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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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ihren Rücken streichelte. Sie waren zusammen, waren eins, und mit diesem wunderbaren Gefühl löste sich der Knoten der Einsamkeit tief in ihrem Innern. In seinen Armen spürte sie, wie auch jenes drängende Fordern zurückkam, der gierige, unersättliche Hunger jenes ersten Kusses auf dem Parkplatz vor Eli’s Roadhouse, als er sie anscheinend am liebsten verschlungen hätte. Sie schloss die Augen und gab sich dem Gefühl hin, das sein Mund auf ihren Lippen, das sanfte Kratzen
der Bartstoppeln, die muskulöse Brust auf ihrer hervorrief, als sie wieder und wieder mit ihm zusammenkam. Er umschlang sie immer enger, zog sie näher zu sich und hielt sie fester, und als er schließlich wieder und wieder ihren Namen flüsterte, so als würde er sie anflehen, da schien sie sich ganz zu öffnen und zu zerfließen.
    Sein ganzer Körper spannte sich an, und sie versuchte den Augenblick so lange wie möglich zu genießen, bis sie sich auf ihn fallen ließ und ihr Gesicht an seinem Hals vergrub.
    Eine Minute verstrich. Und eine zweite. Sie lag mit dem Kopf auf seiner Schulter, eine Hand auf seiner Brust. Sie spürte, wie sein Herz schlug, war glücklich, weil sie der Grund war, warum es so heftig klopfte. Mit einer Hand strich er ihr über den Rücken, die andere spielte mit ihrem Haar. Schließlich hob er ihren Kopf mit beiden Händen zärtlich von seiner Schulter und blinzelte sie mit schweren Lidern an.
    »Wow«, stieß er hervor.
    Sie lächelte.
    »Ehrlich. Wo hast du das denn die ganze Zeit versteckt?«
    Sie küsste ihn auf die Wange und legte dann den Kopf wieder auf seine Schulter. Seine Arme umfingen sie, und eine Zeitlang saßen sie einfach nur da. Von nebenan drang gedämpfte Country Music herein. Alex seufzte mit geschlossenen Augen.
    Er hatte ihr nichts vorenthalten. Er hatte sie in die Suche am See eingeweiht. Zu wissen, dass sie ihm vertrauen konnte, verscheuchte die letzten Vorbehalte. Sie hatte all ihre Schutzschilde fahren gelassen, doch nun
war es an der Zeit, einige von ihnen wieder aufzurichten. Oder zumindest ein wenig vorsichtig zu sein. Denn er würde Fragen stellen. Ihm entging nichts. Und manche Details, über die er hinweggegangen war, während sie im Badezimmer ihre Wunden versorgte, würden wieder Gesprächsgegenstand werden. Er küsste sie auf den Kopf, und Bedauern überkam sie wegen der Lügen, die sie ihm erzählen würde.
    Er sagte nichts, als sie sich von ihm löste und von seinem Schoß stieg. Mit etwas schmerzenden Knien erhob sie sich und hielt nach dem T-Shirt Ausschau. Kaum hatte sie es an, wurde sie von zwei starken Armen umschlungen.
    »Wie geht’s der Schulter?«, erkundigte er sich.
    »Gut.«
    »Prima. Dann komm.« Er packte sie am Arm und deutete mit einem Kopfnicken zum Schlafzimmer.
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Nein, mein Vergnügen.«
    »Aber …« Sie suchte nach einer plausiblen Ausrede, als er sie in den Gang führte. »Brauchst du keine Pause?«
    Auf der Schwelle zum Schlafzimmer blieb er stehen, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie hochgehoben. Überrascht schrie sie auf.
    »Das wirst du mir büßen«, drohte er und ließ sie mit dem nackten Po voran auf das Bett plumpsen. Dann sprang er neben sie, und sie rollte lachend gegen ihn.
    »Ich freu mich drauf.«
    Mit einem dunklen Knurren stürzte er sich auf sie. Dabei stützte er sich mit den Armen neben ihrem Kopf ab, um nicht mit seinem ganzen Gewicht auf ihr zu liegen.
Ihr wurde warm ums Herz, da sie wusste, dass er an ihre Schulter dachte, Rücksicht nahm.
    »Ergibst du dich?«
    »Niemals.« Sie strahlte ihn an und schlang ein Bein um ihn.
    »Sehr gut«, raunte er ihr ins Ohr, ehe er sie mit Küssen bedeckte. Doch als er sie wieder anblickte, verlor sich die Leichtigkeit des Augenblicks. Sie konnte nicht widerstehen, ihm das Haar zu verstrubbeln, während sie ihn in der Dunkelheit musterte. Ein guter Mann. Sie wollte das, was sich in diesem Moment zwischen ihnen entspann, nicht durch Lügen zerstören. Aber weil er gut war, würde er sich ihr in den Weg stellen.
    Er küsste sie erneut, nur länger, intensiver. Und wieder wuchs in ihr dieses Begehren. Sie umarmte ihn, alle Gedanken an morgen verdrängend, während er sich daranmachte, sein Versprechen einzulösen und sie büßen zu lassen.
     
    »Erinnere mich, falls ich’s vergesse, aber ich geh nie wieder mit dir zusammen unter die Dusche.«
    Alex grinste ihn mit dem Kopf voll Schaum an. »Ich war zuerst hier!«
    »Ja, aber du bist schon ewig drin.

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