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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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um sie zurückzudrängen. Dabei tat sie so, als sei sie mit dem Eisbeutel beschäftigt.
    Er wusste nicht genau, warum ihn ihre Reaktion überraschte. Es stimmte schon, Alex war zäh, aber Melanie war nicht bloß eine Mandantin. Alex mochte sie offenbar wirklich.
    Sie räusperte sich. »Wer ist ›sie‹?«
    »Ein paar Hilfssheriffs, eine Hundestaffel und mehrere Bundespolizisten.«
    »Das fällt aber nicht in den Zuständigkeitsbereich des Sheriffs, oder?«
    »Eigentlich nicht«, pflichtete er ihr bei, und sie begriff sofort, was er damit andeutete. Die Polizei von Austin war von den Ermittlungen ausgeschlossen worden. Wieder einmal.
    »Und was haben sie gefunden?«
    »Nichts.« Er wusste allerdings, dass es ihr diese Nachricht nicht leichter machen würde. »Also… ich denke,
du hattest recht, was Melanie betrifft. Offenbar bist du nicht die Einzige, die glaubt, dass sie tot ist. Und wenn die Bundespolizei sich der Sache annimmt und die Polizei von Austin nicht an den Ermittlungen teilnimmt, dann handelt es sich um eine größere Sache. Um etwas mit weitreichenden Folgen.«
    Sie nickte stoisch. »Das hab ich mir gedacht.«
    »Ich weiß, ich bin nur… es tut mir leid, dass ich dir das sagen muss.«
    Sie sah zu Boden und schüttelte den Kopf, so als habe sie nicht genug Selbstvertrauen, um zu reden. Nicht einmal um ihn anzusehen.
    Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und sie getröstet. Doch sie hatte ihr T-Shirt in die Hand genommen und hielt es sich in einer Geste vor die Brust, die ihm sagte, dass er sie nun besser allein lassen sollte.
    »Danke, dass du mir das gesagt hast«, sagte sie. »Wenn’s dir nichts ausmacht, dann würde ich mich jetzt wirklich gerne etwas frisch machen.«
    »Alles klar«, sagte er. Damit schlüpfte er zur Tür hinaus und zog sie sacht hinter sich zu.
    Mit dem Gefühl, ein unsensibler Trottel zu sein, kehrte er in die Küche zurück. Sie schien ihm so von der Ermordung Melanies überzeugt, dass er nicht gemerkt hatte, dass sie noch immer eine gewisse Hoffnung gehegt hatte. Die hatte er gerade zerstört.
    Auf der Arbeitsplatte lag ein großes T-Bone-Steak, das er für das Abendessen aufgetaut hatte. Das würde er nun mit ihr teilen. Er ging zurück auf die Terrasse und bemühte sich, das Feuer neu zu entfachen. Als die Glut wieder kräftig war, stützte er die Unterarme auf das Geländer
und starrte in den Garten. In Gedanken verfluchte er den Musikgeschmack seiner Nachbarn und überlegte, wie er Alex dazu bringen könnte, den Fall Melanie sausen zu lassen.
    Das ist einfach eine Nummer zu groß für dich  – was ihr überhaupt keine Angst zu machen schien. Hier geht es um wesentlich mehr als um deine Mandantin  – auch das würde sie nicht im Geringsten überzeugen. Und eine weitere Strategie hatte er sich zurechtgelegt: Wenn du in der Sache nicht bald zurücksteckst, wird dir noch mehr zustoßen. Doch dich aus dem Lake Austin zu fischen, würde mir das Herz brechen .
    Die Terrassentür wurde geöffnet, und er drehte sich um.
    Alex stand vor ihm. Gegen das aus dem Wirtschaftsraum fallende Licht zeichnete sich ihre Silhouette ab. Sie hielt das Weinglas in der Hand. Und hatte nur ein T-Shirt an.
    Sie schloss die Tür und ging zu ihm. Ihm stockte kurz der Atem, als er sah, dass ihr Haar noch feucht war. Und dass das einfache weiße T-Shirt, das sie trug, aus seinem Schlafzimmer stammte. Sie streckte den Arm aus und setzte ihr Glas neben ihn auf das Terrassengeländer. Dabei roch er den Duft ihres frisch gewaschenen Haars.
    Wieder stockte ihm der Atem.
    »Hi«, flüsterte sie und lächelte ihn an.
    »Hi.«

16
    Jetzt kam der schwierigste Teil. Sie hatte angedeutet, was sie wollte. Nun hielt sie den Atem an, wartete auf seine Reaktion. Alles war möglich.
    Er begehrte sie. Zumindest im Eli’s hatte er es getan. Aber heute Abend war er in einer seltsam düsteren Stimmung, und sie vermutete, dass er, während die heiße Dusche den Schrecken und den Schmerz dieses Tages von ihr abgespült hatte, sich eine Belehrung über die Gefahren ihres Jobs zurechtgelegt hatte.
    Das allerdings war das Letzte, was sie momentan brauchte.
    Sie trat näher zu ihm. So nahe, dass ihre Oberschenkel die seinen berührten. Als sie eine Hand auf seine Hüfte legte, kroch ein Schauer der Vorfreude ihren Arm hinauf und ließ sie bis ins Innerste erbeben.
    »Woran denkst du?«, flüsterte sie.
    »Du hast ein T-Shirt von mir an.«
    Sie schmiegte sich an ihn, und er umarmte sie. Als seine Hände auf ihrem Po

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