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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihre Handtasche. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich dermaßen auf Fast Food gefreut.
    „Vorausgesetzt, die Schrottkarre, die Brody als Auto bezeichnet, schafft es ans andere Ende der Stadt“, gab Conner zu bedenken.
    Valentino bellte zufrieden, als ob er jedes Wort verstanden hätte, drehte sich begeistert ein paarmal um sich selbst und machte es Tricia unmöglich, seine Leine zu befestigen. Am Ende musste Conner das übernehmen.
    Es schneite stark, als sie nach draußen kamen. Die Gehwege, Straßen und Bäume waren bereits schneebedeckt. Für Valentino war es ein großes Abenteuer – auf dem Weg zum Pick-upsprang er immer wieder in die Luft und versuchte, die Schneeflocken mit dem Maul zu fangen.
    Brodys Pick-up hatte nur eine Sitzbank.
    „Hoffentlich startet der Motor überhaupt“, sagte Conner, nachdem er den Hund in den Wagen gewuchtet hatte. „Valentino wäre ganz schön enttäuscht, wenn wir jetzt nicht wegkommen würden, so wie er sich schon freut.“
    „Wir können jederzeit meinen Wagen nehmen“, sagte Tricia, stieg aber ein und schnallte sich an.
    „Mal sehen, was passiert.“ Conner warf die Tür hinter ihr zu.
    Als er den Pick-up umrundet hatte und eingestiegen war, stieß er den Schlüssel ins Schloss und ließ den Motor aufheulen. Tricia klatschte Beifall, Valentino bellte ein paarmal, was wohl so viel bedeuten sollte wie: Lasst uns aufbrechen, lasst uns aufbrechen !
    Am Drive-Through-Schalter bestellte Conner für sich und Tricia, und als der Mitarbeiter ihm eine fetttriefende Papiertüte und zwei Becher Cola durchs Fenster reichte, geriet Valentino vollkommen außer Rand und Band.
    Im Pick-up zu essen, war schlicht unmöglich, so wie der Hund zwischen ihnen eingeklemmt war. Darum schlug Conner vor, nach River’s Bend zu fahren. Sollte es zu kalt sein, um an einem der Picknicktische zu essen, konnten sie sich immer noch ins Büro retten.
    Tricia stimmte zu, obwohl es ein merkwürdiges Gefühl war, auf das Grundstück zurückzukehren, das ihr ab morgen nicht mehr gehören würde. Auf der anderen Seite konnte sie sich auf diese Weise vielleicht verabschieden.
    Da sowohl der Wind wie auch der Schneefall heftiger geworden waren, gingen sie gleich nach drinnen. Hier war es nur unwesentlich wärmer, weshalb Conner schnell ein Feuer machte, bevor sie begannen, ihr Essen zu verschlingen. Abgesehen vom Knistern des Feuers und Valentinos Schmatzen –er hatte seinen eigenen Cheeseburger bekommen – war es still in dem Büro. Die ganze Welt schien still geworden zu sein, auf leuchtende, strahlende Weise.
    Tricia, die nach ungefähr einem Drittel ihres Monster-Burgers satt war, stand auf, um eine alte, handgezeichnete Karte von Lonesome Bend zu betrachten, auf der der Campingplatz mit einem schiefen Stern gekennzeichnet war.
    Sie hatte diese Karte mit elf Jahren selbst auf Butterbrotpapier gemalt. Der Fluss war stahlblau und das Land darum herum blassgrün. Es gab kleine Bäume, einen übergroßen Fisch im Wasser, und in die untere rechte Ecke hatte sie „Für Dad von Tricia“ gekritzelt.
    Vorsichtig berührte sie den angeschlagenen Holzrahmen, dachte an ihren Vater und daran, wie stolz er auf sie gewesen war, auf ihre Zeichnung von River’s Bend und dem Bluebird Autokino. Als geselliger Mensch hatte Joe McCall es immer genossen, Kontakt mit den Campinggästen und Kinobesuchern zu haben. Und auch wenn er nie viel Geld verdient hatte, hatte er sich als erfolgreich betrachtet – vor allem als Vater.
    Und sie ihn auch.
    „Ich habe meinen Dad einmal gefragt, ob er sich nie gewünscht hätte, dass ich ein Junge geworden wäre“, sagte sie leise und wusste, dass Conner sie beobachtete und ihr auf diese konzentrierte Weise zuhörte, als ob alles, was ein Mensch sagte, wichtig wäre. „Er sagte, dass er mich nicht gegen eintausend Jungs eintauschen würde.“
    „Du vermisst ihn“, sagte Conner. Auf einmal stand er hinter ihr und legte die Hände auf ihre Schultern.
    Sie nickte. Ja, sie vermisste Joe McCall, doch die Trauer war vorüber und wurde nun von der Dankbarkeit dafür überdeckt, dass er ihr Vater gewesen war. Sie war froh über die Rolle, die er in ihrem Leben gespielt hatte, für seinen Humor und seine Verlässlichkeit und für seine bedingungslose Liebe.
    Gerade weil sie sich Joes Liebe immer so sicher gewesen war, war sie jetzt auch stark genug, um loszulassen. Stark genug, um den nächsten Schritt zu gehen. So wie er es sich gewünscht hätte.
    „Ich sollte die Bilder abhängen“,

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