse hervorgerufen, denen nachzugeben er sich jedoch verboten hatte.
    Und dann dieser Kuss vorhin! Er wusste noch immer nicht, was da in ihn gefahren war. Dabei war er zunächst einfach nur wütend auf Finja gewesen. Immerhin hatte sie ihm einige wichtige Informationen vorenthalten. Und möglicherweise konnte davon sogar die Entscheidung des Vormundschaftsgerichts abhängen. Das hatte ihn betroffen und wütend gemacht. Aber dann …
    Genug davon! Er würde nicht zulassen, dass etwas Derartiges noch einmal zwischen ihnen passierte, ganz gleich, wie nah sie einander zukünftig sein mussten. Das Kapitel Liebe war in seinem Leben endgültig abgeschlossen, zumindest so weit es Finja betraf. Er hatte sich einmal von ihr hinters Licht führen lassen – ein Fehler, den er nicht zu wiederholen gedachte.
    “Ich soll also die liebende Ehefrau spielen?” Finja runzelte die Stirn. “Vor aller Welt so tun, als seien wir ein glückliches Paar? Ich weiß nicht, ob ich das kann, Sander.”
    “Du hast es schon mal geschafft”, entgegnete er eisig. “Du wirst es auch dieses Mal schaffen.”
    Er bereute seine harten Worte fast ein wenig, als er sah, wie sie zurückzuckte. Aber er konnte auch nicht ändern, dass es genau das war, was er dachte. Damals, vor fünf Jahren, hatte sie auch keinerlei Rücksicht auf seine Gefühle genommen. Sie hatte ihm die große Liebe vorgespielt und ihn geheiratet, nur um sich an ihrer Schwester zu rächen. Finja konnte kein Mitleid von ihm erwarten.
    Nein, dazu kannte er sie ganz einfach zu gut.
    “Ich frage mich langsam wirklich, wofür wir Sie bezahlen! Ständig halten Sie uns mit Ausreden hin, aber Ergebnisse haben Sie bisher nicht geliefert. Wirklich, das kann doch nicht so schwer sein!”
    “Bitte, nicht so laut!” Eine Hand legte sich über den Telefonhörer. “Jemand könnte Sie hören! Ich tue ja bereits alles, was ich kann. Aber es ist nicht so einfach, wie Sie vielleicht denken, ich …”
    “Papperlapapp”, entgegnete die Person am anderen Ende der Leitung unwirsch. “Ich will endlich etwas für mein Geld

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