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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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ist keine Lösung”, sagte er. “Und ganz davon abgesehen denke ich auch nicht, dass ein solch radikaler Schritt wirklich notwendig sein wird. Für den Augenblick hat Richter Dingård Linus in unserer Obhut belassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er diese Entscheidung vor dem endgültigen Urteil des Vormundschaftsgerichts zurücknehmen wird. Und selbst wenn dieses Urteil dann zugunsten der Bjorkmans ausfällt, werden wir uns nicht kampflos geschlagen geben. Linus wird bei uns bleiben, genau wie du es ihm versprochen hast. Wir lassen nicht zu, dass seine lieblosen Großeltern ihn uns wegnehmen!”
    Finja trat ans Fenster und atmete tief durch. Draußen herrschte herrlichstes Frühlingswetter, die kupfernen Dächer von Stockholm glänzten grün-golden im unvergleichlich klaren nordischen Sonnenlicht. Es war ein seltsames Gefühl, Sander gegenüberzustehen. Es lag ihr auf der Zunge, ihm die Wahrheit über ihren Zustand zu sagen. Hatte er nicht auch ein Recht darauf, zu erfahren, dass er Vater wurde?
    Nicht jetzt! Wenn alles vorbei ist, kannst du es ihm sagen. Dies ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt!
    Gedankenverloren streichelte sie sich mit einer Hand über den Bauch, ehe ihr klar wurde, wie verräterisch diese Geste war. Wollte ein Teil von ihr vielleicht unbewusst, dass Sander erriet, was mit ihr los war?
    Sie seufzte unterdrückt. Darüber konnte sie später nachdenken – es gab jetzt andere Dinge, die sie beschäftigen sollten. Zum Beispiel die Frage, was sie in Bezug auf Linus’ Großeltern unternehmen sollten.
    “Und wie willst du verhindern, dass sie uns den Kleinen wegnehmen?”, fragte sie leise, damit Linus sie nicht hören konnte.
    “Ich finde einen Weg – verlass dich darauf.” In Sanders Worten lag eine solche Entschlossenheit, dass sie gar nicht anders konnte, als ihm zu glauben. Er zückte sein Handy. “Ich muss kurz telefonieren, okay?”
    Finja nickte. Mit geschlossenen Augen saß sie auf der Couch und lauschte dem Gespräch, das Sander von seinem Handy aus führte. Während der mehrstündigen Fahrt von Dvägersdal nach Stockholm war sie die ganze Zeit über vor Anspannung wie elektrisiert gewesen. Doch weniger als eine halbe Stunde zusammen mit Sander reichte aus, um ihr ein merkwürdiges Gefühl von Sicherheit zurückzugeben.
    Wenn er bei ihr war, konnte nichts Schlimmes passieren. Er würde auf Linus und sie aufpassen und sie beschützen. Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum sie das so genau wusste, sie spürte es einfach.
    Als Sybilla plötzlich vor ihrer Tür gestanden hatte und Linus mitnehmen wollte, war Finja vor Schreck erst einmal wie gelähmt gewesen. In ihrer Panik hatte sie sich nicht anders zu helfen gewusst, als sich zu Sander zu flüchten. Seltsamerweise hatte sie sich gleich ruhiger gefühlt, als sie ein paar Kleidungsstücke in eine Reisetasche gestopft hatte und dann mit Linus durch die Terrassentür um das Haus herum zum Wagen gegangen war. Und nun war sie hier – in Sicherheit. Vorerst zumindest.
    “Mein Assistent wird sich eine Abschrift des Testaments besorgen und sie meinen Anwälten zur Prüfung vorlegen.”
    Finja öffnete die Augen. “Danke”, sagte sie ernst. “Dafür, dass du die Nerven behältst, wenn ich nicht mehr weiterweiß.” Allein der Gedanke, Linus womöglich zu verlieren, hatte ihr fast das Herz zerrissen. Sie hätte auch ein eigenes Kind nicht mehr lieben können als den kleinen Sohn ihrer Schwester. Nach der Hochzeit mit Sander hatte sie davon geträumt, eine große Familie mit ihm zu gründen, doch daraus war nie etwas geworden. Zum einen, weil die Dinge sich zwischen ihnen so entwickelt hatten, wie sie nun einmal waren. Aber auch, weil sie sich ganz tief drin noch immer davor fürchtete, eines Tages für das bestraft zu werden, was sie Audrey angetan hatte.
    “Und was machen wir, bis deine Anwälte sich melden?”, fragte sie.
    “Wir fahren zurück nach Dvägersdal – je eher, desto besser.”
    “Aber was ist mit deiner Firma? Du bist doch hergekommen, weil es bei dieser Fusion zu Schwierigkeiten gekommen ist. Kannst du denn jetzt einfach hier weg?”
    “Ich wollte ohnehin gerade abreisen”, erwiderte er. “Außerdem seid Linus und du mir wichtiger als jede Fusion der Welt.”
    Seine Worte waren Balsam für Finjas Seele. Zwar war das zarte Band zwischen ihnen noch immer sehr fragil. Doch zum ersten Mal seit nunmehr fast fünf Jahren hatte sie nicht das Gefühl, dass ihre Ehe am Ende war.
    Wer weiß, dachte sie,

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