Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Nächstes geschehen würde.
„Ich gehe dann mal besser“, sagte Carolyn. „Kim und Daviskönnen jeden Moment zurückkommen, und ich möchte sie mit einem leckeren Essen überraschen.“
Tricia nickte, ohne Conner aus den Augen zu lassen. Es war, als ob ihre Blicke sich verhakt hätten wie Stacheldraht. Keiner von ihnen schien sich befreien zu können.
Tricia schaffte es als Erste. Sie drückte ihm die Leine in die Hand und lief mit gegen den kalten Wind gesenktem Kopf hinter Carolyn her, die bereits bei ihrem Auto angekommen war.
„Ich habe morgen Termine“, hörte er sie sagen. „Wegen des Vertragsabschlusses und so weiter. Aber du hast ja den Schlüssel. Wenn deine Möbel ankommen, bist du doch hier, oder?“
Carolyn nickte und entgegnete etwas, das Conner nicht verstehen konnte. Sie blickte an Tricia vorbei, wieder zuerst zu Conner und dann zu Brodys altem Pick-up.
Conner konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal einen so traurigen Gesichtsausdruck gesehen hatte. Jemand musste Carolyn Simmons ganz schön zugesetzt haben, und bei diesem Jemand handelte es sich höchstwahrscheinlich um Brody.
17. KAPITEL
N attys Haustür stand offen, da Carolyn und Tricia kurz vor Conners Ankunft noch im Haus gewesen waren, um zu besprechen, wo am nächsten Tag die Möbel hingestellt werden sollten.
Tricia freute sich wirklich darauf, wieder eine Mitbewohnerin zu haben.
„Lass uns reingehen“, sagte sie zu Conner, als Carolyn mit einem Hupen davonfuhr. „Es ist kalt hier draußen.“
Schneeflocken hingen in Conners karamellfarbenem Haar und seinen Wimpern. Außerdem machte sich bereits der Schatten eines Barts bemerkbar.
Tricia spürte wieder die unglaubliche Anziehungskraft dieses Mannes. Vielleicht war es keine gute Idee, ihn hineinzubitten. Denn sie kämpfte noch immer mit den Auswirkungen ihres wilden Liebesspiels, sowohl emotional wie auch körperlich. Sie brauchte einerseits mehr Zeit und war gleichzeitig gefährlich offen für eine weitere Runde.
Conner Creed war ein Mann, der ohne erkennbare Anstrengung in der Lage war, sie an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Er reichte ihr Valentinos Leine, und einen schrecklichen Moment lang befürchtete sie, dass er nicht bleiben, sondern sich umdrehen und wegfahren würde.
Auch wenn das so kurz nach ihrer Trennung von Hunter wahrscheinlich das Beste gewesen wäre, fuhr die Angst, ihn gehen lassen zu müssen, wie ein eisiger trostloser Windhauch durch ihren Körper.
Liebte sie Conner, oder liebte sie die Idee , ihn zu lieben? War sie bereit, eine echte Beziehung einzugehen, wie sie es weder mit Hunter noch mit irgendeinem anderen Mann zuvor je gewagt hatte?
Es gab viel zu viele Fragen. Und vor allem viel zu viele Antworten.
Doch dann schenkte Conner ihr auf einmal sein schiefes Grinsen, das sie bis in die Zehenspitzen wärmte, und ihre Seele begann aufzubrechen – kraftvoll und mit einer Reihe von Nachbeben.
„Du hast heute Morgen deinen Koffer vergessen“, sagte er. „Geh schon mal mit Valentino rein, ich hole ihn aus dem Wagen.“
Tricia nickte zögernd. Vor der Tür setzte Valentino sich hin und blickte zurück zu Conner. Dabei gab er ein leises, klagendes Jaulen von sich.
Sie dachte an Brodys Theorie, dass Valentino sie auf seine Art verkuppeln wollte, und seufzte. Zuerst hatte sie diese Idee als idiotisch abgetan, doch inzwischen war sie sich nicht mehr so sicher. Nichts war mehr sicher.
Sanft zog sie an der Leine. „Hey du“, sagte sie. „Sei jetzt ein braver Hund und komm rein.“
Doch Valentino rührte sich nicht vom Fleck, bis Conner mit Tricias schwerem Koffer zurückgekommen war und eine Hand auf Tricias Rücken legte, um sie ins Haus zu schieben. Da kläffte Valentino ein Mal glücklich auf und wedelte mit dem Schwanz. Seine Welt war wieder in Ordnung – weil Conner bei ihm war.
Tricia seufzte. Sie konnte ihn nur zu gut verstehen.
Von der Türschwelle aus ließ Conner den Blick durch das große, leere Wohnzimmer schweifen, und Tricia spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. Die Tapeten waren ausgeblichen und hatten dort helle Flecken, wo einmal Bilder und Fotografien gehangen hatten. Wenn Tricia sich recht erinnerte, hatte ihre Urgroßmutter einmal erzählt, dass ihre Möbel seit 1959 nicht umgestellt worden waren.
Carolyn war begeistert von der Aussicht, dass ihre Post künftig nicht mehr in einem Postfach landete, sondern hier imHaus. Sie wollte einige Zimmer streichen und neue Vorhänge für die Küche
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