Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo mein Herz zu Hause ist

Wo mein Herz zu Hause ist

Titel: Wo mein Herz zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY J. FORBES
Vom Netzwerk:
tun.“
    „Das kann ich nicht nachvollziehen. Auch wenn ich noch verheiratet war – ich hatte ein Recht, es zu erfahren. Damals schon, gleich, als du sie gefunden hast.“
    Er nickte. „Ich weiß. Aber ich habe es nicht aus böser Absicht verschwiegen. Ich wusste nur nicht, wie dein Mann reagieren würde. Ob er überhaupt davon wusste.“
    „Natürlich wusste er, dass ich mein erstes Kind zur Adoption freigegeben hatte. Das wissen auf dieser Insel doch alle. Sie haben sich schließlich lange genug die Mäuler darüber zerrissen.“
    „Es tut mir leid, dass du so viel durchmachen musstest.“ Ich hätte hier sein sollen , an deiner Seite, hätte er am liebsten hinzugefügt, doch er wusste, dass er damit nur Salz in alte Wunden streute, die noch längst nicht verheilt waren.
    Fröstelnd rieb sie sich die Oberarme. „Und was willst du jetzt machen?“
    „Es geht nicht darum, was ich will, sondern was du willst. Aber wo du schon fragst – ich denke, es wäre gut, wenn ihr euch beide besser kennenlernt, bevor wir es Becky sagen.“
    Sie atmete tief aus. „Ganz meine Meinung.“
    Wieder ging sie an ihm vorbei. „Ich werde jetzt noch den Kaffee trinken, aber dann muss ich Michaela wecken und mich um das Haus kümmern.“
    „Warum lassen wir sie nicht schlafen? Draußen ist es kalt und ungemütlich.“
    „Aber sie hat Angst, wenn sie aufwacht und ich nicht da bin.“
    „Becky ist ja bei ihr.“
    „Ich kann wohl kaum erwarten, dass Becky meine Arbeit übernimmt.“
    „Es ist doch keine Arbeit. Becky mag Michaela. Die beiden sind Schwestern und gute Freundinnen. Und außerdem …“ Er lächelte und versuchte, die Stimmung etwas aufzuheitern. „Welches Kind würde gern im Morgengrauen in ein dunkles, kaltes Haus zurückkommen, wenn es im Schlafanzug Cornflakes essen und mit seiner Freundin spielen kann?“
    Nachdenklich trank Addie ihren Kaffee, und als sie auf die Küchenuhr blickte, wusste Skip, dass er gewonnen hatte. „Na gut. Ich werde Michaela eine Nachricht schreiben und Becky natürlich fürs Babysitten bezahlen.“
    Den zweiten Teil überhörte er einfach. „Ich komme mit.“
    „Du hast schon genug getan.“
    Für ihr Haus? Oder meinte sie Becky? Ich will dir doch nur hel fen , hätte er gern gesagt. Mit allem . Doch er wusste, dass sie im Moment keine Hilfe von ihm annehmen würde.
    „Es ist mein Problem, und ich werde selbst damit fertig“, erklärte sie, als sie zur Spüle ging und die Tasse ausspülte. Dann ließ sie Skip stehen und ging nach oben.
    Kurz darauf hörte er das Wasser in seinem Bad laufen. In den letzten zwei Wochen hatte er schon gemerkt, dass Addie über eine unglaubliche innere Stärke verfügte. Doch sie war nicht der einzige Dickkopf hier. Also schrieb er Becky einen Zettel, dass er im Nachbarhaus war.

7. KAPITEL
    Addie hörte die Kettensäge schon von Weitem, und dann entdeckte sie Skip in seiner gelben Regenjacke zwischen den dunklen Zweigen der Tanne. Der Regen hatte aufgehört, und als sie herankam, sah sie, dass schon ein großer Teil des Baumes aus dem Weg geräumt war. Der Ast, der das Loch in die Hauswand geschlagen hatte, war in handliche Stücke zersägt, die auf einem großen Haufen lagen.
    Skip stand über den Hauptstamm gebeugt, und die Sägespäne flogen nur so. Er führte die Säge fachmännisch und kraftvoll. Auch nach Beendigung seiner Profikarriere hatte er sich fit gehalten – sonst hätte er Addie in der Nacht zuvor nicht so mühelos ins Bett tragen können, als sie ohnmächtig wurde. Am Morgen, beim Kaffee in der Küche, hatte sie die beeindruckenden Muskeln gesehen, die sich unter seinem schwarzen T-Shirt abzeichneten.
    Als sie näherkam, bemerkte er wohl Beckys gelben Regenmantel, denn er stellte die Säge ab und blickte auf.
    „Hey.“ Sein etwas schiefes Lächeln brachte ihre Haut zum Prickeln. „Ich dachte, ich fange schon mal an.“
    „Ich werde mal drinnen nachsehen, ob wir wieder Strom haben“, sagte sie hastig und ging zur Hintertür.
    Als sie in der Küche den Lichtschalter betätigte, passierte immer noch nichts. Das hieß wohl, dass die Straße nach wie vor blockiert war und noch kein Reparaturteam der Elektrizitätsgesellschaft bis zur schadhaften Oberleitung vordringen konnte. Aber immerhin hatte die blaue Plane über dem Loch in der Wand des Hauswirtschaftsraums den Regen abgehalten, und der Schaden war nicht noch größer geworden.
    Danke, Skip, dachte Addie, als draußen die Kettensäge wieder anging. Auch wenn sie es nicht gern

Weitere Kostenlose Bücher