Wo niemand dich findet
hast du das gehört?«
»Ich glaube, hier muss ich mich auf Quellenschutz berufen. Stimmt’s?«
»Wir waren eigentlich nicht zusammen. Also stimmt das so nicht.«
Troy schüttelte den Kopf und verspeiste den Rest seines Hamburgers. Hunger hatte er auch. Ebenfalls ein gutes Zeichen.
»Weißt du noch, was du zu mir gesagt hast, als wir zum ersten Mal miteinander ausgegangen sind?«, fragte er.
»Nein, aber ich hab das Gefühl, du sagst es mir gleich.«
»Du hast gemeint, du liebst Sex, hasst aber Beziehungen.«
Sie runzelte die Stirn. »Daran erinnere ich mich nicht.«
»Du hast es trotzdem gesagt.«
»Da war ich wohl betrunken.«
Er zuckte die Achseln. »Vielleicht. Aber es war kurz bevor du mir gesagt hast, ich sei der sexiste Mann, den du je …«
»Ich war ganz bestimmt betrunken, wenn ich das gesagt habe. Aber wahrscheinlich bildest du dir das nur ein.«
»Den ersten Satz sicher nicht.« Er sah ihr fest in die Augen. »Das hast du wirklich gesagt, und ich weiß noch, wie ich gedacht habe: ›He, das passt. Endlich mal eine Frau, die mit mir auf einer Wellenlänge ist.‹ Das Blöde daran ist nur, dass du nicht die Wahrheit gesagt hast.«
Verärgert lehnte sie sich zurück. »Behauptest du etwa, ich wollte eine Beziehung mit dir? Nachdem du mich damals auf dieser Party wegen diesem Püppchen hast sitzenlassen?«
»Ich wusste, dass du deswegen noch sauer auf mich bist.«
Sie verdrehte die Augen. »Ich bin nicht sauer. Aber das Ganze führt zu nichts. Du bist umsonst hergekommen.«
»Das glaub ich nicht. Ich glaube, du willst eine Beziehung, aber du hast Angst, verletzt zu werden. Sobald du jemanden triffst, der mit dir zusammen sein möchte, nimmst du die Beine in die Hand und rennst davon.«
Als sie sein zufriedenes Gesicht sah, knirschte sie mit den Zähnen. Das machte ihm auch noch Spaß.
»Ich hab recht, oder?«, forderte er. »Du kannst es ruhig zugeben.«
»Nein. Außerdem kenne ich Nathan Devereaux kaum.«
»Ach, Blödsinn. Du bist bis über beide Ohren in ihn verliebt.«
Ihr blieb der Mund offen stehen.
»Stimmt doch, oder? Und du weißt es auch selbst. Nur deswegen versteckst du dich in New Orleans, während dein Geschäft und deine Beziehung den Bach runtergehen.«
»Ich verstecke mich überhaupt nicht! Weder hier noch sonst wo!« Vollends in Rage stieß sie den Teller vor sich
weg. »Und wer sagt überhaupt, dass mein Geschäft den Bach runtergeht?«
»Ich. Sophie befürchtet jedenfalls, dass sie in spätestens einer Woche auf der Straße sitzt und sich einen neuen Job suchen muss. Wenn du nicht bald Präsenz zeigst, werden die Aufträge ausbleiben. Dann ist die viele Arbeit, die du reingesteckt hast, für die Katz gewesen. Außerdem steht bei dir das Delphi Center auf der Matte. Viele Leute würden sich ein Bein ausreißen für die Gelegenheit, da zu arbeiten.« Er zeigte mit einem Pommes auf sie. »Ja, und zu guter Letzt solltest du mal drüber nachdenken, was ist, wenn Devereaux die Faxen dicke hat und nicht länger warten will, bis du in die Pötte kommst. Was, wenn er sich eine andere sucht?«
Zornesröte stieg ihr ins Gesicht. »Das muss ich mir nicht länger anhören.«
»Die meisten Männer, die ich kenne, sitzen nicht einfach da und warten. Wenn sie von einer einen Korb kriegen, versuchen sie’s eben bei der nächsten.«
Alex presste die Lippen zusammen, damit ihr keine pampige Bemerkung entschlüpfte.
»Kein schöner Gedanke, oder?« Er zog die Mundwinkel nach oben. »Ich hab’s doch gewusst. Du bist in ihn verliebt.«
»Du kennst mich vermutlich nicht so gut, wie du denkst. Und Nathan kennst du überhaupt nicht.«
»Ich weiß, wie Männer ticken. Und dich kenne ich sehr wohl, ob dir das gefällt oder nicht. Du bist drauf und dran, den besten Typen abzuschießen, den du je getroffen hast. Und da schließe ich meine Wenigkeit ein.«
Sie verdrehte die Augen. Wo war nur diese Bedienung? Sie musste dringend zahlen und gehen.
Er steckte sich das letzte Pommes in den Mund, ehe er lächelnd den Teller wegschob. »Jetzt geht’s mir besser.«
»Weil du mir mein Leben um die Ohren gehauen hast?«
»Ich hab dir nichts um die Ohren gehauen«, entgegnete er. »Aber ich mein’s ernst, Alex. Denk mal darüber nach, was du hier tust.«
»Ich helfe einer Freundin.«
»Auf Kosten des Lebens, das du dir aufgebaut hast? Auf Kosten einer Beziehung, die dir wichtig ist?«
Sie schnaubte hörbar. »Du scheinst dich für einen Fachmann in allem zu halten. Aber das bist du
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