Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
das Zusammentreffen mit Conner Creed zu wappnen, aber das sollte leider nicht sein. Er stand bereits vor dem Stall, als sie parkten, und er sah verdammt gut aus.
10. KAPITEL
F alls Brody Creed in der Nähe war, so ließ er sich zumindest nicht blicken, was vermutlich zu Carolyns blendender Laune beitrug. Nicht dass Tricia wirklich viel auf sie achtete, denn noch bevor sie ihren Wagen neben Carolyns geparkt und den Motor ausgestellt hatte, wurde sie wieder von diesem Gefühl übermannt, von dem Gefühl, dass Conner sie geradezu magnetisch anzog.
Am liebsten wäre sie direkt zurück in die Stadt gefahren und hätte die ganze verrückte Sache mit dem Ausritt einfach vergessen. Wie konnte sie nur ausgerechnet mit einem Typen ausreiten, der ungefähr denselben Effekt auf sie hatte wie eine wilde Achterbahnfahrt!
Doch wegen Sasha, die vor Aufregung fast übersprudelte, war eine Flucht natürlich undenkbar.
Tricia bemerkte, dass große Geländewagen mit Pferdeanhängern vor dem Stall parkten. Freunde und Nachbarn begannen, ihre Pferde auszuladen und zu satteln.
„Das ist Buttercup“, sagte Conner, als Sasha auf ihn zurannte. Tricia schlich in einigem Abstand hinter ihr her und musste einmal heftig blinzeln. Das harmlos wirkende Tier war wie durch Zauberhand gerade erst neben Conner aufgetaucht, zumindest war es ihr vorher nicht aufgefallen.
Conner lächelte so schief, dass Tricias Nerven heftig zu flattern begannen. Buttercups Zügel locker in der Hand, streichelte er mit der anderen den Hals des Tiers.
„Ist das mein Pferd?“, fragte Sasha atemlos.
„Nein“, antwortete Conner, ohne Tricia auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. „Buttercup passt besser zu einem Greenhorn.“ Endlich richtete er den Blick auf Sasha. „Du bekommst Show Pony. Sie ist auch zahm, aber die alte Buttercup hier ist mehr oder weniger ein Schaukelpferd.“
Bei „Greenhorn“ versteifte Tricia sich ein wenig. Okay, vielleicht war sie keine erfahrene Reiterin, aber sie war auch nicht feige. Immerhin war sie gekommen, oder vielleicht nicht? Und das trotz all ihrer durchaus vernünftigen Bedenken?
Ein blauer Funken entzündete sich in Conners Blick, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann war er wieder verschwunden. Tricia begriff, dass er sie nur aufgezogen hatte. „Bereit?“, fragte er.
Alle außer ihr und Conner schienen sich in einer Art schemenhaftem Paralleluniversum zu befinden. Eine unerklärliche Spannung, ein leises Summen lag in der kühlen Luft, und Tricia stellte fest, dass sie nicht etwa Angst, sondern vielmehr Vorfreude verspürte.
„Bereit“, versicherte sie ihm.
Carolyn kam mit einer gescheckten Stute aus dem Stall, die sie selbst gesattelt haben musste, und mit einem kleineren Pferd, bei dem es sich vermutlich um Show Pony handelte. Sasha saß schon im Sattel, bevor sie jemand dazu aufforderte.
Tricia versuchte in der Zwischenzeit, Conners leisen Instruktionen zu folgen. Sie näherte sich Buttercup von der Seite, stellte den rechten Fuß in den Steigbügel und griff mit beiden Händen nach dem Sattelknauf, in der Hoffnung, keinen Schubs von ihm zu benötigen.
Und dann saß sie auch schon rittlings auf Buttercups schmalem Rücken, und zwar ohne jegliche Hilfe. Tricia streckte erfreut den Rücken und hob das Kinn um ein oder zwei Zentimeter. Buttercup stand zum Glück still wie eine Statue.
Conner lächelte. „Das hast du gut gemacht“, sagte er. „Den Sattelknauf kannst du jetzt loslassen.“ Er legte ihr die Zügel in die Hand. Obwohl ihre Finger sich dabei kaum berührten, jagte ein Schauer durch Tricias ganzen Körper. „Sehr gut“, meinte er. „Halt die Zügel einfach ganz locker, und was auch passiert, schling sie dir nicht um die Hände.“
Tricia nickte, leicht entsetzt und zugleich von den Haarspitzen bis in die Zehen begeistert.
Ich sitze auf einem richtigen Pferd.
Natürlich bewegte es sich noch nicht, aber so weit, so gut.
Sasha setzte sich gerade den Reithelm auf, den Carolyn ihr offenbar aus dem Stall mitgebracht hatte. Das kleine Mädchen grinste von einem Ohr zum anderen.
„Du bist ein Naturtalent“, rief sie Tricia gut gelaunt zu.
Carolyn hielt Tricia einen zweiten Helm hin. „Setz den auf“, sagte sie mit einem ermutigenden Lächeln. Tricia musste sich gar nicht erst umsehen, um zu wissen, dass sie und Sasha als einzige Helme tragen würden. Aber das machte ihr nichts aus. Allerdings ergriff sie kurz Panik, als sie sich nach Conner umsah und ihn nirgends
Weitere Kostenlose Bücher