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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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weg.
    Conner stand, Tricias Koffer zu seinen Füßen, kopfschüttelnd in der Auffahrt.
    Dieser verdammte Brody. Das war doch mal wieder typisch für ihn, einfach das Fahrzeug eines anderen zu nehmen, ohne auch nur zu fragen, und stattdessen seine eigene Rostbeule zurückzulassen.
    Eingehend betrachtete er den alten Pick-up. Die Reifen hatten zu wenig Luft, die hintere Stoßstange war mit schmuddeligem Klebeband befestigt, und die Heckscheibe hatte so viele Sprünge, dass sie praktisch blickdicht war.
    Conner fluchte leise vor sich hin. Sein Bruder war genauso wenig ein armer Mann wie er selbst. Er konnte sich durchaus ein anständiges Auto leisten – immerhin hatte er das McCall-Land für einen Haufen Geld erstanden –, aber nein. Er gab sich gern als fröhlicher Herumtreiber aus und wollte auf jeden Fall glaubwürdig wirken.
    Allerdings wohl nicht, wenn er Tricia den Hund zurückbringen wollte. Dafür brauchte er Conners Truck. Und auch Conners Haarschnitt und Conners Klamotten.
    Diese Erkenntnis brannte sich ihren Weg durch seinen Körper wie Schlangengift. Wieder fluchte er, diesmal aber bedeutend ungestümer.
    Brody wusste, dass er sich für Tricia interessierte. Passierte es etwa schon wieder? War das tatsächlich möglich?
    „Das ist verrückt!“, rief er laut aus, schleuderte Tricias Koffer auf den Rücksitz des runtergekommenen Pick-ups undsprang hinters Steuer. Brody hatte wie erwartet den Schlüssel stecken lassen. Nach mehreren Versuchen sprang der Motor an, und Conner hielt auf die Stadt zu.
    Die Fahrt war nicht sonderlich lang, ließ ihm aber genug Zeit zum Überlegen.
    Brody war in der Lage, ihn zu hintergehen, das hatte die Geschichte hinlänglich bewiesen. Aber Tricia war ein vollkommen anderer Mensch. Sie war nicht wie Brody und auch nicht wie Joleen. Sie hatte so ihre Schwächen – wie jeder Mensch auf diesem Planeten –, aber sie war niemand, der mit den Gefühlen anderer spielte.
    Oder mit den Herzen.
    Das wusste er mit absoluter Sicherheit, wenn auch nicht viel mehr.
    Als er vor Nattys Haus hielt, war von Brody oder Conners Wagen weit und breit nichts zu sehen. Aber Tricia stand mit Valentino an der Leine im Vorgarten und unterhielt sich mit Carolyn, die lachte und beide Hände in den Manteltaschen vergraben hatte. Dicke Schneeflocken wirbelten um die beiden Frauen herum wie Federn.
    Einen Moment blieb Conner einfach sitzen, dann kletterte er aus Brodys armseliger Karre.
    Carolyn und Tricia drehten sich gleichzeitig zu ihm um, als er über den Gehsteig in den Garten spazierte. Tricia wirkte ein wenig erschrocken, aber froh, ihn zu sehen, Carolyn sah eher erstaunt aus. Sie trat sogar einen Schritt zurück.
    Conner fiel ein, wie sie am Sonntagnachmittag mit ihrem Pferd davongejagt war und begriff, dass sie ihn für Brody hielt. Wahrscheinlich wegen des Pick-ups.
    Er wollte sie über ihren Irrtum aufklären, doch bevor er noch einen Ton sagen konnte, riss Valentino sich von Tricia los und jagte glücklich bellend auf ihn zu, die Leine hinter sich her zerrend.
    Kurz bevor er ihn umrennen konnte, machte Valentino wie ein Zirkusakrobat einen Satz durch die Luft, und dann prallten zehn Kilo Hund gegen Conners Brust.
    Lachend fing er den Hund auf, und es war tatsächlich ein Wunder, dass sie nicht zusammen umfielen.
    Tricia kam mit glänzenden Augen auf ihn zu. Ihre Wangen waren ungefähr so gerötet wie nach dem x-ten Orgasmus heute Morgen in seinem Bett. „Valentino!“, schimpfte sie liebevoll. „Du böser Hund!“
    Conner setzte Valentino ab und fuhr sich durchs Haar. In der Eile hatte er seinen Hut vergessen und, wie ihm jetzt auffiel, auch den Mantel.
    Tricia jedoch verströmte genug Wärme für sie beide.
    „Tut mir leid. Ich schätze, Valentino freut sich einfach, dich zu sehen.“
    „Scheint so.“
    Carolyn gesellte sich zu ihnen. Die Hände noch immer in den Taschen musterte sie ihn aus zusammengekniffenen Augen durch das heftiger werdende Schneegestöber.
    „Conner?“
    Er salutierte. „Das bin ich.“
    Carolyn betrachtete erst ihn und dann den alten Pick-up. „Ich dachte …“
    „Das ist normal“, sagte er. Es fiel ihm schwer, überhaupt das Wort an jemanden außer Tricia zu richten, oder jemanden außer Tricia anzusehen.
    Verdammt, sie war so heiß, am liebsten hätte er sich sofort wieder auf sie gestürzt.
    Gerade wollte er den Koffer aus dem Pick-up holen, als ihm klar wurde, wie das wirken würde. Also schob er ebenfalls die Hände in die Hosentaschen und wartete, was als

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